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Teufelsritt von La Spezia nach Porto Venere – Smart Cruising an Bord der Riva Diable – 2021

Am Fr., 12. November 2021

Mitte November fuhren Annette und ich vom Gardasee an die ligurische Küste, um in La Spezia eine Probefahrt mit der neuen RIVA Diable 68 zu machen. Mitte September hatte ich mir die Diable auf der Bootsmesse in Genua angesehen und war danach vom Riva Vertrieb eingeladen worden, das Modell auch beim Einsatz auf dem offenen Meer zu testen. Die für Kunden aus Deutschland und der Schweiz zuständige Agentur Poroli Special Boats - Exclusive Riva Dealer - kümmerte sich vorbildlich um uns. Die Vertriebsverantwortlichen Katharina Poroli und Davide Carrara hatten den Termin mit der Riva Werft vereinbart und waren auch für unser gemeinsames Treffen aus Ascona am Lago Maggiore nach La Spezia gekommen, um sich mit uns den Feinheiten der neuen Riva zu widmen. Es war herrliches Wetter mit 20° Grad bei wolkenlosem Himmel und wir waren von Gardone aus in knapp 2 1/2 Stunden in La Spezia. Eine sehr eindrucksvolle Werften Sammlung erwartete uns vor Ort, denn neben der RIVA Fertigung sind an selber Stelle auch die Marken San Lorenzo, Perina Navi, Ferretti, Baglietto und einige andere beheimatet.

Mit dabei
  • Annette & Michael Kamm

Ette positioniert sich schnell, versiert und sehr glaubhaft als "Future Owner"

Die Ferretti Group ist ein italienischer Hersteller von Luxus-Yachten, der mit seinen Tochtergesellschaften die Ferretti-Gruppe bildet. Die Gruppe ist Europas größter Hersteller von Yachten und erwirtschaftet einen Umsatz von knapp einer Milliarde Euro.

Das Unternehmen wurde 1968 von Norberto Ferretti, dem Powerboat-Weltmeister von 1994 gegründet und gehörte ab 1998 teilweise - ab 2002 vollständig - dem britischen Private Equity-Investor Permira, der im Jahr 2006 die Mehrheit der Anteile für € 1,7 Mrd. an die britische Private Equity Gruppe Candover verkaufte.

Anfang 2012 übernahm die chinesische Weichai Holding Group, eine Tochtergesellschaft von Shandong Heavy Industry die Mehrheit, wobei auch der Ferrari-Erben Piero Ferrari noch 13,2 % an der Ferretti Group hält.

Neben dem Namensgeber "Ferretti Yachts", dem Kerngeschäft des Unternehmens, das auf Flybridge-Motoryachten von 15 bis 27 Meter Länge spezialisiert ist, gehört noch eine ganze Reihe weiterer eleganter Boots-Marken zum Ferretti Konzern:

Die Marke Pershing - ein Zukauf aus dem Jahr 1998 - ist auf offene Hochleistungs-Motoryachten von 15 bis 35 Meter Länge spezialisiert

Itama - die Akquisition aus dem Jahr 2004 - baut schnelle Yachten von 13 bis 24 Meter Länge.

Bertram konzentriert sich auf Yachten für Sportfischer von 11 bis 24 Meter Länge.

Mochi - ein Zukauf aus dem Jahr 2001, ist auf Motoryachten im Stil neuenglischer „Lobster Boats“ von 13 bis 23 Meter Länge spezialisiert.

CRN, die Übernahme des Jahres 1999, baut Motoryachten von 40 und 43 Meter Länge und ist auch auf große Stahl-Motoryachten von 46 bis 85 Meter Länge spezialisiert.

Custom Line produziert Maxi-Yachten von 26 bis 37 m Länge. Von 2001 bis 2010 war auch der später wieder verkaufte neapolitanische Bootshersteller Apreamare Teil der Ferretti Group.

Seit kurzem zählt auch die Marke "Wally Yachts" zur Gruppe und der Luxus Super Yacht Anbieter Perini Navi wird wohl demnächst auch noch dazukommen.

Wir treffen uns in der Werft von Riva in La Spezia. Unsere Lieblingsbootsmarke wurde im Jahr 2000 von Ferretti gekauft und entwickelt, produziert und vertreibt aktuell vorwiegend offene und Flybridge-Yachten von 10 bis 35 Meter Länge

Hier liegt das Objekt unserer Begierde - die Diable 68 - die längst an ihren neuen amerikanischen Eigner verkauft ist. Er wartet bereits sehnsüchtig in Miami auf sein Schätzchen, um mit seiner RIVA in die Wintersaison auf den Bahamas und in der Karibik zu starten. Die "kleine" Diable liegt zwischen zwei wesentlich größeren 110 Fuss langen RIVA Dolcevitas. Die liegen preislich übrigens beim knapp dreifachen Wert als die 68er und damit Netto bei rund 8 Mio Euro ohne Extras. An den letzten Feinheiten vor der Auslieferung wird noch fieberhaft gearbeitet ....

Fachgespräch mit Katharina Poroli auf dem Vordeck der Diable; dieses bietet eine wundervolle Sitzgruppe sowie entsprechend attraktive Liegeplätze ... das Sonnenbad müßte allerdings auch nach einem Kaufabschluß noch warten, denn die Lieferzeit für eine neue Diable beträgt aktuell 2 Jahre

Die RIVA Diable ist als "Open" Variante konstruiert; das Modell basiert auf der Riva Ribelle 66 und ist im Gegensatz zu dieser Flybridge Variante als elegantes und flaches Boot ohne Aufbauten umgesetzt

Die Riva Ribelle 66 als Flybridge Variante wurde im Jahr 2019 auf der BOOT in Düsseldorf vorgestellt

Neben der Master und VIP Kabine gibt es noch eine dritte Kabine mit zwei Einzelbetten ... alle "Schlaf-Zimmer" sind ausreichend groß und mit genügend Stauraum sowie allen wichtigen Details ausgestattet

Auch die drei Bäder der Diable sind großzügig bemessen und haben alle jeweils separate Duschen, Toiletten und Waschbecken im Angebot

Die Galley mit Backofen, Herd, Kühlschränken, Eismaschine und Grill im oberen Salon Bereich

Die Diable besticht besonders durch das lässige Design des offenen Lebensraums

Wir legen zur Probefahrt ab und haben mit Stefano di Vivo auch den CCO der Ferrettti Group mit an Bord

Die beiden großen Schwestern bleiben an Back- und Steuer-Bord zurück

Aus dem Vertriebsbüro ist beim Ablegen die elegante Form der Diable und für deren Passagiere die Hallen der verschiedenen Werften am Ufer zu bewundern

Unser Trip führt uns aus der Bucht von La Spezia hinaus bis nach Porto Venere

Portovenere ist ein viel besuchter mittelalterliche Ort etwa 10 km südlich von den Cinque Terre. Der kleine Hafen wird von vielen bunt bemalten Häusern umrandet. In der Hauptstraße, Via Cappelini, findet man überall kleine Geschäfte, Lokale und zahlreiche geschmückte alte Häuser. Der mittelalterliche Ort wird vom großen Castello überragt; der Rest einer imposanten Befestigungsanlage zeugt davon, dass das Hafenstädtchen einst wichtiger war als La Spezia.

Die Chiesa San Pietro, eine gotische Streifenkirche, liegt traumhaft auf der äußersten Felspitze der Halbinsel. Nicht umsonst wurde die Ortschaft 1997 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Eine Auszeichnung, die besonders das harmonische Zusammenspiel von Mensch, Natur und Architektur hervorhob. Man erreicht Portovenere am leichtesten mit dem Schiff von Levanto und der Cinque Terre oder mit Schiff oder Bus von La Spezia. Mit dem Schiff kann man auch die drei naheliegende Inseln Palmaria, Tino und Tinetto besuchen.

Unterwegs machen mich die RIVA Ingenieure mit der neuesten Boots-Elektronik und dem modernen Stabilisator Seakeeper Gyroscopic vertraut

Auch Ette war mit unserem Trip, sowie meinem am Ende der Spritztour einwandfreien Anlegemanöver mit der Diable zufrieden und wir könnten durchaus beide auch Fans von Riva Yachten aus Kunststoff werden

Riva ist ein italienischer Motorboothersteller. Rivaboote gelten als hochwertig und waren ab den 1950er Jahren ein Symbol für gehobenen Luxus und ausschweifende Lebensfreude. Die Runabouts werden deshalb auch als der Rolls-Royce des Meeres bezeichnet. Die Werft wurde 1842 von Pietro Riva in Sarnico am Lago d’Iseo gegründet und von seinem Sohn Ernesto Riva weitergeführt. Dessen Sohn Serafino Riva baute vor allem Rennboote auf Bestellung. Serafinos ältester Sohn Carlo Riva übernahm 1949 im Alter von 27 Jahren die Werft und entwarf und baute seine Boote in Anlehnung an die offenen amerikanischen Chris-Craft-Motorboote.

Bei klassischen Riva-Booten besteht der elegante Bootskörper aus Holz mit fugenloser, tiefroter Mahagonibeplankung. Ein starker Innenborder mit durchdringend tiefem Geräusch treibt die Boote an. Viel Chrom, Panoramascheibe, ein klassisches Armaturenbrett mit weißem Steuerrad, weiße Ledersessel und dahinter eine gepolsterte Liegefläche sowie ein schlank auslaufendes Heck sind klassische Designmerkmale. Die Liste der Rivabesitzer liest sich wie ein Who is Who der Jetset-Szene der 1950er bis 1970er Jahre: Brigitte Bardot, Sean Connery, Sophia Loren, Richard Burton, Gunter Sachs. Man schätzt, dass etwa 4000 Rivaboote gebaut wurden und dass rund die Hälfte heute noch existiert. Gepflegte Boote werden wie hochwertige Oldtimer-Automobile zu Preisen deutlich über 100.000 Euro gehandelt. Seit dem Jahr 2000 ist Riva eine Tochtergesellschaft der italienischen Yachtwerft Ferretti, die unter dieser Bezeichnung ein Programm an hochwertigen sportlichen Motorbooten unterschiedlicher Größe und modernen Designs anbietet – allerdings nicht mehr aus Holz.

Fehler entdeckt, Änderungen & Ergänzungen gewünscht sowie eigene Photos zur Vervollständigung verfügbar? Bitte gerne per Mail an Michael@Kamm.info.