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Quattro Stazioni – Valvestino, Idro, Ledro & Garda – Bonneville Bobber Biker – 2022

Am Mi., 13. Juli 2022

Mit Mittwoch hatte ich mir in dieser Woche einen recht angenehmen Tag zum Motorradfahren ausgesucht, da die Sonne ausnahmsweise nicht mit 38° vom Himmel brennt. Mein Plan ist es, eine sehr kurvenreiche Strecke durch die Berge der Brescia Alpen und zu hier liegenden vier verschiedenen Seen zu befahren. Auf diesem Rundkurs über ca. 180 km bin ich knapp 5 Stunden mit meiner Triumph Bobber unterwegs. Um 11:00 Uhr geht´s von der Via Panoramica los und meine Route führt mich via Toscolano und Maderno nach Gargnano, wo ich westlich in die Berge des Parco dell'Alto Garda Bresciano abbiege, um nach circa 30 km den Stausee Lago Valvestino zu erreichen. Weiter geht´s über Capovalle an den Idro See, den ich ebenfalls westlich umfahre und auf der Höhe von Storo in Richtung Osten ins Valle Ledro abbiege. Über herrliche Bergstrassen gelangt man via Pieve und Molina an den beschaulichen Ledro See. Dieser ist durch einen fast 4 km langen Tunnel mit dem Hinterland von Riva del Garda verbunden, wodurch ich im Norden wieder zurück an den Gardasee kommen. Weiter gehts über die Gardesana bis hinter Limone, wo ich wieder in Richtung Westen in die Strada della Forra abbiege. Die Strada della Forre ist eine spektakuläre Bergstraße an der Westseite des Gardasee's. Zwischen Limone und Campione fährt man nach Pieve, einem Ortsteil von Tremosine. Die Straße ist sehr kurvenreich und an fast allen Stellen sehr eng. Da sie mitllerweile nur noch als Einbahnstrasse zu befahren ist, ist der Rückweg nach Salò lang und beschwerlich, jedoch landschaftlich traumhaft. Auf der Downhill Strecke passiere ich auch Piovere, wo sich mein Bruder Thomas erst kürzlich eine Wohnung gekauft hat. Dann geht´s über Gargnano wieder zurück in die Via Panoramica in Gardone-Riviera und nach der Ankunft weiss man, was man im Sattel geleistet hat. Toll war es ... und die gewonnenen Ausblicke mit nichts aufzuwiegen.

Mit dabei
  • Michael Kamm

Über eine kurvenreiche Serpentinenstraße fahre ich von Gargnano aus zunächst zum Bergdorf Navazzo und genieße auf meinem Weg tolle Blicke über den Gardasee hinweg auf den im Osten liegenden Monte Baldo.

Nachdem Triumph die Bonneville Bobber auf den Markt brachte, wurde diese zum erfolgreichsten Modell der englischen Marke. Die wunderschöne Optik mit viel Chrom und liebevollen Details begeisterte die Kunden. Mit klaren Linien und geduckter Statur, Einzelsitz, breitem Flachlenker, minimalem Bodywork und minimalistischem Scheinwerfer, kleinem und wohlgeformtem Tank, optisch-schwebendem Einzelsitz, Speichenrädern mit breitem Hinterrad sowie dem unverzichtbaren Hardtail-Look erfüllt sie die charakteristischen Bobber-Merkmale.

Durch urige Bergdörfer mit malerischen Gassen und Schatten spendenden Wäldern führt auch ein Rundwanderung bis an das Ufer des Lago di Valvestino. Gargnano ist dabei auch idealer Startort für Radler und Mountainbiker.

Die Karte zeigt den beherrschenden Gardasee im Westen und auch die beiden kleineren Seen Lago Idro und Lago Ledro etwas östlicher in den Bergen

Mit Fertigstellung der Staumauer bei Ponte Pola im Jahr 1962 wurde mit der Anstauung des Lago di Valvestino begonnen. Die Staumauer ist bis zu 124 Meter hoch und hat eine Scheitellänge von 283 Metern. Neben der touristischen Bedeutung für Urlauber aus ganz Europa wird mit dem Wasser des Lago di Valvestino ein Pumpspeicherwerk gespeist, welches die angrenzenden Gemeinden mit Elektrizität versorgt. Die Jahresleistung liegt bei rund 37 Megawatt.

Wie ein Fjord schaut der Lago di Valvestino aus, ein landschaftlich schöner kleiner Stausee, der nur wenige Kilometer westlich des Gardasees in der Italienischen Provinz Lombardei liegt. Von zahlreichen hohen Felswänden umgeben, erinnert der Lago di Valvestino eher an einen norwegischen Fjord denn an einen Bergsee in Norditalien. Aber gerade diese einzigartige Landschaft macht den Lago di Valvestino so interessant, nicht nur für Badetouristen und Wassersportler. Rund um den Lago di Valvestino gruppieren sich mit dem Monte Palotto (1.369 Meter), Monte Fassane (1.188 Meter), Monte Alberelli (1.166 Meter) und Monte Pracalvis (1.164 Meter) gleich vier Eintausender der italienischen Südalpen. Die Anfahrt zum See erfolgt entweder über Gargnano am Gardasee-Westufer oder über den Ledrosee. In jedem Fall ist hier der Weg schon das Ziel. Die Serpentinen der engen Bergstraßen sind gesäumt von viel Natur, hohen Gipfeln und teilweise atemberaubenden Aussichten.

Der Lago di Valvestino beherbergt mehrere Höhlen und einsame Badebuchten, die zwar nur zu Fuß erreichbar sind, dafür aber noch wirklich unberührte Natur bieten. Massentourismus ist am Lago di Valvestino ein Fremdwort, da der See ausschließlich über eine kurvenreiche Bergstraße zu erreichen ist, die im Sommer insbesondere auch bei Motorradfahrern sehr beliebt ist. Von der Staumauer aus lassen sich der Lago di Valvestino sowie das umliegende Naturschutzgebiet gut zu Fuß oder per Boot erkunden. Wer Ruhe und Erholung liebt, das Wandern in unberührter Berglandschaft, Radfahren in den Bergen oder baden im frischen Wasser eines Bergsees - der wird den Lago di Valvestino lieben.

Am höchsten Punkt meiner Tour zwischen Gardasee und Idrosee liegt Capovalle. Capovalle ist eine Gemeinde im Val Sabbia der Provinz Brescia zwischen dem Idro- und dem Gardasee. Sie liegt in den Gardaseebergen an der Verbindungsstraße von Idro über Bollone durch das Val di Valvestino nach Gargnano. Der Hauptort ist Zumiè, weitere Orte sind Persone und Moerna.

Der Idrosee - Lago d’Idro - ist ein oberitalienischer Alpensee und gehört zu den Tälern der Judikarien. Er liegt in der Provinz Brescia zwischen Gardasee, Ledrosee und dem Iseosee. Der 11 km² große, 10 km lange und 122 m tiefe See liegt auf 368 m Meereshöhe. Er ist als eiszeitliches Produkt ein natürlicher Stausee und wird von den beiden Flüssen Chiese und Caffaro gespeist. Der Chiese verlässt den See bei Pieve Vecchia. Der See wird zum Fischfang, der schon seit Urzeiten hier betrieben wird, sowie als Bewässerungsreserve der Gebiete Brescia und Mantua genutzt. Der Bergsee ist fast ebenso warm wie der Gardasee. Im Jahr 1961 wurde am Idrosee ein erster Campingplatz eröffnet.

Der Palvico ist ein 16 km langer Bergbach in den Gardaseebergen im südwestlichen Trentino. Er entspringt als Abfluss des Ampola-Sees und mündet bei Storo in den Chiese. Auf seinem Verlauf fließt er durch das Val d’Ampola, in einem teilweise stark eingeschnittenen Canyon, der Ziel von Canyoning-Touren ist. Diese bieten mehrere Becken mit bis zu 20 m Höhenunterschied. Der Austritt des letzten Beckens befindet sich 50 m über dem Talboden bei Storo.

Die Schlucht des Rio Palvico gehört zu den Top Canyoning Gardasee Touren Steil aufragenden Felswände, verwunschene Höhlen, glasklares Wasser und mystische Licht- und Schattenspielen. Canyoning im Palvico zählt zu den eindrucksvollsten Gardasee Canyoning Touren. Die Schlucht im Valle di Ledro hat von allem etwas: Sprünge, Felsrutschen und Schwimmpassagen, sowie Abseilstellen, wobei die längste 50 Meter unter einem Wasserfall überwindet. Wer nicht springen will, wird abgeseilt.

Canyoning Palvico ist – trotz gleicher Dauer – anspruchsvoller als die Tour durch den Canyon Rio Nero. Grund sind die kaum vorhandene Ausstiegsmöglichkeiten, die höheren Felswände und damit das mystischere Ambiente, das kältere Wasser und das sehr lange Abseilstück.

Der Ledrosee - Lago di Ledro – ist ein See wie aus dem Bilderbuch. Tiefblaues Wasser, umgeben von viel Natur – er ist ein wunderbarer Badesee mit schönen Liegewiesen, bietet aber gleichzeitig auch vielfache Outdoormöglichkeiten wie Wandern, Radfahren und Wassersport. Bis Mitte des 19. Jahrhunderts lag das Ledrotal relativ abgeschnitten 600 Meter über dem Gardasee. 1847 wurde durch die senkrechten Felshänge, die die beiden Seen trennen, eine erste abenteuerliche Straße gebaut. Diese steile und sehr enge Serpentinenstrecke ist inzwischen nur noch für Mountainbiker und Wanderer zugänglich.

Der motorisierte Verkehr gelangt auf einer modernen Straße durch zwei lange Tunnels ins Ledrotal. In Bezzecca kann man sich umfassend über die militärhistorische Vergangenheit des Tales informieren, in dem immer wieder heftig zwischen den Italienern und den Österreichern gekämpft wurde.

Unmittelbar am See liegen vier Örtchen und ein Feriendorf. Touristisches Zentrum ist Pieve di Ledro. In Molina sind die Reste einer etwa 4000 Jahre alten Pfahlbausiedlung besichtigen, die 1929 im Ledrosee entdeckt wurde und seit 2012 zum UNESCO Weltkulturerbe gehört. Am ganzen See, unter anderem in Molina, Pieve Mezzolago und Pur, gibt es Badeplätze mit Kiesstrand oder schöne Liegewiesen. Außerdem kann man Surfbretter sowie Tret- und Ruderboote ausleihen.

Das Ledrotal ist besonders geeignet für einen Urlaub mit Hund - die herrliche Natur bietet viele Spazierwege und Auslaufmöglichkeiten an. Im Ortsteil Pur gibt es neben dem öffentlichen Strand einen umzäunten Hundestrand. Entlang des Uferweges sind auch Behälter mit Plastikbeutelchen aufgestellt. Es gibt über 200 Kilometer markierte Mountainbike-Strecken, unter anderem auf ehemaligen Militär- oder Forststraßen. Für alle MTB-Begeisterten, die eine besondere Herausforderung suchen, ist der Tremalzo ein Muss: die Anstrengung, um den Gipfel zu erreichen, wird mit dem atemberaubenden Ausblick auf den Ledro- und den Gardasee belohnt. Der Fahrradweg vom Gardasee bis zum Ampolasee führt durch das Ledrotal, das man während der Fahrt in Ruhe genießen kann. Die Strecke von Riva del Garda bis Molina di Ledro ist nur für MTB geeignet.

Auch abenteuerliche Canyoningtouren sowie Wassersport, Segeln und Kanufahren bieten sich am Ledrosee an. Die Küche im Valle di Ledro ist der traditionellen Trentiner Küche sehr ähnlich. Es gibt aber auch einheimische Gerichte, die es nur hier im Ledrotal gibt, wie z.B. die Kartoffelpolenta, die Peverà und die Caponec. In den Restaurants rund um den See kann man die leckere regionale Küche genießen. Während des Ersten Weltkrieges wurde die Bevölkerung des Ledrotales nach Böhmen evakuiert. Deswegen sind typische tschechische Gerichte (wie z.B. livance und böhmische Knödel) noch heute im Ledrotal zu genießen.

Die „Hauptstadt“ des nördlichen Gardasees hat für jeden etwas zu bieten Der lebhafte mondäne Urlaubsort Riva liegt umgeben von mächtigen Bergen an der schmalen Nordspitze des Lago di Garda. Mit seinen rund 13.000 Einwohnern ist er nach Desenzano der zweitgrößte Ort am See. Er gehört erst seit 1919 zu Italien und stand davor lange unter österreichischer Herrschaft. Dies ist nach wie vor zu spüren und führt zu einer angenehmen Mischung aus italienischer Leichtigkeit und Tiroler Bodenständigkeit.

Im 19. Jahrhundert entwickelte sich das charmante Städtchen zu einem gefragten Kurort, woran sich bis heute nichts geändert hat. Das milde Klima, ein höchst aktiver Kulturbetrieb, viele Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele machen Riva das ganze Jahr über für Alt und Jung interessant. Die imposanten Berge ziehen Mountainbiker und Kletterer in Scharen an; Surfer und Segler kommen aufgrund der zuverlässigen Winde gerne hier her; Sonnenanbeter und Wasserratten finden hier den schönsten und längsten Badestrand am See.

Das Hotel Capo Reamol liegt direkt am Wasser zwischen Riva del Garda und Limone und ist in die typisch mediterranen Vegetation des Naturschutzgebiets Alto Garda Bresciano eingebettet.

Diese Ecke des Gardasees ist bei Profiwindsurfern und auch bei Surf-Schülern bekannt und beliebt. Hier wehen die beiden Gardaseewinde zuverlässig. Am Hotelstrand befindet sich die Surfschule, bei der man professionelle Wind- und Kitesurfkurse buchen und Top-Ausrüstung mieten kann. Hier kann man auch ein SUP oder ein Kajak mieten.

Von Riva aus fahre ich gemütlich die Gardesana bis nach Limone und geniesse den Blick zum am Ostufer liegenden Malcesine

Zwischen Limone und Campione entscheide ich mich - obwohl ich schon viel länger als geplant unterwegs bin - noch für einen weiteren Umweg über die Berge

So biege ich auf Höhe vom Malcesine westlich ab, um eine spektakuläre Bergstraße nach Tremosine zu fahren

Die Strada delle Forra – die auch durch einen James Bond Film bekannt ist – wurde am 26. Mai 2022 nach mehrjähriger Sperrung wieder eröffnet und ist nun jeweils von 10 bis 19 Uhrt bergauf befahrbar. Die Rückfahrt zum Seeufer wird über Limone sul Garda empfohlen.

Die in engen Schluchten in den Fels geschnittene "Strada della Forra" ist eine spektakuläre Bergstraße, die es wert ist, einmal gefahren zu werden. Vom Gardaseeufer bei Porto auf 65 Höhenmetern führt sie steil auf 423 Höhenmeter in das Dorf Pieve di Tremosine. An einigen Stellen ist sie so eng, dass sie nur als Einbahnstraße zu befahren ist, wobei eine Ampel zudem den Verkehr regelt.

Als die Straße am 18. Mai 1913 nach vierjähriger Bauzeit eröffnet wurde, galt sie als ingenieurtechnisches Meisterwerk. Auch Winston Churchill soll die Straße noch im Jahre 1949 in einem Gardaseeurlaub bewundert und als 8. Weltwunder bezeichnet haben, so begeistert war er von ihr.

Heute ist die Strada delle Forra vor allem durch die Anfangsszenen des James Bond Films "Ein Quantum Trost" aus dem Jahre 2008 bekannt. Von dem Bau der ca. 6 km langen Straße war Tremosine sul Garda nur zu Fuß erreichbar und Waren mussten mühsam mit einer Seilbahn auf die Hochebene transportiert werden.

Die Bauarbeiten haben sich auch durch zahlreiche Felsabgänge mehrfach verzögert, da als Konsequenz jede Menge Fanggitter neu installiert werden mussten

Ich selber bin nicht der eigentlichen Empfehlung gefolgt über Limone wieder an den See zurück zu fahren, sondern wähle die anstrengendere Variante bis ans Ende des Hochtals und dann via Piovere nach Gargnano ... das dauerte dann allerdings auch eine halbe Stunde länger

Die hochalpine Region ist allerdings so schön, daß sich der Umweg rentiert

Malcesine mit seiner beeindruckenden Scaliger Burg und dem Gipfel des Monte Baldo dahinter

Bei der Rückkehr an den See öffnet sich dann der Blick nach Süden bis weit über San Vigilio hinaus ... einfach nur schön

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