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Diavolezza & Lagalp – Skikurs mit Rosa in Pontresina – 1966

Von Sa., 12. März 1966 bis So., 27. März 1966

Im Rahmen unserer ersten gemeinsamen Familienskiurlaube zur Mitte der 60er Jahre starteten mein Bruder Thomas und ich unsere Skifahrer Karriere im besonders netten Pontresina, einem Ort bei St. Moritz im Engadin. Von unserem dortigen Hotel La Collina aus ging es für Thomas und mich - entweder direkt mit der Rhätischen Bahn oder im ebenso kalten Opel Kapitän unseres Vaters - zu den beiden Skigebieten Diavolezza und Lagalp. Von Pontresina aus ist es nur eine knappe Viertelstunde Fahrt um die 15 km zu bewältigen, wenn die Strasse frei und nicht Schnee bedeckt ist. Nicht nur damals waren die beiden Berge und ihre Gondeln und Lifte extrem beeindruckende Skigebiete für uns. Wir fühlten uns allerdings in unserem Skikurs bei "Tante Rosa" immer besonders wohl und haben dort schnell gelernt, wie das Skifahren funktioniert. Zumindest dann, wenn das Wetter schön war und die Sonne gescheint hat. Bei Schneefall, Kälte und schlechter Sicht waren wir vom Skikurs nicht so begeistert und haben auch immer wieder mal gestreikt. Dennoch haben wir die Zeit im Engadin geliebt und auch die lange Autofahrt von Stuttgart aus ertragen. Damals existierte ja noch keine Autobahn von der A8 nach Lindau, kein Tunnel durch den Pfänder und auch kein Highway durch das Rheintal. Nachdem mir als Kind beim Autofahren zudem immer schlecht wurde, musste unsere Mutter mit Thomas jeweils auf der Rückbank sitzen, um meine Spuckerei zu verhindern. Das hat leider nicht immer geklappt, denn spätestens dann, wenn es die Serpentinen mit zahlreichen Kurven zum Julier Pass hochging, war es vorbei mit lustig ....

Mit dabei
  • Karl-Heinz, Uta, Thomas und Michael Kamm

Noch heute kann ich mich an unsere Skilehrerin "Rosa" erinnern, die mit den zahlreichen Kindern aus unterschiedlichen Nationen und Sprachgebieten extrem gut umgehen konnte

Thomas und ich waren auch hier immer schnell zu identifizieren, da wir als Zwillinge natürlich stets auch das selbe Ski Outfit trugen

Um 10:00 Uhr ging der Skikurs immer los ... da mussten wir dann allerdings auch schon fix und fertig am Sammelplatz vor der Gondel stehen. Mittags gab es von 12:30 Uhr bis 13:30 Uhr eine gemütliche Pause im reservierten Bereich der Restaurants in den Skigebieten

Zum Ende der Skikurs Woche gab es jeweils ein großes Abschlußskirennen und dann bei entsprechendem Erfolg eine silberne oder goldene Nadel sowie das Certificat über den Schweizer Skitest ... es schaut fast so aus, als wäre Thomas - selbst mit hoher Startnummer - auf einem guten Weg unterwegs

Die Marker Rotamat Sicherheitsbindung gab es für uns zu Pontresina Zeiten noch nicht ... da mussten noch die Riemenbindungen herhalten ..

Meinen Testausweis der Schweizer Skischule habe ich bis heute noch, und erinnere mich durch ihn auch immer gerne an die Skikurse in Pontresina und später in Zermatt und Wengen

Die Diavolezza ist ein Joch und Skigebiet auf dem Gemeindegebiet von Pontresina in Graubünden in der südöstlichen Schweiz. Sie hat eine Höhe von 2972 m ü. M. und liegt südöstlich des Munt Pers (3206 m ü. M.) in den Bernina-Alpen. Der Berg ist durch eine Kabinenseilbahn vom oberengadinischen Val Bernina her ganzjährig erschlossen. An der Talstation (2093 m ü. M.) der Seilbahn liegt die Haltestelle Bernina Diavolezza (2082 m ü. M.) der Berninabahn von Sankt Moritz nach Tirano. An der Bergstation gibt es ein Restaurant mit Bar und Aussichtsterrasse. Der Name Diavolezza stammt aus einer Sage: Vor vielen Jahren hauste beim Munt Pers (verlorener Berg) eine wunderbare Bergfee. Sie wurde nur selten von Jägern erblickt und mit Vorliebe dann bestaunt, wenn sie über die Hänge des Munt Pers zum «Lej da la Diavolezza» hinüberwechselte, um dort ein Bad zu nehmen. Dann jeweils wurden die jungen Jäger unvorsichtig. Sie folgten ihr über die Felsen bis hinüber zu ihrem Schloss. Aber ein Jäger nach dem anderen verschwand. So erging es auch Aratsch, einem Jüngling aus dem Dorf. Überall wurde vergeblich nach ihm gesucht und schliesslich nahm man an, er sei in eine Gletscherspalte gefallen oder abgestürzt. Denn, wer bei Einbruch der Nacht sich in der Region aufhielt, hörte, vom Winde getragen, die klagende Stimme der Diavolezza, die rief: «Mort ais Aratsch!» (Aratsch ist tot). Daher kommt der Name der Alp Morteratsch im Kessel der Berninagruppe. Die Diavolezza ist eines der drei grossen Skigebiete des Oberengadin. Die Diavolezza ist über die "Verbindungspiste" mit der Lagalb verbunden. Besonders beliebt ist die 10 km lange Abfahrt über den Pers- und Morteratschgletscher bis zur Terrasse des Restaurants Morteratsch bei der Haltestelle der Rhätischen Bahn. Eine Besonderheit ist die nächtliche Talabfahrt ohne Flutlicht, die nur bei Vollmond (Bündnerromanisch: "Glüna Plaina") geöffnet ist, weil dann die Lichtverhältnisse zum sicheren Skifahren ausreichen; maximal fünf solche Termine gibt es im Jahr.

Und was sonst noch so im Jahr 1966 in der Welt geschah: In Australien wird das Pfund Sterling durch den Australischen Dollar als Währung abgelöst und das englische Maßsystem wurde durch das metrische System ersetzt. In einer Erklärung unterstützt die Bundesregierung den Eintritt der USA in den Vietnam-Krieg. Südspanien entgeht einer atomaren Katastrophe, als über Palomares ein B-52-Bomber der US-Luftwaffe mit einem Tankflugzeug kollidiert. Vier Plutoniumbomben fallen vom Himmel und werden in aufwändiger Suche geborgen, das Absturzgebiet ist durch freigesetzte Strahlung verseucht. An der Heidelberger Universität wird mit der Chemieprofessorin Margot Becke erstmals in der Bundesrepublik eine Frau zur Rektorin einer Universität gewählt. Trauung von Kronprinzessin Beatrix der Niederlande mit Claus von Amsberg. Der Bundesparteitag der CDU wählt Ludwig Erhard zum neuen Parteivorsitzenden. Debatte im Deutschen Bundestag über den Einsatz des Kampfflugzeugs Starfighter, der bis dahin 27 Piloten das Leben gekostet hat (bei 51 Totalschäden). Die Parlamentswahlen in Großbritannien enden mit einem deutlichen Sieg der Labour Party. Der Wettbewerb "Jugend forscht" wird erstmalig ausgetragen. Leonid Breschnew wird zum Generalsekretär der KPdSU ernannt. Die UNO ermächtigt Großbritannien zur Blockade Rhodesiens. Mao Tse-tung leitet auf einer erweiterten Tagung des Politbüros der Kommunistischen Partei Chinas die "Große Proletarische Kulturrevolution" ein. Im Sommer: Bildung der Roten Garden, die den Kampf der chinesischen Kulturrevolution führen soll. Borussia Dortmund gewinnt als erste deutsche Mannschaft einen europäischen Fußball-Pokal: den Europa-Pokal der Pokalsieger mit einem 2:1-Sieg über FC Liverpool. Ausbruch schwerer Streiks in der englischen Handelsmarine, der schwere wirtschaftliche Schäden nach sich zieht. Willy Brandt wird zum Vorsitzenden der SPD gewählt. Mit einem unblutigen Staatsstreich übernimmt das Militär in Argentinien die Macht. Frankreich tritt aus der NATO aus und zieht seine Truppen aus dem Kommandobereich der NATO zurück und entzieht die in der Bundesrepublik stationierten französischen Verbände dem alliierten Kommando. Frankreich führt seinen ersten Atomwaffenversuch auf dem Muroroa-Atoll im Südpazifik durch. Das Bundesverfassungsgericht erklärt die bislang geltende Parteienfinanzierung aus dem Bundeshaushalt für unzulässig; nur angemessene Wahlkampfkosten dürfen erstattet werden. Die deutsche Fußball Nationalmannschaft verliert mit 2:4 gegen England das Endspiel um die Fußball Weltmeisterschaft im Wembley Stadion/ London. Der Inspekteur der Luftwaffe der Bundeswehr, General Werner Panitzki, kritisiert in einem Interview das Verteidigungsministerium anläßlich der "Starfighter-Affäre". Der südafrikanische Staat Botsuana erlangt seine Unabhängigkeit von Großbritannien. Der frühere NS-Reichsminister für Rüstung und Kriegsproduktion Albert Speer und der frühere NS-Reichsjugendführer Baldur von Schirach werden nach zwanzigjähriger Haft aus dem Kriegsverbrechergefängnis Berlin-Spandau entlassen. Lesotho wird unabhängig. Die Bonner Regierungskoalition zwischen CDU/CSU und FDP zerbricht an verschiedenen Ansichten zur Besserung der Finanzlage des Bundes. Erstmals wird im Bundesstaat Mississippi ein Weißer wegen Vergewaltigung einer Schwarzen verurteilt; die gesetzlich vorgeschriebene Todesstrafe wird in lebenslänglich umgewandelt. Ein 18-jähriger Schüler erschießt in Arizona, USA, fünf Frauen und ein Mädchen. Bei seiner Festnahme gibt er als Grund an, er habe bekannt werden wollen. Barbados wird von Großbritannien unabhängig. Bundeskanzler Ludwig Erhard (CDU) reicht den Rücktritt ein. Kurt Georg Kiesinger (CDU) wird vom Bundestag zum Bundeskanzler einer Regierung der Großen Koalition aus CDU/CSU und SPD gewählt. Vizekanzler und Außenminister wird Willy Brandt (SPD).

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