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Austernbänke in Bretonischer Brandung – Due Dilligence & Take Over in St. Malo – 1991

Von Di., 22. Oktober 1991 bis Mi., 23. Oktober 1991

In unserem europäischen North Sails Windsurfing Business standen die Zeichen auf Expansion. Der heimische Markt entwickelte sich gut und wir schnupperten bereits am nächsten vielversprechenden Absatzmarkt. Frankreich - die stolze "Grande Nation" - mit ihrer Küstenlänge von ca. 5.000 km war das nächste Ziel. An der wilden Felsenküste der Bretagne, in der Nähe des wunderschönen Badeortes St. Malo, existierte bereits eine französische North Sails Surf Distribution als unabhängige Vertriebsgesellschaft, die wir uns näher anschauen wollten, um sie ggf. zu übernehmen. Allerdings war die 1.300 km lange Reise von Penzberg dorthin immer mühsam. Man hatte zwei vernünftige Optionen: entweder endlose Stunden im Auto oder mit dem Flieger nach Paris und von dort weiter mit dem Zug. In der Luxusversion wäre auch ein eigenes oder gechartertes Flugzeug gegangen (Non Stop von Oberschleißheim nach St. Malo), jedoch waren wir für diese Edelvariante noch zu sparsam. Endlich angekommen war Due Dilligence bei den Franzosen angesagt, bevor wir uns zu einer positiven Kauf-Entscheidung durchrangen. Die beiden damaligen geschäftsführenden Gesellschafter wollten damals aus der Wassersportbranche raus und suchten ihr Glück eher im Snowboarding Business. Das ist einem der beiden gelungen, denn seinen Verkaufserlös investierte Sepp Ardelt in die Marke NITRO und die entwickelt sich bis heute prima.

Mit dabei
  • Christophe Hamon, Sepp Ardelt, Michael & Carolina Kamm

Das Büro mit Shop vor den Toren der Stadt schon ein Hingucker. Glas, Holz und Beton und bei der Deckenhöhe viel Luft zum Atmen

Das North Sails Gebäude war architektonisch aussergewöhnlich, lichtdurchflutet und da noch neu auch in einem prima Zustand. Ebenso das Lager. Nachdem wir die Themen auf unserer Checkliste alle abgehakt hatten und die Pluspunkte überwogen, war die Entscheidung für eine Übernahme glasklar. Sepp und Hervé verliessen das Unternehmen und wir machten uns auf die Suche nach einem neuen, pfiffigen und vor allem französischen Geschäftsführer. Das war eine Grundvoraussetzung für erfolgreiche Geschäfte, denn Ego und Stolz mancher Franzosen sind so groß wie die vielzitierte "Grande Nation". Mit Christophe Hamon hatten wir später den idealen Kandidaten gefunden. Wir verliebten uns auch in St. Malo, dem bezaubernden Städtchen mit seinem rauhem Charme. Der Ort ist der bedeutendste Hafen an der bretonischen Nordküste und aufgrund seines historischen Stadtkerns sowie der Festungsanlagen einer der meistbesuchten Touristenorte Frankreichs. Aber damit nicht genug, denn der exaltierte Kommissar Dupin - ein strafversetzter Polizist aus Paris - ermittelt seit 2014 für die ARD an Original-Schauplätzen der Bretagne. Und eine Touristenkarte mit sämtlichen Tatorten gibt es mittlerweile auch schon. Austern-Schlürfen an der Cote d'Eméraude ... Gänsehaut inbegriffen.

Da gabs alles, was das Segel- und Surfherz begehrt. Die Voraussetzungen vor der Tür waren ja gegeben. Wind und teilweise gewaltige Wellen. Hier konnte sich jeder austoben

Toys für die bretonische Brandung und die spritzende Gischt. Die Farbe hats gemacht, denn die Bretagne ist oft grau in grau

Jetzt versteht man die Deckenhöhe. Aufgeriggte Segel sind ganz schön mächtig...

Die offices waren ordentlich und luftig. An home-office hat zu dieser Zeit noch niemand gedacht

Alles soweit gut organisiert - Musik in meinen Ohren

Auch der Warenausgang tiptop. Am Ende zählt jedes kleine Detail wie der Kunde die Marke empfindet - und wenn es nur das Klebeband ist

Salzgärten von Guérande: Die Salzproduktion in den Salzgärten von Guérande erfolgt auf ausschließlich natürliche Weise. Mittels einer Reihe von seichten Becken, die die Wasserverdunstung begünstigen, wird das im Meerwasser enthaltene Salz gesammelt, es kristallisiert und kann anschließend geerntet werden. Dank des Einflusses von Sonne, Hitze und Wind verdunstet das Meerwasser nur ganz langsam und die Salzkonzentration nimmt zu. Die Salzbauern sind Erben eines uralten Know-hows und Hüter eines einzigartigen Naturerbes. Ihr französischer Name "paludiers" leitet sich vom lateinischen Wort "palus" ab, das auf Deutsch "Sumpf" bedeutet. Die Salzernte selbst erfolgt im Sommer, aber die Salzbauern kümmern sich das ganze Jahr über um die Salzgärten. Im Frühling werden das angesammelte Regenwasser, Schlamm und Algen aus den Meerwassersalinen entfernt. Im Herbst muss das Salz vor den alljährlichen Springfluten und den künftigen Frösten geschützt werden und der Winter dient zum Ausbessern der Beckenböden.

Fehler entdeckt, Änderungen & Ergänzungen gewünscht sowie eigene Photos zur Vervollständigung verfügbar? Bitte gerne per Mail an Michael@Kamm.info.