Bankrott einer stolzen italienischen Marke – Übernahme Strategie von Mariella Burani geht nicht auf – 2007
Anfang des Jahres hatte mich Martin Kühner mit dem italienischen Unternehmer Giovanni Burani zusammengebracht, da dieser stark wachsende Modeproduzent großes Interesse an der Übernahme der Etienne Aigner AG hatte. Wir besprachen entsprechende Chancen der Zusammenarbeit bei Entwicklung, Produktion und Vertrieb sowie auch meine mögliche Beteiligung an einer sich neu bildenden deutschen Gruppe, zu der auch René Lezard gehören sollte. Auf dem Papier hörten sich die Pläne extrem gut an, wobei Giovanni bei seinen finanziellen Möglichkeiten etwas übertrieben hatte. Nach einem ersten Meeting mit unserer Aigner Gesellschafterin Evi Brandl checkte ich die Burani Bonität und es taten sich Abgründe auf. Hoch verschuldet und mit Rückzahlungen von Darlehen bereits im Verzug. Das konnte nicht gut gehen ... und so war es dann auch. Die Mariella Burani Fashion Group war damals eine italienische Unternehmens-Gruppe für Luxusmode, mit Hauptsitz in Cavriago bei Reggio nell’Emilia. Sie wurde 1960 von Mariella und Walter Burani gegründet und später von deren Sohn Giovanni Burani geleitet. Nach starkem Wachstum durch Zukäufe erzielte die Gruppe 2008 rund 700 Mio. Euro Umsatz und zählte zu den größten Modefirmen des Landes. Zu ihren Marken gehört unter anderem das deutsche Markenunternehmen René Lezard. Im Jahr 2013 stellt der italienischen Modekonzern Mariella Burani Fashion Group (MBFG) endgültig den Geschäftsbetrieb ein. Kein Weißer Ritter kam vorbei, kein Angebot wurde in letzter Minute noch auf den Tisch gelegt, nachdem das zuständige Amtsgericht in Reggio Emilia das Unternehmen im Mai vergangen Jahres für insolvent erklärt hatte. Letzte Hoffnungen lagen in einer provisorischen Gesellschaft, die für eventuelle Kaufinteressenten noch aufrecht erhalten worden war. Am 5. Juni ist endgültig Schluss. Zurück bleiben 140 Angestellte, die sich dem Unternehmen noch immer verbunden fühlten, davon 132 in Cavriago, die anderen in der Mailänder Niederlassung. Danach wird es, je nach Dienstalter, Gehaltsfort-Zahlungen bis zu drei Jahren geben. Walter und Giovanni Burani, der Gründer und frühere Chairman respektive der frühere CEO des Unternehmens, wurden wegen betrügerischen Bankrotts zu sechs Jahren Haft John verurteilt.
- Giovanni Burani, Evi Brandl & Michael Kamm
Giovanni Burani war ein sehr unterhaltsamer italienischer Geniesser, mit dem ich eine abwechslungsreiche Zeit während unserer Verhandlungen in München hatte
Vater Walter und Sohn Giovanni Burani, Gründer, früherer Chairman bzw. ehemaliger CEO des Unternehmens, wurden wegen betrügerischen Bankrotts zu sechs Jahren Haft verurteilt.
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