Aufschwung durch die Villenkolonie – Dinner Meeting bei Gaby Scheidt in Gauting – 2015
Meine Neubeurer Internatsfreundin Gaby Scheidt, die ursprünglich aus einer Kammgarn Spinnerei in Kettwig an der Ruhr stammt und mittlerweile mit Ihrem Mann und Sohn in Gauting lebt, hat Annette und mich zum Abendessen eingeladen. Gaby war während unserer Schulzeit die Freundin von Andreas Wolf und ich habe gemeinsam mit Ihr Abitur gemacht. Zum Studium zog Sie nach München um und landete später in Gauting. Bereits zur Bronzezeit besiedelt, wurde die Ansiedlung erstmals mit der Bezeichnung Gauting erstmals urkundlich 753 nach Christi Geburt als „Goutingen“ erwähnt. Gauting gehört heute verwaltungstechnisch zum Landkreis Starnberg. Später errichteten die Römer hier eine Brücke über der Würm, wohl als Schnittpunkt zweier Militärstraßen sowie den Militärposten Bratananium. Dieser wuchs sich zeitweilig zu einer florierenden Siedlung für Händler und Handwerkern an, auch gab es römische Gutshöfe (Villa Rustica), wie die Villa Rustica in Leutstetten. Als die Römer abzogen, wurde der verlassene Ort von bajuwarischen Siedlern wieder belebt. Die Schwester von Kaiser Karl dem Großen, Kysilia, schenkte die erbauten Kirchen an das Kloster Benediktbeuren. Daraus entwickelte sich die Sage von der Geburt Karls des Großen in der Reismühle. Über Jahrhunderte war Gauting aber nur ein kleines Bauerndorf mit wenigen Einwohnern. Das größte Gebäude war die an der Würm erbaute Wasserburg des Rittergeschlechts der Fuß – Ministerialbeamte der Wittelsbacher – das später von Münchner Patrizier bewohnt wurde und nach Beschädigungen im Dreißigjährigen Krieg vom neuen Eigentümer, dem Kloster Andechs, als palaisartiges Schloss Fußberg neu erbaut wurde. Über Jahrhunderte war Gauting ein kleines Bauerndorf mit 30 bis 40 Seelen mit Schloss Fußberg als größtes Gebäude. Erst nachdem Ulrich Himbsel, ehemals Münchner Baurat, 1852 die Eisenbahnstrecke München – Starnberg errichtet hatte, erfuhr Gauting Anschluss an den Fortschritt. Der Aufschwung setzte aber so richtig erst mit dem Bau der Villenkolonie oberhalb des Dorfes und westlich des Bahnhofs ein.
- Gaby Scheidt und Annette & Michael Kamm
Das zwischen München und Starnberg liegende Gauting gilt als eines der am frühesten bewohnten Orte Bayerns. Heute besticht die Gemeinde durch die ab 1902 entstandene Villenkolonie. Neu gebaut wird aktuell aber unterhalb davon am alten Dorfkern an der Würm.
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