Der Tiger von Madras – Meeting mit Futura Polymers in Chennai – 2011
Im Jahr 2011 führten wir bei Sympatex ernste Diskussionen mit unserem Alleinlieferanten DSM über die Preisentwicklung unserer Polymere. Einige Jahre zuvor hatten meine Vorgänger noch eine Verdoppelung der Mengen zugesichert, die sich allerdings nicht bewahrheitet hatte. Wir blieben von Jahr zu Jahr auf dem selben Einkaufslevel eines Herstellers, der für unseren gesamten Jahresbedarf maximal einen Monat Produktionszeit einplanen musste. Damit war die für uns bestimmte Maschine in keinster Weise ausgelastet. Lösung 1 war den Umsatz nachhaltig zu steigern ... was wir ständig versuchten und Lösung 2 einen anderen Lieferanten zu finden, der günstiger und flexibler ist. So machte ich mich auf den Weg zu potentiellen Alternativproduzenten. Über Dubai flog ich mit Emirates Mitte Mai nach Indien. Genau gesagt nach Chennai. Chennai war früher das indische Tor zum Süden und ist heute dank einer stetig wachsenden Anzahl von Kultur-, Shopping- und Gastronomieinstitutionen sowie einer blühenden Kunst- und Tanzszene zu einem begehrten Reiseziel geworden. Viele Menschen - wie auch ich selbst - kennen Chennai noch als Madras, was der frühere Name während der Kolonialzeit war. Die viertgrößte Stadt Indiens ist auch eine der am schnellsten wachsenden. Chennai ist zwar nicht das bekannteste Ziel in Indien für Strandurlaube, aber in der Nähe liegen einige der schönsten Sandstrände des Landes. Aus aller Welt kamen über die Jahrhunderte die Händler: Chinesen, Phönizier, Griechen, Römer, später Portugiesen und Franzosen, Armenier und Araber. Portugal kam als erste europäische Kolonialmacht nach Chennai und so errichteten Portugiesen schon 1522 ein Fort, womit die damaligen Machthaber zurückgedrängt werden sollten. Die Ostindien-Kompagnie pachtete Land zwischen den Siedlungen. 1640 wurde das Fort St. George fertig gestellt. In der britischen Kolonialzeit wurden alle Transporte nach Südindien über Madras abgewickelt. Ende des 17. Jahrhunderts wurde die Stadt eine wichtige Marinebasis der englischen Flotte. Vorher hatten die Briten die umliegenden Gegenden erworben und waren auch in Ceylon heimisch geworden. Eine unglaublich interessante Gegend in unserer Welt, doch leider nicht für Sympatex Polymere. Erstens waren meine Gesprächspartner weder flexibel, was kleinere Produktionsmengen anging, noch boten sie mir attraktive Preise an. Zudem machten die durch mich inspizierten Produktionsanlagen auch keine Vertrauens erweckenden Eindruck. Diese indische Abenteuer gingen wir daher nicht ein ... der Tiger blieb im Tank und ich flog zurück nach Dubai, wo ich mich mit meinem Schwager Jürgen und den Mitgliedern der Business Golf Trophy zu zwei heissen Golf Tage traf.
- Michael Kamm
Chennai ist die Hauptstadt des südindischen Bundesstaats Tamil Nadu. Sie liegt im Norden des Bundesstaates an der Koromandelküste. Mit mehr als 4,6 Millionen Einwohnern ist Chennai eine der größten Städte Indiens. Keimzelle der Stadt war das 1640 von den Briten errichtete Fort St. George. Die im Umfeld des Forts entstandene Stadt nannten sie Madras. Im Jahr 1966 wurde die Stadt umbenannt in Chennai.
Die Zahl der Tiger in Indien hat sich in 15 Jahren verdoppelt, denn vor rund 15 Jahren lebten nur noch 1.400 Tiger in Indien. Heute sind es fast 3.000 Tiger berichtet die Regierung, womit sie ihre eigenen Bemühungen für den Artenschutz als wichtigsten Grund dieser Entwicklung sieht.
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