Arbeitsschutz, Markenpiraterie und Diner en francais – Messe Expo Protection Paris – 2014
Die Expoprotection in Paris. Auf dieser internationalen Messe am Porte de Versaille präsentieren Aussteller ihre neuesten Produkte aus den Bereichen Arbeitsplatzsicherheit, der Feuerbekämpfung und der Prävention. Als wichtiger Lieferant der textilen Kette in Sachen Arbeits- und Feuerschutz war Sympatex alle 2 Jahre mit an Bord. Performance professionally protected war unser Credo und so präsentieren wir auf unserem kleinen, doch feinen Stand die neuesten Laminate und Membrantechnologien. Unser französisches Büro mit Frontmann Hervé Clerbout und seiner schlagkräftigen Truppe fädelte die stets politische Standplatzierung bestens ein und unsere Marketingabteilung erarbeitete das Konzept und die Umsetzung. Wie immer in bester Location war Gore-Tex, denn ganz besonders in Sachen Arbeitsschutz kommt niemand an diesem Anbieter vorbei. Es wurde wie üblich bis in die Nacht gearbeitet, um eine Top Messepräsenz hinzulegen, die keine anderen Götter rundherum duldete. Mittlerweile nahm ichs gelassen, denn selbst manch unlautere Methoden und Geschäftspraktiken wurden immer gut durch eine Heerschaar an Anwälten abgefedert. Das musste mein Nachfolger bei Sympatex schmerzlich erfahren, der glaubte, ein kleiner Wadlbeisser könne den Goliath ins Wanken bringen. Den Biss haben die nicht mal gespürt. Auch meine eigenen Bemühungen als Zeuge im Rahmen eines europäischen Antitrust Verfahrens der Firma Columbia Sportswear liefen im selben Jahr ins Leere. Auf der Messe traf ich unsere Verantwortliche für den Footwear-Bereich Monica Billes und Udo Edling, der seinerzeit Creative Director bei Aigner war. Nicht nur das Hufeisen hat die beiden eine Zeitlang geeint, sondern auch ihre Herkunft. Beide stammen aus dem rumänischen Siebenbürgen. Die Stadt Hermannstadt, das heutige Sibiu liegt in den schaurig-schönen, legendenumrankten Südkarpaten. Sie war zusammen mit Luxemburg Kulturhauptstadt in 2007. Am Abend stiess noch Daniel Hartung zu unserer Truppe, der in Paris eine Agentur für Markenentwicklung und Design-Konzeption führte. Wie immer gab es ein buntes und schönes Potpourri an Neuigkeiten und Gossip bei einem langen und launigen Diner. Am Tag drauf konnten wir mal wieder auf der Messe sehen, daß Urheberrecht im Wortschatz der Chinesen nicht wirklich vorkommt. Was gefällt wird einfach und gnadenlos kopiert. Wozu sich selber Gedanken machen, wenns andere doch schon tun...
- Monica Billes, Hervé Clerbout, Patrice Morin, Pablo, Niels Ijzerman, Silvie Mangin, Udo Edling und Michael Kamm
Ein fröhliches Gespann in Vorfreude auf einen unterhaltsamen Abend. Monica umrahmt von Udo, Daniel und mir
Das Hermannstadt Duo Monica und Udo. Beide konnten auch schon mal - ganz transsylvanisch - ihre Zähne zeigen
Bon pain - bon jour! Unser Expo Standteam beim entspannten Abendessen. Egal ob große Brasserie oder kleines Bistro. Hier gehts nicht um deutsche Essensaufnahme, sondern um französischen Genuss. Savoir vivre eben
Die Expo Protection hatte sehr strikte Vorgaben hinsichtlich Messebau. So war auf unserem Ministand sogar eine Behindertenrampe Pflicht. Bei den Deutschen bis heute kein Thema...
Beim Arbeitsschutz gehts auch immer um gesehen werden und um eine Reihe an genormten Farben für die unterschiedlichen Einsatzbereiche
Gore never sleeps. Einer arbeitet immer, auch wenns nur bildhaft ist. Aber auch wir hatten unseren Anteil am Behörden- und Arbeitsschutzbusiness. Geduld und langer Atem war bei den behördlichen Ausschreibungen gefragt
Mal lässig kopieren - darin sind die chinesischen Unternehmen Weltmeister. Eine marginale Veränderung und schwupps ist man manchmal gar nicht mehr angreifbar. Wer will sich schon mit zeit- und kostenaufwändigem Anwalts Hin- und Her aufreiben und dann auch noch ergebnisoffen...
Wie weit der Drang zur Kopie geht, zeigt der wohl kurioseste bekannt gewordene Fall von Produktfälschung aus Handan in der Provinz Hebei. Dort wurden auf dem örtlichen Markt gefälschte Hühnereier zum Verkauf angeboten. Hauptbestandteile der täuschend echten Eier waren Kalk und eine Gelatinefüllung. Die in eigens eingerichteten Zentren geschulten Mitarbeiter machten ihre Sache so gut, dass das Ei sich sogar beim Kochen oder Braten nicht von seinem natürlichen Gegenstück unterscheiden ließ, erst der Geschmackstest und die anschließende Magenverstimmung vermochte die Fälschung ans Licht zu bringen.
Fehler entdeckt, Änderungen & Ergänzungen gewünscht sowie eigene Photos zur Vervollständigung verfügbar? Bitte gerne per Mail an Michael@Kamm.info.