Dinner an der Menterschwaige – die üblichen Verdächtigen in Harlaching – 2018
in der Vorweihnachtszeit sind Annette und ich gemeinsam mit Nina und Herbert Vogl, sowie Eva und Thomas Hellmann am zweiten Adventswochenende von Gaby und Martin Held zum Abendessen in ihr Haus an der Menterschwaige im Münchner Stadtteil Harlaching eingeladen. Annette und ich kamen direkt vom Tegernsee, an dem wir anläßlich der Tauf-Feier des Sohns von Nina und Björn Weidehaas schon ein üppiges Mittagessen im Altenbad in Wildbad Kreuth geniessen durften. Der bei Helds um die Ecke liegende Gutshof Menterschwaige ist ein denkmalgeschütztes, dreiflügeliges Gebäude direkt am Hochufer der Isar, nur durch einen öffentlichen Fuß- und Radweg und alten Waldbestand von der Hangkante getrennt. Er liegt im Münchner Stadtteil Harlaching, das ihn umgebende Quartier ist nach ihm als Menterschwaige benannt. Heute befindet sich in dem Gutshof ein Gasthof mit Biergarten. Die Menterschwaige geht auf eine als Harthausen bezeichnete Schwaige zurück die um das Jahr 1012 erstmals in einer Besitzurkunde erwähnt wurde. Der Name stammt vom Wort Hardt für einen hochgelegenen Wald. Im 15. Jahrhundert gelangte der Hof wie das rund fünf Kilometer südlich gelegene Grünwald in den Besitz der Herzöge von Bayern. Herzog Johann IV. zog sich im Pestjahr 1463 aus München in die abgelegene Schwaige Harthausen zurück, wurde aber dennoch infiziert und starb dort. Im Jahr 1504 brannte der Gutshof nieder, der wiederaufgebaute Hof wurde 1632 im Dreißigjährigen Krieg von den Schweden zerstört. Kurfürst Ferdinand Maria schenkte das Grundstück 1660 seinem Oberlandeshofmeister Maximilian Graf von Kurz, der dort wieder einen Hof mit Viehwirtschaft aufbaute. Nach dessen Tod erwarb die herzogliche Familie die Schwaige wieder, sie blieb bis 1793 im Besitz der Wittelsbacher. Anschließend wurde der Hof mehrmals kurz hintereinander verkauft. Das Gasthaus wurde wegen seiner reizvollen Lage auf dem Hochufer mit Blick auf den Fluss und die Alpen zu einem viel besuchten Ziel für Landpartien aus der Stadt, auch längere Aufenthalte in der Sommerfrische waren beliebt. Von besonderer Bedeutung waren die jährlichen Künstlerfeste, die König Ludwig I. in der Menterschwaige ausrichtete. Ursprünglich für den 1. Mai angesetzt, wurden sie wegen des Wetters oft verschoben, manchmal bis weit in den Juni. Es handelte sich um gemeinsame Feste aller Münchner Künstler- und Sängervereine, die als Promenade mit „Musik, Fahnen, Frauen, Trinkhörnern und Sonnenschirmen“ aus der Stadt rund eineinhalb Stunden an der Isar entlang zum Gasthof zogen.
- Gaby & Martin Held, Nina & Herbert Vogl, Eva & Thomas Hellmann, Annette & Michael Kamm
Erster Käufer war der Reichsgraf Marquart von Kreith, von ihm erwarb die für den Nockherberg bekannte Bankiersfamilie Nockher die Schwaige. 1803 eröffnete Nockher im ehemaligen Gut erstmals einen Gasthof.
1807 erwarb Peter Johann Gaibl den Hof. Er betrieb bereits die Brauerei und Gaststätte Menter in der Münchner Altstadt, so dass er als „Menterbräu“ bezeichnet wurde und seitdem Gasthof und Gut Hardhausen als Menterschwaige bekannt wurden.
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