Üppiger Barock schlägt schmucklose Zisterzienser – Party Location in der Salemer Prälatur – 2007
Zu seinem runden 50. Geburtstag lotste uns Wolf Mang an den Bodensee und wir feierten mit ihm und vielen netten Gästen ein grandioses Fest in einem würdigen Rahmen im Schloss Salem. Im April 1920 gründeten Prinz Max von Baden, sein Berater Kurt Hahn und der bekannte Pädagoge Karl Reinhardt in Salem die Schule Schloss Salem. Von Beginn an gaben die drei Gründer ihrer koedukativen Schule ein entschieden reformpädagogisches Profil, das bei aller notwendigen Modernisierung von Erziehung und Unterricht bis heute richtungsweisend ist. Wolf verbrachte im überregional bekannten Internat seine gesamte Schulzeit und hatte dort mit Simone auch seine heutige Gattin kennen gelernt. Constantin und Isabelle, die Kinder der beiden sind ebenfalls schon Alt Salemer. Ein lustiges Fest mit den üblichen Verdächtigen, tatsächlich alles alte Studienfreunde, da ist die Stimmung sowieso gleich auf dem Höhepunkt. Zusätzlich haben wir das Wochenende effizient genutzt und auch Gotthardin Thylmann - Ettes ehemaligen Chef und Bogner Chef Designer - besucht, der sich den still gelegten Salemer Bahnhof gekauft und zu einem Wohnhaus umgebaut hat. Auf unserer Heimfahrt haben wir natürlich auch noch im schönen Lindau vorbei geschaut.
- Wolf & Simone Mang, Katharina & Herbert Vogl, Annette & Michael Kamm, Susanne & Dieter Schön, Susanne & Bruno Weidl, Mildred und Michael Pfaff, Heidi & Axel Patterson
Wolf, charmant eingerahmt von Brünett und Blond, 50 Jahre jung.
Der ehemalige Salem Schüler, trotz Fliege und seriösem Anzug immer noch frech und lässig und unternehmungslustig.
Simone parliert mit den Gästen, die zum Teil von weit angereist sind.
Zwei Ladies in Black, fröhlich und gut aufgelegt. Gäste, die man sich besser nicht wünschen könnte.
Zuweilen begegnet man auch einem skeptischen Blick …. ein typischer Dieter
Herbert genießt sichtlich vergnügt das Treiben.
Die Unterhaltungen zwischen Mildred Pfaff und Axel Patterson sind anregend und spassig, in Erinnerungen schwelgen macht immer gute Laune.
Interna austauschen, eine schöne Frau an der Seite, und noch besser bzw. im Idealfall die eigene Gattin sowie ein Glas mit einem guten Tropfen in der Hand; da sieht man dem eigenen runden Geburtstag - der ja auch noch ein wenig in der Ferne weilt - doch recht entspannt entgegen.
Kloster und Schloss Salem bilden ein harmonisches Ensemble. Die bewusste Schmucklosigkeit der mittelalterlichen Zisterzienser-Architektur kontrastiert mit dem üppigen Dekor des Barock. Die letzte Umgestaltung des Münsters harmoniert jedoch überraschend gut mit den Anfängen. Streng und schlicht sind die Bauten gestaltet. Ohne Skulpturen, ohne bunte Glasfenster, ohne Turm, mit schlichtem, rechtwinkligem Chor: So präsentiert sich die mittelalterliche Zisterzienser-Architektur, den Ordensregeln gemäß in bewusstem Gegensatz zum Prunk der Kathedralbauten. Salem macht keine Ausnahme. Streng und schlicht sind die Bauten gestaltet. Einzige Schmuckelemente sind die kunstvoll geformten Maßwerkfenster am Münster. Charakteristisch für den hochgotischen Stil ist die „Salemer Blase“, eine mandelförmige Rose an der Stirnseite des Nordquerhauses. Aus dem Kloster wird eine Barockresidenz. Im Kaisersaal, im Bernhardusgang, im Sommerrefektorium und auch im Münster zeigt sich 400 Jahre später eine überwältigende barocke Pracht. Das Gebot der Schmucklosigkeit ist vergessen, Macht und Reichtum werden präsentiert. Nach außen erhält die Reichsabtei einen schlossartigen, monumentalen Charakter. Die Anlage hat jetzt eine zusammenhängende Front von 180 Metern Länge. Auch ein großer Lustgarten entsteht: Die Klosteranlage ähnelt einer barocken fürstlichen Residenz. VERSPIELT, VERHALTEN: ROKOKO UND KLASSIZISMUS: Im späten 18. Jahrhundert kehrt Zurückhaltung ein. Verspielte, asymmetrische Muschelwerk-Formen überziehen die Decke von Abt Anselms Empfangszimmer. Dieser lässt auch das Münster im klassizistischen Stil modernisieren und in hellem und rosafarbenem Alabaster ausstatten. Der Skulpturenschmuck, übersichtlich und klar, verzichtet auf Farbe und wirkt ganz durch die Form, die an klassischen Vorbildern geschult ist. Dies harmoniert bestens mit der gotischen Zisterzienser-Architektur.
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