Dem Gründer Luigi Wimmer zu Ehren – Heikes Birthday-Dinner an der historischen Wiege des Gardasee Tourismus – 2023
Heike und Christian Neu laden Annette und mich zusammen mit Susanne, Mathias, Hugo und Henri Gehrckens anläßlich Heikes Geburtstag - leicht zu merken da am selben Tag wie Larissa - zu einem Abendessen in das Ristorante Wimmer in Gardone ein. Wir geniessen alle einen entspannten und besonders kommunikativen Abend in sehr netter Runde und können an diesem Abend festhalten, daß die Pizzen eine bessere Bewertung als die zuvor hochgelobten Pfeffer Steaks erhalten haben. Gardone steht für Qualität und ist übrigens einer der bekanntesten und zeitlich gesehen auch der erste Ferienort am Gardasee und wurde im Jahre 1879 vom Österreicher Luigi Wimmer mit der Eröffnung seiner Pension namens Pizzocolo gegründet. Nach diesem Herrn ist auch das heutige Restaurant benannt worden. Die Pension von Luigi Wimmer wurde nach seinem Tod zum Grand Hotel Gardone erweitert und hat heute knapp 300 Zimmer mit Seeblick und liegt direkt neben dem Lokal. In den Anfängen des Gardasee Tourismus kamen die deutschen Gäste mit dem Zug bis nach Mori, von dort aus mit dem Bus weiter bis nach Riva, von wo aus sie per Boot bis Gardone gelangten. Ein besonderer Dank für die rasante Entwicklung des Fremdenverkehrs geht dabei an den Österreicher Luigi Wimmer, der die Kleinstadt mit dem Bau des aktuellen Grand Hotel beglückt. Wimmer war eine großzügige Persönlichkeit, der bereits mit 17 Jahren der Armee von Piemonte beitritt und mit Garibaldi kämpft. Im Jahre 1875 begibt er sich zur Behandlung seiner angeschlagenen Lunge nach Gardone, in das er sich dann auch gleich verleibt. Das milde Klima und die Schönheit des Sees überzeugen ihn so sehr, daß er bleibt und im Jahre 1881 hier auch zum Bürgermeister gewählt wird. Das bleibt er bis zu seinem Tod zwei Jahre später. Durch den Erfolg von Wimmer und seiner Pension entstehen weitere Hotels, Gasthöfe und Restaurants. Es entwickelt sich eine bedeutende touristische Aktivität, die die gesamte Küste zwischen Maderno und Salò umfasst. Viele vermögende Österreicher und Deutschen lassen in den folgenden Jahren prunkvolle Häuser errichten.
- Heike, Sophie, Christian & Leon Neu, Susanne, Mathias, Henri & Hugo Gehrckens, Annette & Michael Kamm
Mit den Familien Neu und Gehrckens beim Geburtstagsessen von Heike im Cafe Wimmer
Old Buddies ... Susi und Ette
Die Kids Fraktion und der Blick auf den verregneten Lungolago
Leon und eine Hälfte der Gehrckens Twins mit einem Geschenk für Heike
Die Girls unter der Palme
Der Erste Weltkrieg unterbricht das ausländische Interesse an dem Klima-Zentrum; Gardone wird durch Gabriele D'Annunzio wiederbelebt, der sich nach seiner Impresa Fiume im Jahre 1921 hier niederlässt und mit dem Bau des Vittoriale beginnt. Gardone wird bald der bevorzugte Ort von verschiedenen Künstlern, unter ihnen der Maler Gregory Sciltian und der Bildhauer Francesco Messina. Nach dem Krieg ist auch Winston Churchill hier zu Gast.
Zu den wichtigsten Attraktionen in Gardone zählen das Vittoriale, dessen Bau von dem Architekten Giancarlo Maroni im Jahre 1923 begonnen wurde und auch nach dem Tod von D'Annunzio andauerte. Auf einem umzäunten Grundstueck von neun Hektar, einschließlich der alten Villa Cargnacco – der ehemaligen Residenz von Ludwig Wimmer und anschließend des deutschen Kunstkritikers Ernst Thode, sammelt der Dichter seine Memoiren: das Schiff "Puglia", das Motorboot Mas 96 - eingesetzt zur U-Boot-Abwehr - verantwortlich für den Untergang des österreichischen Schlachtschiff Viribus Unitis, das Flugzeug des legendären "Fluges von Wien" (9. August 1918), die Isotta-Fraschini und der Fiat Torpedo, die benutzt wurden, um die Stadt Fiume waehrend der Spedizion von 1919 zu erreichen
Sehenswert ist auch der botanische Garten Hruska in Gardone, der von Arturo Hruska, Naturforscher und Arzt erschaffen wurde. Der Wissenschaftler, der auch der Zahnarzt des Zaren war, hat hier ca. 2000 Sorten Pflanzen und Blumen in einem Garten von nur einem Hektar untergebracht, bewegt von scenographischen Effekten, eingebettet in einem Gewirr von Wegen, Felsen und Wasserfällen. Schon viel früher wird die Familie Ugoni Grundbesitzer, die die Region bis zum Aussterben der Familie regiert. Die Bürger gelangen somit in Besitz der Burg und befestigen den Graben und dessen Mauern.
Die Stadt verteidigt seine Unabhängigkeit von Salò, erweitert seine Stärke und sein Hoheitsgebiet. Als die gesamte Fläche um den See während des spanischen Erbfolgekrieges von den feindlichen Armeen besetzt wird, fällt Gardone nach der Invasion der Imperialen Truppen 1704 in die Hände der Angreifer und am 23. April 1706 liefern sich die deutsche und französisch-spanische Armee eine gnadenlose Schlacht. Der Frieden kehrt 1714 ein und dauert fast ein Jahrhundert, aber die Treue von Gardone wird von Venedig 1797 mit Plünderungen durch die französischen Truppen Napoleons hinterhältig verraten. Die Riviera von Salò wird von Desenzano anektiert und wird am Ende Teil der Republik Cisalpina. Die Restaurierung, die mit der Rückkehr der österreichischen Herrschaft im Jahre 1815 einhergeht, fördert die Entwicklung des Tourismus, die mit der Vereinigung Italiens wächst.
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