Um Ihre Website-Nutzung zu optimieren, verwenden wir Cookies. Sie stimmen der Verwendung von Cookies zu, wenn Sie diese Website weiter nutzen. Bitte lesen Sie unsere Datenschutzerklärung für weitere Informationen.

OK

Crash Kids on the Road – Fahranfänger mit Totalschäden zwischen Köln und Irschenberg – 1977

Von Sa., 22. Oktober 1977 bis So., 23. Oktober 1977

In der zweiten Oktoberhälfte entwickelte sich eine verhängnisvolle Kette unglücklicher Ereignisse im Umfeld unseres Neubeuerer Internatslebens, deren finale Eskalationsstufe bei meinem Zwillingsbruder Thomas und mir zu einem verschärften schriftlichen Verweis führte. Unsere negative Serie startete am 14. Oktober anlässlich einer Fahrt zu einer eigentlich übermotivierten und auch verfrühten Verlobungsfeier von Valeska Berg - der früheren Freundin meines Bruders Thomas - und Johannes Hundt in Nordrhein Westfalen. Wir alle waren erst seit einigen Monaten volljährig und daher auch unsere Führerscheine erst vor kurzem erhalten. Ich fuhr mit meiner Klassenkameradin Claudia Sembach in einem von ihrem älteren Bruder geliehenen VW Käfer nach Düsseldorf, wobei die sehr unerfahrene Fahrerin Claudia südlich von Köln ein Stauende übersah, auf einen LKW auffuhr und der VW Käfer so verkürzt wurde - Totalschaden - dass wir selber nicht einmal unser Gepäck aus dem vorne liegenden Kofferraum rausbekamen. Zum Glück passierte uns beiden nichts. Wir haben durch den unseren Crash dennoch einen veritablen Stau auf der Autobahn verursacht, in dem mein Bruder Thomas dann mit einem anderen Auto stand. Er war mit einem Opel Rekord aus dem Fuhrpark der Firma unseres Vaters unterwegs - ob erlaubt oder nicht weiss ich nicht mehr - entdeckte uns auf dem Seitenstreifen beim Unfall und nahm uns von hier aus zur Event-Location in Düsseldorf mit, wo direkt nach unserer Ankunft ausgelassen gefeiert wurde. Dort trank Thomas an dem Abend deutlich zu viel und ließ sich so auch von niemanden von einer Spritztour per PKW in die Düsseldorfer Altstadt abhalten. Das Ergebnis war eigentlich absehbar: Nachdem er ein anderes Auto touchiert hatte, wurde die Polizei aktiv, er schloss sich im Auto ein, wurde jedoch durch die Sheriffs rausgeholt. Die Nacht verbrachte er dann in deren Ausnüchterungszelle und war am nächsten Morgen den gerade einen Monat zuvor erworbenen Führerschein wieder los. So fuhr dann ich am Sonntag den Opel Rekord über einen Tankstop in Leonberg wieder zurück nach Neubeuern, wo ich das Fahrzeug verbotenerweise in Internatsnähe versteckt parkte.

Mit dabei
  • Valeska Berg, Johannes Hundt, Claudia Sembach, Thomas & Michael Kamm, Stephan Dorfner, Rolf Braun

Herrliche Idylle am Irschenberg mit Blick nach Miesbach und die Tegernseer Berge. Auf dieser Route nahm das Verhängnis seinen weiteren Lauf. Denn am nach dem NRW Trip folgenden Wochenende unternahm ich mit meinem Klassen-Kameraden Stephan Dorfner mit dem von Düsseldorf nach Neubeuern gebrachten Opel Rekord einen Wochenend Trip in die Mädchenschule Schloß Reichersbeuern bei Bad Tölz. Bei einer Veranstaltung in diesem Internat hatten wir uns kurz vorher mit zwei jungen Damen befreundet, die beide - wie Stephan - aus der Oberpfalz stammten. Mit diesen Grazien wollten wir zwei Herren ein nettes Wochenende am Tegernsee verbringen und waren daher auf dem Weg sie von Reichersbeuern abzuholen

Stephan wollte unbedingt ab Rosenheim bis zum Irschenberg Autobahn fahren ... und so ließ ich ihn auch auf der Landstraße in Richtung Miesbach weiter am Steuer. Dumm gelaufen, denn schon in der ersten Kurve kamen wir durch die frühmorgens noch herbstlich glatte Straße vom rechten Weg ab und landeten in den Bäumen im Wald. Nächster Totalschaden, Passagiere wieder unverletzt, mit dem Abschleppwagen zum Opelhändler nach Miesbach und dann mit dem Taxi weiter nach Reichersbeuern.

Damals hatte ich noch vergeblich versucht den Miesbacher Opel Händler zu motivieren, mir das gleich weiße Modell eines Rekord wieder zu besorgen und einen Klon mit den roten Sitzen meines Vaters zu produzieren. Der Versuch ging leider daneben.

Ohne Handy stand immer einer von uns in der Telefonzelle und informierte die Girls, wie das geänderte Tagesprogramm aussehen wird. Ohne Auto war das allerdings schwierig, da wir uns in einer netten Pension oben am Berg einquartiert hatten. Die Taxi Fahrten gingen dann ins Geld ... den Rest haben wir mit EC Schecks bezahlt.

Stephan Dorfner und ich 46 Jahre nach unserer damaligen Opel Rekord Crash Tour am Irschenberg ... hier im Juli 2023 bei einem zufälligen Treffen im Lehel

Den Samstag-Abend im Moschner am Tegernsee habe ich immer noch in bester Erinnerung ... den Sonntag Abend im Büro unseres Schulleiters Rolf Braun leider auch. Unsere Schecks hatten uns verraten und die Gläubiger hatten in der Schule angerufen, um sicher zu gehen, daß sie ihre Kohle bekommen. Während ich Charly Braun gegenüber zu erklären versuchte, wie alles lief und dass wir eigentlich nicht schuld sind, rief dann auch noch unser in Ägypten weilender Vater an ... und dann mussten endgültig alle Schandtaten auf den Tisch. Saudoof, denn Stephan und ich mussten die ganzen Sommerferien in der Firma unseres Vaters arbeiten, um den Opel Rekord zu bezahlen und den verschärften Verweis für das verbotene Fahren mit einem Auto im Internat gab es obendrein

Fehler entdeckt, Änderungen & Ergänzungen gewünscht sowie eigene Photos zur Vervollständigung verfügbar? Bitte gerne per Mail an Michael@Kamm.info.