Bike Trip auf gleichbleibend hohem Niveau – Über Bezzuglio zum Papiermühlental – 2023
Zum Biken am Gardasee muss man eigentlich keine Worte mehr verlieren. Der Lago zählt zu den beliebtesten Mountainbike Revieren der Alpen. Dafür sorgt die traumhafte Landschaft ebenso wie das milde Klima und die gute Erreichbarkeit. Die Touren an sich sind aber oft hartes Brot. Viele Trails sind steinig und steil, verlangen daher oftmals kaltes Blut und eine solide Fahrtechnik. Man sollte sich auf steile und lange Anstiege gefasst machen. Der große Run auf den Gardasee stammt noch aus einer Zeit, als lange Anstiege schick und brauchbare Touren-Beschreibungen rar waren. Wo in den Ostalpen kann man sich schon von 65 Metern Seehöhe bis zu einem 2000 Meter höher gelegenen Gipfelkreuz hinaufschinden. Leichte Touren sind am Lago so rar wie feine Kieselsteine. Umso erstaunlicher, dass der Gardasee von Anfang an zu den absoluten Top-Bike-Revieren der Alpen gehörte. Und das schon zu einer Zeit, als das Fully noch in der Kinderfederung steckte. Schuld daran war ein gewisser Elmar Moser. Der Münchner brachte Anfang der 90er-Jahre die ersten wirklich brauchbaren Bikeguides heraus. Und wer bereits die exakten Touren-Beschreibungen aus den Moser-Guides Tegernsee und Karwendel zu schätzen wusste, der folgte auch dem Band 3 an den Gardasee. Dort dürften sich die Moser-Jünger allerdings nicht nur die Augen, sondern sicher auch bald die aufgeschlagenen Knie gerieben haben. Selbst die vermeintlich einfache Runde über den Monte Brione ließ viele Touren-Biker in den Abgrund des Schreckens blicken. Dennoch – oder gerade deswegen – hat sich der Gardasee in nur wenigen Jahren zum absoluten Trail-Mekka entwickelt. Eben solche Trails, wie der 601er ("Da Oan¬ser"), der im Moser-Guide mit sehr extrem und mit steilsten Geröllpassagen beschrieben ist, wurden schnell zur Messlatte unter ambitionierten Fahrern. Bis heute zählen diese Moser-Touren der ersten Stunde zu den absoluten Lago-Klassikern. Auch wenn die Trails dank moderner Fahrwerke und eBikes natürlich längst ihren Schrecken verloren haben. Der Lago-Klassiker für Mountainbiker ist die Tour Tremalzo mit ca. 30 km Länge, 397 Höhenmetern und einem Schwierigkeitsgrad 3 von 5 Punkten. Eine dreiviertel Stunde dauert die Fahrt zum Rifugio Tremalzo hinauf. Dann kurbelt man zum berühmten Tremalzo-Tunnel hoch und rollt die grob geschotterten Militärstraßen-Kehren zum Passo Nota hinunter. Über den Passo Rocchetta zurück nach Riva. Ein landschaftliches Ereignis! So was habe ich zum Glück direkt vor unserer Haustür, denn durch unsere hervoragende Wohnlage in der Via Panoramica mit 180 Höhenmetern über dem See kann ich von zu Hause aus starten und bin bereits bei der Ausfahrt aus dem Grundstück mitten drin im Vergnügen. Meine bevorzugte Tagestour fordert mich auch nicht mit steilen Anstiegen und Abfahrten, sondern zieht sich auf gleichbleibender Höhe über Fasano Sopra via Bezzuglio bis zum Ende einer Privatstrasse, die oberhalb des Papiermühlentals endet. Eine lockere 15 km Tour durch eine herrliche Landschaft die mich nach einer Stunde wieder zu Hause sieht.
- Herbert Vogl, Simpert Hafenmeier, Mathias Gehrckens und Michael Kamm

Die Schlucht des Papiermühlentals, aus dem der Wildfluss Toscolano über Jahrtausende so viel Geröll in den See schwemmte, dass die Halbinsel Toscolano-Maderno entstand

Meine Hin und Zurück Tour führt stets auf ungefähr selber Höhe an Bezzuglio und Toscolana vorbei zur Papiermühlenschlucht


Herrliche Blicke vom Weg auf den See ...


... und gleichermassen in die Berge

Im Süden liegt die Isola del Garda, der Rocco di Manerba und am Horizont die Halbinsel Sirmione


Das Ristorante Riolet schliesst für immer und wird wohl im kommenden Jahr als Appartment Haus neu auferstehen


Der Ortskern von Fasano Sopra - wo Annette und ich zum Beginn unserer Gardasee Historie in der Via Belvedere gewohnt haben. Hier bietet sich ein schöner Blick über das Grandhotel Fasano in die Bucht von Salò


Beim Sondieren unserer Nachbarschaft per Bike checke ich auch das von dem uns bekannten Architekten Dr. Federico Rosa umgebaute zweite Haus der Frankfurter Familie Schmitz in der Via delle Arche in Gardone. Als moderne Interpretation der vormaligen Villa ist das Projekt gut gelungen

An der Via della Calma - der Verbindungsstrasse zwischen Supiane und San Michele- wird wie bereits bei uns an der Abzweigung nach Fasano ein großes Auffangbecken für den Wildbach gebaut

Von Mathias Gehrckens erhalte ich seine Schlafzimmersicht von San Felice auf den Monte Pizzocolo mit Schnee am Gipfel

Von Schnee wollen diese beiden Inseläffchen auf Mallorca nichts mehr wissen ... Simpert und Herbert sitzen bereits relaxed in der spanischen Sonne

Für Ette gehe ich beim Metzger TEI in Salò zum Shoppen ...

... und mit Uschi und Karl Pohler treffe ich mich zum Abendessen bei Oscar im Casa Mia in San Michele
Fehler entdeckt, Änderungen & Ergänzungen gewünscht sowie eigene Photos zur Vervollständigung verfügbar? Bitte gerne per Mail an Michael@Kamm.info.