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Day Trip in die Hauptstadt Europas – Sightseeing in Brüssel – 2009

Am Sa., 21. November 2009

Von Pauls Studienort Maastricht aus machen wir einen gemeinsamen Tagesausflug nach Brüssel. Kaum eine Stadt ist so viel in den Medien wie Brüssel. Allerdings geht es in den Berichten fast nie um die Stadt selbst, sondern um die Politik, die dort gemacht wird. Aber Brüssel hat mehr zu bieten. Europas Hauptstadt hat den Charme eines kleinen Dorfes und das kulturelle Angebot einer Großstadt. Hier geht man gern zu Fuß, weil es an jeder Ecke etwas zu entdecken gibt. Brüssel hat so viele Gesichter, dass man etwas Zeit mitbringen muss, um die Stadt wirklich kennenzulernen. Leider haben wir bei unserer Stippvisite nicht die Gelegenheit dazu, aber wir packen uns den Tag voll mit Sehenswürdigkeiten, genug, um zu wissen, wir kommen wieder. Dass es dann später durch die ETP und EURATEX für mich so viele Besuche werden würden, hatte ich im Jahr 2009 auch nicht gedacht

Mit dabei
  • Paul und Michael Kamm

Das Rathaus am Großen Platz sticht aus dem Häuserensemble hervor: Durch seine sehr sehr reich verzierte Fassade und den großen Belfried (Turm) der die Häuser Brüssels überragt.

Belgische Schokolade vom Feinsten gibt es beim Chocolatier Godiva, der zu den großen Namen der belgischen Schokoladenzunft zählt. Weltweit steht Schokolade des Edel-Chocolatiers für Luxus und Prestige. Belgische Schokolade mit Tradition: Alles begann im Jahr 1926 in Brüssel als die Familie Draps ein kleines Schokoladenatelier eröffnet. Die Pralinen, d.h. die typischen belgischen gefüllten Schokoladenhäppchen wurden für die großen Kaufhäuser gefertigt, die in jener Epoche sehr "en vogue" waren. Nach und nach entwickelt sich ein besonderes hochwertiges Pralinensortiment mit dem wohlklingenden Namen Godiva, der auf die Legende der schönen Lady Godiva zurückgeht.

Ein schöner Name für das Zentrum einer Stadt: Grand Place ("Großer Platz", auch "Grote Markt" auf flämisch). Und ein noch schöner Ort durch seine großartige Architektur. Denn rund im die Grande Place reihen sich prächtig verzierte Häuser mit ihren barocken Fassaden und Giebeln. Seit 1998 ist der Platz übrigens in die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO aufgenommen.Es sind die tollen Fassaden, die den Charme des Platzes prägen. Am Abend werden sie wunderbar angeleuchtet. Als einzelne Gebäude fällt an der Grand Place vor allem das Rathaus (Hôtel de Ville oder Stadhuis) mit seinem reich verzierten Äußeren mit den vielen Skulpturen und seinem Turm auf. Ebenfalls bemerkenswert ist das Maison du Roi (auch: Broodhuis) auf der gegenüberliegenden Seite mit seiner neugotischen Fassade. Darin befindet sich heute das Stadtmuseum, in dem u.a. die Kostüme von Manneken Pis gezeigt werden. Außerdem befinden sich hier die Zunfthäuser, die sich wie Perlen an einer Schnur aneinanderreihen. Vor allem der Blick nach oben auf die prächtigen Giebel lohnt sich.

Das 1963 bis 1967 erbaute Berlaymont-Gebäude in Brüssel ist der Sitz der Europäischen Kommission. Dort befinden sich im sogenannten Europaviertel in unmittelbarer Umgebung der Europäische Rat, der Auswärtige Dienst der Europäischen Union, zahlreiche Botschaften und internationale Organisationen.

Autoworld ist ein außergewöhnlicher Ort, einzigartig in seiner Architektur, seiner Sammlung und den dort organisierten Ausstellungen. Das Museum befindet sich in einem repräsentativen Gebäude des Parc du Cinquantenaire, welches 1880 anlässlich des 50. Jahrestages der Gründung des Königreichs Belgien erbaut wurde. Mehr als 300 Fahrzeuge, Reisebusse und Motorräder unterschiedlicher Herkunft zeichnen die Geschichte des Automobils nach und veranschaulichen die spektakuläre Entwicklung von Fahrzeugen über mehr als ein Jahrhundert. Die emblematischsten Autos jeder Epoche ermöglichen es außerdem, die Entwicklung des Autodesigns von Anfang an bis heute zu verfolgen. Themenbereiche beleuchten spezifische Aspekte dieser Geschichte. Der „Sport & Wettbewerb“ Abschnitt zeichnet die Meilensteine des Motorsport (Rallyes und Rennen) seit 1906. „Man darf nicht vergessen, dass unser Land im frühen 20. Jahrhundert eines der wichtigsten Automobilhersteller war“. Im neuen "Media Room" erzählen Filme, Videos und historische Dokumente diese Geschichte ebenso wie die automobile Entwicklung der letzten 30 Jahre.

Als charmantes Brüsseler Wahrzeichen schlechthin ist die kleine Brunnenfigur Manneken-Pis der erklärte Liebling der Brüsseler. Sowohl bei Touristen als auch bei Einheimischen sorgt der kleine Mann für gute Laune. Seine beeindruckende Garderobe mit inzwischen mehr als 800 Kostümen, die er sich zu gehobenen Anlässen überwirft, kann neuerdings in neuer Szenographie in dem Ausstellungsraum „GardeRobe MannekenPis" (Rue du Chêne 19, 1000 Brüssel) bewundert werden, der zum Brüsseler Stadtmuseum „Musée de la Ville de Bruxelles" gehört. Zahlreiche Legenden ranken sich um dieses Brüsseler Wahrzeichen. Eine der beliebtesten besagt, Manneken Pis habe mit Hilfe seines gezielten Wasserstrahls die brennende Lunte einer für den Grand Place bestimmten Bombe gelöscht. Tatsächlich wurde dieser entzückende Brunnen aber unter der Herrschaft der Herzöge Albert und Isabella gebaut, um das Viertel mit Trinkwasser zu versorgen. Sein Spitzname „Ketje" von Brüssel ist übrigens die Bezeichnung für einen typischen Brüsseler Bengel.

Brüssel ist die Hauptstadt der Europäischen Union (EU), von Belgien und von Flandern. Aber Brüssel ist nicht einfach eine Stadt. Nein, 19 selbstständige Städte sind Brüssel: Schaerbeek, Etterbeek, Ixelles und so weiter. Jede Stadt hat einen eigenen Bürgermeister, ein eigenes Rathaus, eigene Märkte, Ausgehviertel und Shoppingmeilen. 19 Städte in einer, und jede Stadt hat ihren ganz eigenen Charakter. So ist Brüssel: abwechslungsreich und manchmal ziemlich verwirrend. Brüssel hat etwa eine 1,2 Millionen Einwohner. Jeder zehnte Einwohner Belgiens lebt hier. Aber mehr als 30 Prozent der Brüsseler sind keine Belgier. Die Stadt wurde schon von den Franzosen, den Niederländern, den Österreichern und den Deutschen regiert. Und die Belgier selbst herrschten als Kolonialmacht in Zentralafrika. Brüssel wird also schon lange von vielen unterschiedlichen Kulturen geprägt. Heute sind es die EU und die NATO (North Atlantic Treaty Organization), die dafür sorgen, dass sich hier Menschen aus aller Welt begegnen. In der Stadt hört man so viele verschiedene Sprachen, dass man manchmal nicht sicher ist, in welcher man sich selbst versuchen soll. Im Europaviertel ist Englisch die Sprache, die immer verstanden wird. Die offiziellen Amtssprachen sind Französisch und Flämisch. Das Flämische ist allerdings nur für wenige Bewohner Muttersprache. Brüssel ist eine französische Sprachinsel mitten im flämischen Teil von Belgien. Damit alle zu ihrem Recht kommen, sind die Beschilderungen in Brüssel seit 1932 zweisprachig: alle Stadtteile, U-Bahnstationen und Bahnhöfe tragen einen französischen und einen flämischen Namen. Sogar die Schilder sprechen zwei Sprachen Alt, neu, arm, reich – in Brüssel liegt alles eng beisammen. Anders als in den meisten Großstädten gibt es kaum Hochhaussiedlungen am Stadtrand, in die alle Armut verbannt wird. Das bedeutet aber auch: Die sozialen Brennpunkte liegen mitten in der Stadt und sind für alle sichtbar. Eine Brüsseler Besonderheit, die Touristen immer wieder irritiert. In den vergangenen Jahren hat jedoch auch in Brüssel der Verdrängungsprozess begonnen. Weil die Neubrüsseler aus ganz Europa gerne mitten in der Stadt wohnen, steigen die Mieten im Zentrum. So werden manche Viertel für ihre ursprünglichen Bewohner nach und nach unerschwinglich. Wie kontrastreich Brüssel ist, kann man bei einem Stadtrundgang erleben, oder ganz einfach von oben sehen. Brüssel liegt auf sieben Hügeln und bietet deshalb besonders viele Aussichtspunkte. Von oben sieht man auch, was Brüssel fehlt – ein Fluss. Alle großen europäischen Städte haben einen Fluss. Nur Brüssel nicht. Wirklich nicht? Doch, auch Brüssel hat einen Fluss, die Senne. Die ist allerdings unsichtbar. 1863 wurde der Fluss nämlich begradigt, unter die Erde verlegt und anschließend zubetoniert, weil er sich durch das rasante Wachstum der Stadt in eine Kloake verwandelt hatte. Eine Kloake ist die Senne auch geblieben, sie dient heute als Abwasserkanal. Brüssel war in beiden Weltkriegen deutsch besetzt. Anders als viele andere belgische Städte, wie Ypern und Wervick, wurde es jedoch kaum zerstört. Trotzdem hat Brüssel heute viele graue Ecken dort, wo einmal prächtige Häuser aus der Gründerzeit standen. In den 1960er Jahren wurden viele Architekturdenkmäler zerstört und durch platzsparende effiziente Hochhausbauten ersetzt. Appartementblocks entstanden, übergroße Verwaltungsgebäude, auch die modernen Hochhäuser, die heute EU-Institutionen beherbergen. Modernitätseuphorie und der Wunsch nach einer "autogerechten Stadt" haben Brüssel an manchen Ecken ein Gesicht gegeben, das man "großstädtisch" nennen kann, aber eher nicht "schön". Abrisswut auf Kosten des Stadtbildes – im Vokabular von Städteplanern heißt das heute manchmal kurz und wenig schmeichelhaft "Brüsselisierung". Ob Brüssel wirklich das Herz Europas ist, wie die Tourismusindustrie behauptet, oder ob hier nur die Verwaltung sitzt, darüber kann man streiten. Fest steht, die Stadt an der unsichtbaren Senne ist nicht die schönste der Welt. Aber sie ist sehr lebendig und macht es Bewohnern und Besuchern leicht sich wohlzufühlen. Brüssel hat Charakter – an jeder Straßenecke einen anderen. Und auch die Häuserschluchten im Europaviertel enden irgendwann in einem Park – Brüssel hat mehr als 8000 Hektar Grünfläche. Außerdem gibt es weit mehr als 2000 Restaurants, auch das hilft beim Wohlfühlen, besonders bei Regen. Denn auch davon gibt es in Brüssel recht viel.

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