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Best of the Alps mit BBB – Königin der Dolomiten – 2021

Von Do., 17. Juni 2021 bis Fr., 18. Juni 2021

Zur perfekten Abrundung eines sportlichen Sommers in Gardone-Riviera darf für mich ein Motorrad am Gardasee nicht mehr fehlen. Den Transport meiner Triumph Bonneville-Bobber-Black von München im Hänger hinter dem BMW nach Gardone fand ich etwas langweilig und auch zu simpel, weshalb ich mich für die Fahrt auf eigenen Rädern über Landstraßen sowie besonders schöne Passe der Alpen entschieden habe. Dabei habe ich meine Tour zunächst mit einem Besuch bei unseren Eltern in Ainring bei Salzburg verbunden und war somit am Vormittag meines ersten Reisetages von München aus durch Oberbayern unterwegs. Auf meinen ersten 150 Kilometer in östlicher Richtung überquerte ich dabei die Flüße Isar, Inn, Alz und Traun und folgte nach einem Mittagessen bei meinen Eltern der Saalach in südlicher Richtung. Über Saalfelden und Zell am See ging es dann über die wunderbare Großglockner Hochalpenstrasse - und damit mehr als 2.500 Meter Höhe - in Richtung der Südalpen. Via Lienz cruiste ich durch Osttirol in die Dolomiten und blieb im herrlich mondänen Cortina d´Ampezzo - der Königin der Dolomiten - über Nacht. Nach mehr als 8 Stunden im Sattel eine gute Entscheidung. Mein zweiter Tag bestach zunächst durch unzählige Auf- und Abfahrten über diverse italienische Pässe in den Dolomiten, bevor ich mich südlich von Bozen und etwas nördlich von Trento in das breite Etschtal orientierte und von dort in Richtung Süden bis Rovereto und dann via Gardesana nach Gardone fuhr. Auch hier war ich - durch die zahlreichen Pässe zwischendurch - auch noch einmal 6 Stunden unterwegs.

Mit dabei
  • Michael Kamm

Die herrliche Dolomitenkulisse beim frühen Start vom Hotel Bellevue in Cortina d´Ampezzo ... das war bereits am zweiten Tag meiner Tour

Los ging es ja in Bayern und dann durch Salzburger Land, wobei ich den Ort Lofer passierte. Hier werden die Loferer Steinberge durch den 1202 m hohen Römersattel von den sich südöstlich anschließenden Leoganger Steinbergen getrennt. In der Alpenvereinseinteilung der Ostalpen werden beide Gebirgsstöcke aber als eine einzige Untergruppe definiert - Loferer und Leoganger Steinberge. So werden sie zusammen auch allgemein Steinberge genannt. Typisch für die Steinberge sind Plateaustöcke mit steilen Randabstürzen und stark gewellten Hochkaren. Die Steinberge neigen zur Karstbildung. So findet man in den Hochplateaus und Karen sehr häufig tiefe Dolinen, die teilweise mit unterirdischen Höhlensystemen in Verbindung stehen.

Die in Lofer noch wilde Saalach ist ein wunderbares Fischwasser

Auf dem Weg zum höchsten Berg Österreichs - dem Großglockner - komme ich an ursprünglichen Almen mit jeder Menge Rindviecher vorbei

Die Kulisse der Berge wird immer spektakulärer je höher sich die Passtraße windet ... mehr als 40 Kilometer ist die Großglockner Hochalpenstrasse lang

Erinnerungsphotos sind für Motorradfahrer leider nicht aus dem fahrenden Auto heraus zu machen ... entsprechende Aktionen beinhalten passende Parkplätze, Maschine sicher hinstellen und das Smartphone aus der Lederjacke fummeln. Hat man parallel das Kurven Navi als App eingeschaltet hält der Akku allerdings nicht den ganzen Tag und man sollte ein Ersatz Lade Pack mit dabei haben.

Es gab in dieser Höhe nicht nur vierbeinige Rindviecher, sondern auch weitere, die auf vier Rädern unterwegs waren. Die zur gleichen Zeit stattfindende Mille Miglia Rallye veranlasste Autofreaks aus ganz Europa mit ihren Boliden durch die Alpen in Richtung Italien zu rasen. Zum Teil fielen diesen Kollegen - besonders viele Holländer mit ihren unauffälligen Lambos - durch extrem schwachsinnige Beschleunigungs- und Powerslide Aktionen auf

Endlich mal ein auch etwas höher gelegener Parkplatz mit grandioser Aussicht. Neben mir waren auf der Edelweißspitze zahlreiche Werkstestfahrer von VW mit dem neuesten SUV Modell Taragon parkiert. Die edlere und noch flottere Truppe von Mercedes AMG war mit mehr als 10 neuen Modellen bei Cortina in den Dolomiten unterwegs

Auf dieser Höhe lag auch noch richtig viel Schnee ... dadurch war die Temperatur trotz sehr sonnigem Wetter - beim Start in Salzburg waren es über 30° Grad Hitze - sehr erträglich

Mit der schwarzen Bobber vor der weissen Wechte

Die Großglockner Tour ist jedem, der gerne mal in die Berge fährt und sich vor vielen Kurven, Anstiegen und Abfahrten nicht schrecken läßt, sehr zu empfehlen ... bei schönem Wetter ein Traum

Als Biker war ich am Abend glücklich über ein ausgezeichnetes Essen - Haubenküche im Hotel Bellevue - und ein gutes Bett für die Ruhe vor dem nächsten Sturm

Erster Frühstücksgast im Hotel .... und um 7:30 Uhr war ich bereits auf dem Weg zum Falzarego Pass

Im Juni sind alle Alpenpässe wieder geöffnet und man kann sich an den herrlichen Strecken abarbeiten

Photopause mit Selfie Versuch auf der Straße von Cortina hoch zum Lagazoi

Im Winter ist dieser Berg eine der Lieblingsdestinationen unserer Herrenskigruppe mit einer der schönsten Abfahrten in den Alpen überhaupt

Auch der Passo Falzarego ist mit mehr als 2.100 Meter Höhe ein Highlight für den Biker

Grandiose Landschaften mit netten Orten und ganz wenig Verkehr ... allerdings extrem vielen Holzfällarbeiten in den Hochwäldern. Zum Teil waren bei den Abtransporten der Baumstämme drei Hubschrauber gleichzeitig im Einsatz

Ich durchfuhr touristische Gegenden, von deren Ortschaften ich noch nie gehört hatte ... herrliche Eindrücke

Über den Passo San Pellegrino ging es dann vom Veneto aus wieder östlich in Richtung Trentino und Alta Adige

Bevor es wieder ins Tal der Etsch geht passiere ich noch Predazzo in Val de Fiemme - dem Fleimstal. Mit seinen Sprungschanzen bereits drei Mal Ausrichter von Nordischen Weltmeisterschaften

Früher gab es hier nur 12 Höfe, heute ist Predazzo das Dorf mit der höchsten Einwohnerzahl in Val di Fiemme. Predazzo wird auch als der „Geologische Garten der Alpen“ bezeichnet, denn es verzeichnet weltweit die höchste Konzentration geologischer Vielfalt. Im Zentrum befindet sich das Geologische Museum der Dolomiten, wo man eine außergewöhnliche Auswahl an Mineralien und Fossilien, sowie wissenschaftliche Veröffentlichungen mit Studien über die Bildung der Dolomiten bewundern kann. Wenn man den geologischen Lehrpfad von Doss Capèl zwischen dem Feudo Pass und der Alpe di Pampeago entlang wandert (2000-2200 ü.M.) kann man vieles entdecken: Die ehemaligen Strände und Meeresböden, Muscheln und Seesterne, die vor den Dinosauriern hier lebten oder Lava, Asche und Lapilli (kleine Pyroklasten) des antiken Vulkans in Predazzo. Die neugotische Kirche der beiden Heiligen Philipp und Jakob (erbaut 1870) prägt das historische Zentrum, in dem noch heute viele alte Häuser, einige mit Fresken, zu finden sind. Doch die älteste Kirche ist die aus dem 16. Jahrhundert stammende Kirche des Heiligen Nikolaus. Es gibt einige gemütliche Spaziergänge rund um das Dorf, doch der Weg zur Schlucht von Sottosassa ist wohl der faszinierendste. Dort kann man die Wasserfälle des Travignolo unter den Kletterwänden aus Porphyr bewundern. Wenn man das Valmaggiore entlang geht, gelangt man in den Bosco che Suona (Wald, der klingt), wo die Bäume des Fichtenklangholzes von international bekannten Musikern „getauft“ wurden. Predazzo ist in jeder Jahreszeit eine Attraktion für Touristen. Es verfügt über ein Hallenbad und Skilifte, die in die Skigebiete des Ski Center Latemar und Bellamonte - Alpe Lusia führen. Die Langlauf-Loipe der Marcialonga führt direkt durch das Dorf und die Sprungschanze war Mittelpunkt der drei Nordischen Weltmeisterschaften 1991, 2003 und 2013.

Blick von oben in das Etschtal in Richtung Norden ... im Hintergrund ist Bozen zu sehen

und in Richtung Süden und damit den Gardasee ... die nächste größere Stadt ist Fluß abwärts Trento

Fehler entdeckt, Änderungen & Ergänzungen gewünscht sowie eigene Photos zur Vervollständigung verfügbar? Bitte gerne per Mail an Michael@Kamm.info.