Ariadne auf Naxos – Opernfestspiele in München – 1998
Annette und mich zieht es zu Anfang des heissen Monats Juli und im Rahmen der Opernfestspiele ins Münchner Nationaltheater. Das Werk, Ariadne auf Naxos, steht auf dem Programm. Es ist das dritte Gemeinschaftswerk von Richard Strauss und Hugo von Hofmannsthal und entstand unmittelbar nach der Oper "Der Rosenkavalier". Dabei ist es als "Kammeroper" für ein 36-köpfiges Musikensemble konzipiert. Ursprünglich sollte es in Berlin am Theater von Max Reinhardt uraufgeführt werden. Diese fand dann jedoch in der ersten Fassung am 25. Oktober 1912 am Kleinen Haus des Hoftheaters in Stuttgart statt, als "Einlage" für Hugo von Hofmannsthals Bearbeitung von Molières Komödie "Der Bürger als Edelmann", wobei nur der Opernakt Ariadne - und damit ohne das Vorspiel aufgeführt wurde. Die Kombination von Schauspiel und Ariadne-Oper war ein großer Misserfolg. Erst nach einer Überarbeitung entstand die heutige Fassung und wurde am 4. Oktober 1916 an der Hofoper in Wien uraufgeführt. Strauss und Hofmannsthal einigten sich darauf, eine neue, vereinfachte Fassung der aufführungstechnisch zu komplizierten Ariadne von 1912 auszuarbeiten. Darin wurde Molières Drama durch ein neues, auskomponiertes Vorspiel ersetzt. Grundlage dafür bildete die ursprünglich nur kurze Passage, in dem die Entscheidung, Oper und Lustspiel gleichzeitig aufzuführen, vorbereitet wird. Die Rollen der originalen Oper wurden ins Vorspiel übernommen, ebenso wie die des Komponisten, der im ursprünglichen Stück nur eine kurze Sprechrolle hatte. Monsieur Jourdain kommt nicht mehr vor, für ihn spricht der Haushofmeister. Die Handlung spielt jetzt in Wien, nicht mehr in Paris, und das Vorspiel findet hinter der Bühne statt.
- Annette & Michael Kamm
Ariadne auf Naxos ist eine Oper von Richard Strauss. Das Libretto stammt von Hugo von Hofmannsthal. Die erste Fassung war als Abschluss einer Aufführung von Molières Der Bürger als Edelmann vorgesehen und wurde am 25. Oktober 1912 im Stuttgarter Hoftheater uraufgeführt.
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