Abschied am Starnberger Waldfriedhof – Temptation Helmsman Eckart verlässt uns viel zu früh – 2002
Im frühen November führte mich mein Weg zum Starnberger Waldfriedhof, um meinem viel zu früh verstorbenen ehemaligen Geschäftsführerkollegen Eckart Wagner auf seinem letzten Weg zu begleiten. Eckart hatte nicht nur mich, sondern auch Michi Plank im Sommer 1988 zu North Sails geholt und wir haben mit ihm zwei Jahre lang bis Juli 1990 zusammengearbeitet. Nachdem wir dann im August des Jahres 1990 das Unternehmen handstreichartig zu 100% übernommen hatten, trennten wir uns von Eckart ... was ihm damals nicht gefallen hat. Später haben wir unseren Frieden geschlossen! Eckart Johannes Wagner war ein deutscher Segler, der an den Olympischen Sommerspielen 1960, den Olympischen Sommerspielen 1964 und den Olympischen Sommerspielen 1968 teilnahm. Er wurde in Kiel geboren. Mit dem charismatischen Macher, der an einem Schlaganfall nach einer Radtour am Starnberger See gestorben ist, verliert die deutsche und die internationale Segelszene eine bedeutende Persönlichkeit. Eckart Wagner hat als Crew an mehreren olympischen Segelwettbewerben teilgenommen. Sein eigener Olympia-Start im Starboot 1980 in Moskau fiel dem westlichen Boykott zum Opfer. Er war Weltmeister im Halbtonner (1974) und im Zweitonner (1977). Bekannter noch wurde Wagner aber für sein Engagement in der North-Sails-Gruppe, an deren Weg zum weltweit führenden Produzenten von Regattasegeln er maßgeblich beteiligt war. Als 26-Jähriger traf er den Gründer Lowell North und baute im Anschluss mit North Sails Deutschland die erste und ertragreichste Loft der Gruppe in Europa auf. 1981 startete er North Sails Surf und ließ Surfsegel in Asien fertigen. Er stieg nach dem Verkauf der North-Gruppe an den amerikanischen Industriellen Terry Kohler 1984 bis zum Vorstandsvorsitzenden auf. Eckart Wagner war dem Segeln und dem Wettkampf bis zum Schluss treu. Er hat bis ins 65. Lebensjahr sein Starboot weiter gesegelt, und seine letzte Regatta im Gold Cup auf dem Starnberger See konnte er zusammen mit Bruder Norbert gewinnen. Außerdem hat er Oldtimer-Rallyes bestritten und seine Tochter Kristin für ihre Olympiakampagne im Yngling trainiert. Sein Weggefährte Jay Hansen von der North Sails Group in den USA brachte es auf den Punkt: "Er lebte am Maximum bis zu seinem Ende, und das kam viel zu schnell.“ Die Friedhofsanlage, der Waldfriedhof in Starnberg, auf der er jetzt seine letzte Ruhe findet stammt aus dem späten 19. Jahrhundert und war so voll, daß die Trauerrede mit Lautsprechern in die Außenanlage übertragen werden musste.
- Eckart & Norbert Wagner, Michael Plank & Michael Kamm
Die Friedhofsanlage an der Hanfelderstrasse in Starnberg stammt aus dem späten 19. Jahrhundert. Die Gräber sind nicht, wie auf größeren Friedhöfen üblich, nummeriert, so dass diese in einem individuellen Spaziergang »zufällig« entdeckt werden können.
Fehler entdeckt, Änderungen & Ergänzungen gewünscht sowie eigene Photos zur Vervollständigung verfügbar? Bitte gerne per Mail an Michael@Kamm.info.