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Dracula in Transylvanien – Siebenbürger Sachsen in den Karpaten bei Brasov – 2013

Von Mi., 5. Juni 2013 bis Do., 6. Juni 2013

Anfang Juni war ich zu meinem jährlichen Besuch bei unserer Beteiligungs- und Produktionsgesellschaft Ploucquet Textiles in Brasov. Und wie immer war ich angenehm überrascht von der Schönheit dieser Stadt und von der besonderen Gastfreundschaft unserer rumänischen Mitarbeiter. Von den Rittern des Deutschen Ordens wurde Brasov im 13. Jahrhundert als die südöstlichste Stadt in Siebenbürgen unter dem damaligen Namen Corona gegründet. Brasov, auch Kronstadt genannt, ist mit seinen gut 227.000 Einwohnern eine alte und bedeutende Handelsstadt Siebenbürgens in Rumänien. Hier, wo sich wichtige Handelsstraßen getroffen haben, kamen die ehemaligen Kronstädter Kaufleute auch zu erheblichen Wohlstand. Neben Hermannstadt war Kronstadt das wichtigste Zentrum der Siebenbürger Sachsen. Auf Grund seiner besonders schönen Lage in den Südkarpaten, dem durchfliessenden Fluss Tampa und wegen seiner wunderbaren, gut erhaltenen Altstadt wird es auch das “Rumänische Salzburg” genannt.

Mit dabei
  • Ioan Tataru und Michael Kamm

Kronstadt - ein Ort voller Sehenswürdigkeiten: Es ist nicht nur ein wichtiges wirtschaftliches, sportliches und kulturelles Zentrum Rumäniens, sondern auch eine Stadt voller Denkmäler. Die Biserica Neagrä - die "Schwarze Kirche" Kronstadts, ist neben dem Rathaus das wichtigste historische Gebäude der Altstadt und das bedeutendste gotische Kirchenbauwerk Südeuropas. Die eindrucksvolle Hallenkirche, die einst der Jungfrau Maria geweiht war, erhielt ihren Namen nach dem großen Stadtbrand von 1689, der nur die ausgebrannten, geschwärzten Mauern der herrlichen, im Jahr 1480 erbauten Kirche übrig ließ. Die Kirche verfügt über eine beeindruckende mechanische Orgel mit 3993 Pfeifen und einer sechs Tonnen schweren Glocke. Das Innere der Kirche beherbergt wunderschöne, orientalische Teppiche, die von sächsischen Kaufleuten zusammengetragen wurden, die größte Sammlung Europas.

Während einer Reise durch Rumänien sollte man auf jeden Fall das schöne Städtchen Kronstadt (rumänisch: Brasov) in Siebenbürgen besuchen. Wenn ihr dort hinfahrt, seht ihr schon von weitem den Brasov-Schriftzug auf dem Tampa, dem Hausberg der Stadt – fast wie in Hollywood.

In Brașov existiert die Universität Transilvania Brașov , sowie die Universität George Barițiu. Durch die Präsenz gut ausgebildeter Universitätsabsolventen werden auch ausländische Firmen angezogen. So hat z. B. Siemens einen Standort in Brașov, der stetig ausgebaut wird, ebenso wie die Miele & Cie. KG. Der Verlag Directmedia Publishing GmbH, der Textsammlungen elektronisch publiziert, hat 2009 seinen Sitz von Berlin nach Brașov verlegt.

Der alte Marktplatz der wunderschönen Altstadt Kronstadts ist umgeben von traditionellen, historischen Gilde- und Handelshäusern. Rund um die Altstadt findet man noch Reste der alten Stadtmauer aus dem 15. Jahrhundert.

Die Siebenbürger Sachsen sind eine deutschsprachige Minderheit im heutigen Rumänien, die die Reliktmundart Siebenbürgisch-Sächsisch sprechen. Sie sind seit dem 12. Jahrhundert in dem Landesteil Siebenbürgen ansässig und sind damit die älteste noch existierende deutsche Siedlergruppe in Osteuropa. Ihr Siedlungsgebiet liegt außerhalb des zusammenhängenden deutschen Sprachraums und hatte nie Anschluss an reichsdeutsches Territorium. Siebenbürgen entwickelte sich ab dem 12. Jahrhundert als Teil des Königreichs Ungarn. Nach der Teilung Ungarns 1540 war es als Fürstentum Siebenbürgen unter der Oberhoheit des Osmanischen Reiches zumindest innenpolitisch weitgehend autonom. Im Großen Türkenkrieg besetzten die Habsburger das Fürstentum und gliederten es 1699 im Vertrag von Karlowitz der Habsburgermonarchie ein. Nach der Niederlage Österreich-Ungarns im Ersten Weltkrieg proklamierte die Karlsburger Nationalversammlung am 1. Dezember 1918 die Vereinigung Siebenbürgens mit dem rumänischen Altreich. Die Siebenbürger Sachsen begrüßten in der Mediascher Anschlusserklärung im Februar 1919 den Anschluss an Rumänien. 1920 wurde die Eingliederung Siebenbürgens in den rumänischen Staat im Vertrag von Trianon festgeschrieben. Während 1930 etwa 300.000 Siebenbürger Sachsen in Siebenbürgen lebten, waren es im Jahr 2007 nur noch knapp 15.000. Die große Mehrheit wanderte seit den 1970er Jahren und in einem großen Schub ab 1990 vor allem in die Bundesrepublik Deutschland aus, aber auch nach Österreich. Organisierte Gemeinschaften Siebenbürger Sachsen leben in nennenswerter Anzahl auch in Übersee in Kanada und den USA.

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