Carl Spitzweg mit Caspar David Friedrich in Unterfranken – Kufi Einladung bei Schäfers in Schweinfurt – 1988
Die Einladung von Schorsch Schäfer zu seinem 30. Geburtstag führt mich - wenige Wochen nach meiner Trennung von Nici - nach Schweinfurt ins nordbayerische Unterfranken. Georgs Familie ist in dieser Industriemetropole größter Arbeitgeber und schon sein Großvater war - wie auch der Vater - ein bedeutender Kunstmäzen. Daher geniessen wir neben guter Partystimmung in einem Jagdhaus der Schäfers auch Kunst in der Stadt. In einen großartigen architektonischen Bau aus Travertin, Beton und Eiche ruht das Museum Georg Schäfer. Das Museum entstand über einer vorhandenen Tiefgarage, die als Sockelgeschoss in die skulpturale Form des Neubaus integriert wurde. Die Bauplastik reagiert mit Ein- und Unterschnitten auf stadträumliche Bezüge, um das verhältnismäßig große Bauvolumen in den kleinteiligen, fragmentarischen Altstadtblock einzubinden. Ausladende Freitreppen begleiten den Besucher auf seinem Weg zur bedeutendsten Privatsammlung der Kunst des 19. Jahrhunderts im deutschsprachigen Raum. Wertvolle Einzelstücke sowie zusammenhängende Werkkomplexe von Carl Spitzweg und Caspar David Friedrich reihen sich neben unzählige bekannte Meister des Rokoko und Klassizismus sowie der Romantik und des deutschen Impressionismus. Auch für die wechselnden Grafik- und Sonderausstellungen ist die Institution mit ihren hochkarätigen Exponaten bekannt. Angelegt wurde die Sammlung ab den 1950er Jahren von dem Schweinfurter Großindustriellen und Sammler Dr.-Ing. e.h. Georg Schäfer (1896-1975). Zu seinen Lebzeiten wurden bereits viele Kunstwerke als Leihgaben in bedeutenden Museen gezeigt, dagegen konnten seine Museumsplanungen, u.a. von Ludwig Mies van der Rohe, noch nicht realisiert werden. Von seinen Erben wurden rund 1000 Gemälde und 4650 Zeichnungen, der Kern seiner Kollektion, in die 1997 gegründete Sammlung-Dr.-Georg-Schäfer-Stiftung eingebracht und seither durch umfangreiche Zustiftungen (2005, 2016, 2017) und weitere wichtige Leihgaben vermehrt. Damit beherbergt das Museum Georg Schäfer die bedeutendste Privatsammlung der Kunst des 19. Jahrhunderts aus dem deutschsprachigen Raum.
- Georg & Vera Schäfer, Martin Kühner, Michael Kamm
Das Museum entstand über einer vorhandenen Tiefgarage, die als Sockelgeschoss in die skulpturale Form des Neubaus integriert wurde. Die Bauplastik reagiert mit Ein- und Unterschnitten auf stadträumliche Bezüge, um das verhältnismäßig große Bauvolumen in den kleinteiligen, fragmentarischen Altstadtblock einzubinden.
Von dem erhöht liegenden Eingangsgeschoss erreicht man über eine zentrale Treppenanlage die Wechselausstellung und die Graphische Sammlung und das darüberliegende Sammlungsgeschoss. Die äußerste Kompaktheit des obersten Geschosses erlaubt es, alle Gemälde der Dauerausstellung in Tageslichträumen zu zeigen.
Fehler entdeckt, Änderungen & Ergänzungen gewünscht sowie eigene Photos zur Vervollständigung verfügbar? Bitte gerne per Mail an Michael@Kamm.info.