Quartett an Bord – Fairline Trip von der Promenade des Anglais zum Ballermann – 2002
Mitte Juni sagte ich sehr gerne der netten Anfrage von Fri Bianchi zu, seine brandneue und sehr schnittige Motoryacht vom Typ Fairline Targa gemeinsam von ihrem Auslieferungshafen San Remo an der Cote d´Azur zum neuen Heimathafen in Palma de Mallorca zu überführen. Fri hatte neben mir auch Franz Peez - einen seiner Münchner Freunde - zur Mitfahrt eingeladen und ich nahm Herbert Vogl als viertes erfahrenes Crew Mitglied mit an Bord. So starteten wir als Quartett gemeinsam von Nizza aus, wohin Herbert und ich von München aus geflogen waren. Direkt westlich des Flughafens liegt der Port Saint Laurent du Var, in dem Herbert und ich an Bord der neuen Targa gingen, die Fri und Franz bereits von San Remo nach Nizza gefahren hatten. Unverzüglich nach der Ankunft in dieser Marina starteten wir zum ersten Leg entlang der herrlichen Cote d´Azur bis in die Bucht von St. Tropez, wo wir uns mit Ria und Willi Fahrngruber zum Abendessen in Saint Maxime trafen. Im alten Hafen von Saint Tropez legten wir uns zum Übernachten direkt an die Tankstelle und befüllten die Targa am kommenden Morgen mit so viel Sprit, wie reinging. Im Anschluß machten wir uns mit dem Schiff - von dem wir noch nicht genau wussten, wie hoch der Treibstoffverbrauch war - an Hyeres und der Insel Porquerolles vorbei direkt auf Non Stop Kurs nach Barcelona als nächste Overnight Destination. Nach einem amüsanten Abend in der Metropole Katalaniens ging es am nächsten Tag weiter nach Palma auf Mallorca, wo wir noch einige Tage blieben, bis es mit dem Flieger zurück nach München ging. Bis zu unserer Rückreise hatten wir sehr viel Spaß in Palma und beim Ballermann in El Arenal, wo wir die damals gerade in Japan und Korea stattfindende Fussball Weltmeisterschaft gemeinsam mit vielen deutschen Touristen auf Mega-Leinwänden im Bier König verfolgten.
- Fri Bianchi, Herbert Vogl, Franz Peez und Michael Kamm
Nizza ist eine belebte Stadt an der Cote d'Azur, die ohne Zweifel eines der schönsten Reiseziele der Region ist. In der fünftgrößten Stadt Frankreichs leben etwa 350.000 Menschen. Die quirlige Metropole ist zwar in Südfrankreich zu Hause, aber dennoch nur wenige Kilometer von der italienischen Grenze entfernt.
In imposanter Lage begeistert Nizza nicht nur als Badeparadies, sondern auch als kulturelles Zentrum. Wer abwechslungsreiche Tage unter der strahlenden Sonne Südfrankreichs erleben möchte, wird Nizza lieben.
Die Promenade des Anglais war einst die bevorzugte Flaniermeile für britische Aristokraten. Heute ist sie ein beliebter Treffpunkt für Strandliebhaber und alle, die gerne Sport treiben; seit hundertfünfzig Jahren hat diese berühmte Seepromenade immer noch dieselbe Anziehungskraft. Entlang der von Palmen gesäumten Straßen kreuzen schicke Cabriolets, und Spaziergänger genießen den Blick auf eine der schönsten Buchten an der Côte d'Azur.
Das Yacht-Modell Fairline Targa verfügte seit seiner ersten Vorstellung über ein trendsetzendes Bootsdesign. Die Fairline Targa war von Anfang an erfolgreich und viele Yacht-Anbieter versuchten den Stil der Targa zu kopieren. Im Jahr 2004 wurde die Gran Turismo Version der grösseren Targa-Modelle mit dem elektrischen einziehbaren Hardtop vorgestellt.
Die Modelle der Serie von Fairline Targa stellen mittlerweile die Definition per se der luxuriösen Hochgeschwindigkeitsyachten mit ausgezeichneter Leistung, schnittigem athletischem Bau und hervorragender Raumnutzung dar. Dank des tiefen V-Rumpfes gleitet das Boot mühelos durch schwerste See, genießen auch bei gegenläufiger See sanfte Fahrt und man wird dabei von allem nur erdenklichen Komfort und erstklassiger Ausstattung umgeben.
Die von uns auf der Fairline insgesamt zurückgelegte Strecke von San Remo bis Palma betrug ca. 800 km. Das längste Teilstück von St. Tropez durch das Golf von Lyon bis nach Barcelona dabei 430 km. Wie wir nach unserer Einfahrt in den Hafen von Barcelona feststellten, entsprach diese Entfernung auch exakt der Reichweite unserer Fairline, da der Tank bei unserer Ankunft vollständig leer war. Wir hatten auf unserer erstaunlich ruhigen Fahrt - normalerweise tobt hier der Mistral - unsere Fahrweise auch mehrfach dem sichtbar zu hohen Verbrauch angepasst, um gut in Spanien anzukommen
Unser erstes und letztes Abendessen in Frankreich nahmen wir gemeinsam mit den in Saint Maxime lebenden Freunden Ria und Willi Fahrngruber ein
Übernachtet wurde direkt an der Tankstelle im Hafen von Saint Tropez, von dem aus es am frühen Morgen dann auch direkt voll getankt losging
Vor der Küste der Halbinsel Giens im Var liegen wahre Juwelen des Mittelmeers: die Inseln von Hyères. Die Inseln mit dem hübschen Beinamen "Goldinseln‟ bestehen aus drei Hauptinseln, und zwar Porquerolles, Port-Cros und Le Levant sowie kleineren Inseln und Felsen. Die Insel Porquerolles ist die größte von ihnen und nur wenige Bootsminuten von Giens entfernt. Mit ihrem türkisfarbenem, glasklarem Wasser gleicht sie einem kleinen Paradies! Zu Fuß oder mit dem Rad kann man mitten durch Macchia und Pinienwälder wandern.
Die von Buchten und feinen Sandstränden umrahmte Insel Porquerolles hat einige Schätze zu bieten. Auf der Insel stehen das Fort Sainte-Agathe aus dem Jahr 1531 und der Leuchtturm aus 1830, der mit seinen 84 m über die Insel ragt und eine Reichweite von 54 km hat. Auf der Insel befinden sich mehrere Weingüter, die zu Weinproben einladen.
Laut der aus der Lombardei stammenden Meeresbiologin Sabina Airoldi gibt es im Mittelmeer etwa 38 000 Streifendelphine. Sie erforscht mit ihrer Organisation Tethys seit 32 Jahren Meeressäuger und setzte sich für deren Schutz ein. Italien, Frankreich und das Fürstentum Monaco haben auf ihr Betreiben hin im nordwestlichen Mittelmeer ein Schutzgebiet für Delphine und Wale geschaffen. Das sogenannte Santuario Pelagos reicht von der Côte d’Azur bis nach Sardinien und von dort bis an die toskanische Küste. Es ist 87 500 Quadratkilometer gross und beherbergt acht Arten von Delphinen und Walen. Auch uns begleiteten auf unserer Fahrt von der Insel Porquerolles nach Barcelona immer wieder Delphin Schulen
Barcelona ist die Hauptstadt Kataloniens und nach Madrid die zweitgrößte Stadt Spaniens. Sie liegt am Mittelmeer, circa 120 Kilometer südlich der Pyrenäen und der Grenze Frankreichs. Barcelona ist Verwaltungssitz der gleichnamigen Provinz und der Comarca Barcelonès. Innerhalb des Stadtgebietes leben etwa 1,62 Millionen Menschen. Damit ist Barcelona die elftgrößte Gemeinde der Europäischen Union, nach Hamburg die zweitgrößte, die nicht die Hauptstadt eines Mitgliedstaates ist, und nach Paris die am zweitdichtesten besiedelte Millionenstadt Europas. Zusammen mit den in der Àrea Metropolitana de Barcelona zusammengeschlossenen Gemeinden der Agglomeration beträgt die Einwohnerzahl 3,16 Millionen.
Im weiteren Einzugsbereich der Metropolregion leben insgesamt 4,86 Millionen Menschen. Mit jährlich mehr als sieben Millionen Touristen aus dem Ausland zählt Barcelona überdies zu den drei meistbesuchten Städten Europas. In einer Rangliste der Städte nach ihrer Lebensqualität belegte Barcelona im Jahre 2018 den 43. Platz unter 231 untersuchten Städten weltweit. Nach dem Global Wealth and Lifestyle Report 2020 weist Barcelona einen europäischen Spitzenplatz bezüglich Preis-Leistungs-Verhältnis für luxuriöses Leben auf.
Barcelona liegt im Nordosten der iberischen Halbinsel an der Küste des Mittelmeeres auf einem fünf Kilometer breiten Plateau, das von der Bergkette Serra de Collserola und den Flüssen Llobregat im Süden sowie Besòs im Norden begrenzt wird. Die Serra de Collserola, Teil des Küstengebirges, bildet den sanft gerundeten Hintergrund der Stadt. Ihr höchster Punkt, der Tibidabo, ist 512 Meter hoch und wird von dem 288,4 Meter hohen und weithin sichtbaren Sendeturm Torre de Collserola überragt. Der höchste Punkt der Stadtmitte ist der 16,9 Meter hohe Mont Tàber, auf dem die Kathedrale gebaut ist. Die Stadt ist von kleinen, meist bebauten Hügeln durchzogen, die den auf ihnen errichteten Vierteln den Namen gaben: Carmel (267 Meter), Monterols (121 Meter), Putxet (181 Meter), Rovira (261 Meter) und Peira (133 Meter).
Der Berg Montjuïc (173 Meter) liegt im Südwesten und überblickt den Hafen. Auf ihm liegt auch die Festung aus dem 17. und 18. Jahrhundert, die als Ersatz für die Ciutadella die Stadt kontrollierte. Heute ist die Festung ein Militärmuseum, und der Berg beherbergt einige olympische und kulturelle Einrichtungen sowie bekannte Gärten. Mit soviel Sightseeing haben wir uns im Rahmen unseres kurzen Aufenthaltes bei nur einem Over Night Stop nicht beschäftigt, sondern uns bevorzugt den Vergnügungen in den Amüsiervierteln in Hafennähe und auf der Rambla hingegeben
Die Fairline überführten wir von Barcelona kommend aus direkt in den Real Club Nautico, in dem wir als Liegeplatznachbarn dann zufällig Gerd Fischer - einen guten Freund von Karl Rheinheimer - gemeinsam mit seiner damaligen Freundin an Bord der Segelyacht "Fishermans Friend" trafen
Der Real Club Nautico ist ein luxuriöser Yachtclub im Herzen der Bucht von Palma. Er ist eine der wichtigsten Marinas der Balearen und somit ein gefragter maritimer Treffpunkt. Der beliebte Club hält seit Jahren seine hohen Standards. Zahlreiche Serviceleistungen, hohe Sicherheitsmaßnahmen sowie ein breit aufgestelltes Unterhaltungsprogramm machen jeden Aufenthalt zu einem echten Vergnügen.
Kleine Boutiquen und beeindruckende Kaufhäuser. Das nahe Palma ist ein wahres Shopping-Paradies. Von kleinen Souvenirs über regionale Produkte bis zu Luxusgütern aller Art können in der Altstadt und im Porto Pí Shopping Center alle Wünsche erfüllt werden. Im Real Club Náutico werden regelmäßig spannende Segelregatten abgehalten. Im Frühjahr wird die Saison mit der PalmaVela und einem großen Fest für die Zuschauer eröffnet, im August feiern Segelfreunde aus aller Welt ihren Sport bei der Copa del Rey Regatta.
Unter Ballermann verstehen die meisten Deutschen den berühmt berüchtigten Partystrand von Mallorca: der Balneario 6 in El Arenal. Früher floss der Sangria hier bereits am Vormittag in Strömen, junge Menschen, insbesondere aus Deutschland, feierten eine einzige Party. Morgens schon ein Bier in der Hand haben und jede Menge Frauen aufreißen – der Ballermann hat sein Image einfach weg. Und ist gerade deswegen bei vielen Deutschen so beliebt.
Was viele aber gar nicht wissen ist, dass der Ballermann 6 eigentlich kein Strand, sondern ein Lokal ist. Der sechs Kilometer lange Strand der Inselhauptstadt Palma de Mallorca, der Playa de Palma, wird durch 15 solcher Lokale in Abschnitte eingeteilt. Das Lokal Nummer 6 – heute nennt es sich Beach Club SIX – markiert eben den uns Deutschen wohl bekanntesten Balneario, den Ballermann 6, der sich einfach als Partymeile von El Arenal in unser Gedächtnis gebrannt hat.
Hinter der Strandpromenade reihen sich entlang der Playa de Palma zahlreiche Hotels, Restaurants, Bars und Diskotheken, wobei die sich für uns wohl bekannteste Partymeile direkt hinter dem Beach des Ballermann 6, nur wenige Schritte vom Beach Club Six entfernt befiindet: Es ist die berüchtigte Schinkenstraße mit Megapark, Oberbayern und Bierkönig – die Namen der großen Partyinstitutionen am Ballermann sind sogar jenen Menschen bekannt, die noch nie hier waren.
Wir waren in erster Linie hier, um das WM Spiel unserer deutschen Mannschaft im Viertelfinale gegen die USA anzusehen ... Franzi Peez konnte sich beim Public Viewing so sehr für einen weiblichen Fan begeistern - wenn ich mich recht erinnere kam die Dame aus dem europäischen Osten - mit dem er dann zwei Tage verschwunden war. Unser Team gewann dank Michael Ballak mit 1:0 gegen die Amis
Eine herausragende Leistung von Oliver Kahn und das zweite WM-Tor von Michael Ballack haben die deutsche Nationalmannschaft zum zehnten Mal unter die besten Vier einer Fußball-Weltmeisterschaft gebracht. Trotz einer durchwachsenen Vorstellung besiegte das Team von Rudi Völler am Freitag in Ulsan die Auswahl der USA glücklich mit 1:0 (1:0) und steht damit erstmals seit dem Titelgewinn 1990 wieder im Halbfinale einer WM. Das erlösende Tor in einem Zitterspiel erzielte Ballack in der 39. Minute per Kopf nach einem Freistoß von Christian Ziege.
Was Oliver Kahn bei der WM 2002 in Japan und Südkorea hielt, sucht seinesgleichen. Und doch blieb ihm der ganz große Triumph versagt. Eine Zeitung schrieb damals: "Deutschland biss ins Gras, weil Kahn der Schreckliche auch nur ein Mensch ist." Der Grat zwischen Held für die Ewigkeit und Verlierer für den Moment ist verteufelt schmal – und sehr, sehr unfair noch dazu. Fast einen Monat lang hielt Oliver Kahn bei der WM 2002 in Japan und Südkorea jeden möglichen und ganz viele unmögliche Bälle, sicherte seinem Team so Sieg um Sieg - und fühlte sich doch am 30. Juni 2002 als der größtmögliche Depp unten auf dem Rasen des International Stadium in Yokohama. Als der Torhüter der deutschen Nationalmannschaft in der 67. Spielminute einen Ball des Brasilianers Rivaldo nach vorne abprallen ließ und Ronaldo diese Steilvorlage geistesgegenwärtig zum 1:0 verwertete, war die Arbeit von Wochen, Monaten, gar Jahren zerstört. Die sensationellen Leistungen in all den Partien zuvor zählten von einer Sekunde auf die andere plötzlich nichts mehr. All die Hoffnungen und Träume waren zerstört – wegen eines einzigen Moments.
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