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Äppelwoi Coaching – Perfect Behaviour in Offenbach – 1986

Von Mo., 2. Juni 1986 bis Fr., 13. Juni 1986

Als angehender Jung-Steuerberater und Wirtschaftsprüfer bei der renommierten Unternehmensberatung Arthur Andersen hatte ich regelmäßige Ausbildungs-Sessions zu absolvieren. Diesmal ging es sogar über meinen 27. Geburtstag ins Boot Camp nach Hessen. Der Name Arthur Andersen stand für Professionalität und Solidität und genau dies erwarteten unsere hochkarätigen Mandanten auch von der zum Teil noch jungen Consulting-Riege. Es ging hierbei nicht nur um die inhaltliche Beratung, sondern wie man das entsprechende Projekt beleuchtet und sich als Person und Jung-Berater ins rechte Licht rückt. Mit überzeugendem Auftreten und der entsprechenden Präsenz konnte man die ein oder andere inhaltliche Lücke schon mal überspielen. Aber das war ja nicht das Ziel. Die Zeiten der "Jugend forscht" hatten wir Newbies bereits hinter uns gelassen und für unsere Weiterentwicklung stand nun ein persönliches Coaching auf dem Programm. Dies führte uns nach Offenbach am Main, mit ca. 130.000 Einwohnern die fünftgrösste Stadt Hessens und sehr überschaubar. Damals noch eher mit "hessisch Gebabbel, Bembel und Äppelwoi" konotiert, erlang es 2019 eher fragwürdigen Ruhm durch einen schrecklichen Terror-Anschlag. 1986 war jedoch noch die Zeit des legendären Blauen Bocks mit Heinz Schenk, der in unterschiedlichen hessischen Städten gastierte, u.a. auch in Offenbach. Das war noch echte Samstag-Abend Unterhaltung für die ganze Familie. Wir hatten allerdings ganz andere Unterhaltung in unserem Tax und Behaviour Seminar. Es ging viel um Rollenspiele und wie man seine Mandaten mitnimmt, überzeugt und auch mal Konfliktsituationen bewältigt, die ja kein Einzelfall waren. Die Aufgabenstellungen waren herausfordernd, denn niemand von uns hatte je ein "how to behave" Coaching erfahren. Die Mimiken meiner Mitstreiter:Innen hätte ich damals festhalten sollen. Da wurde die ganze Klaviatur der Gesichtszüge bedient - Entgleisung inbegriffen - und wir haben ne Menge gelacht. Am Ende hatten wir eine Art rhetorischen und verhaltenstechnischen Baukasten in unserem Kopf, dessen wir uns bedienen konnten und der viele Situationen erleichtert hat. Die 2 Wochen hatten sich voll gelohnt. Und aus einer anfänglich holprigen Berater-Strasse wurde mit der Zeit die entspannte Autobahn...für den ein oder anderen mit Überholspur.

Mit dabei
  • Michael Kamm, Astrid Grussendorf, Horst Isele, Eva

Schon damals gab es Quotenfrauen. Astrid Grussendorf eingerahmt von zwei ehrgeizigen Jungberatern. Ob es der mit dem Siegelring wird?

Und zum soliden Auftreten gehört natürlich auch das gepflegte Blendax-Lächeln - hier perfekt präsentiert von unserem Münchner Partner und meinem langjährigen Wegbegleiter Horst Isele

The future is bright! Das persönliche Handwerkszeug bekamen wir vermittelt, dazu gehörte auch die Etikette beim Essen. Nicht jeder hatte das von zuhause mitbekommen. Von Astrid - die darauf höchsten Wert legte - bekam ich 100 Punkte

Komischerweise hat keiner Äppelwoi getrunken, auch bekannt als Reweblut vom Ebbelbaam. Auch der hat übrigens ein verbrieftes Reinheitsgebot

Wenn ich nur noch all die Namen unserer aus allen deutschen Büros zusammen gekommenen Kollegen wüßte ... zumindest an den Vornamen meiner cleveren Münchner Kollegin Eva - die Dame in der Mitte - kann ich mich erinnern

Am Abend haben wir uns dann köstlich über die ein oder andere Situation des Tages amüsiert und uns auch später beim Kunden so manch wissenden Blick zugeworfen

Im mittelhessischen und im südhessischen Dialekt, etwa dem Untermainländischen und Frankfurterischen wird Apfelwein wie „Ebbelwoi“, „Äbbelwoi“ oder „Ebbelwei“ gesprochen und scherzhaft auch als „Schtöffsche“, „Hoheasthoimer“ oder „Reweblut vom Ebbelbaam“ bezeichnet. Die Bezeichnung „Hessischer Apfelwein“ ist hingegen eine „geschützte geographische Angabe“, die besagt, dass seine Vergärung, Klärung und das Abfüllen in Hessen erfolgen muss.[1] Rund die Hälfte der Äpfel für den Hessischen Apfelwein kommen von außerhalb Hessens. Bei dem in den Medien häufig verwandten Begriff „Äppler“ handelt es sich nicht um eine traditionelle Bezeichnung, sondern um einen Kunstnamen, der in den 1980er Jahren von Großkeltereien zu Werbezwecken eingeführt wurde. In traditionellen Apfelweinschenken wird der Apfelwein meist schlicht als „Schoppen“ (frankfurterisch „Schobbe“) und der Apfelwein- wie der Weintrinkende als „Schobbepetzer“ bezeichnet.

Fehler entdeckt, Änderungen & Ergänzungen gewünscht sowie eigene Photos zur Vervollständigung verfügbar? Bitte gerne per Mail an Michael@Kamm.info.