Divertimento Italiano – Pitti Uomo in Florenz – 2014
Im Monat Januar ist in der Textil-, Mode- und Sportartikelbranche immer Showtime. Der erste Event führte mich gleich zum Anfang des neuen Jahres 2014 in die Fashion-Metropole Florenz zur Herrenmesse Pitti Uomo. Geburtsstunde der Erfolgsgeschichte "Mode made in Italy " war das Jahr 1951. Zu diesem Zeitpunkt organisierte Markgraf Giovanni Battista Giorgini, ein wohlhabender toskanischer Geschäftsmann, in seiner Villa Torrigani in Florenz die erste Nachkriegsmodenschau für Damenmode für die internationale Presse. Die Herren mussten sich bis 1963 leider noch gedulden. Nachdem der internationale Fashion Zirkus zwischenzeitlich zwischen Rom, Paris und Mailand pendelte, fand die erste Pitti Uomo 1972 in Florenz statt. Seit den 80er Jahren hauptsächlich auf dem Gelände Fortezza da Basso, einer architekturhistorisch bedeutenden Festungsanlage des 16. Jahrhunderts, mitten in der Stadt gelegen. Coole Fashion in alten Mauern anstelle in sterilen Messehallen. Atmosphärisch immer etwas ganz besonderes. Und daß bei den Italienern der Chic und die Kreativität in der DNA verankert ist, ist ja nichts Neues. Es gab eine Menge neuer Marken, präsentiert von hippen durchgestylten Jungs, trotz Januar-Temperaturen mit Hochwasserhosen und barfuß im trendigen Sneaker. Bei der Betrachtung so mancher männlicher Fashion Victims denkt man schonmal über das eigene Bekleidungs-Konzept nach. Wenn man in Florenz ist, atmet man Geschichte und vor allem Lifestyle. Und dazu gehört natürlich "mangiare". Am Abend ging es in eine wundervolle Trattoria und ich genoss gemeinsamn mit meinen Sympatex und Ploucquet Kollegen Haymo Strubel und Achim Stelzer bei italienischem non-stop Geschnatter Pasta, Pesce und Vino. Egal ob Sterne Restaurant oder rustikale Trattoria. Alles ist so wunderbar selbstverständlich, denn das Gute liegt in der Einfachheit. Am nächsten Tag stand noch eine andere, meist weibliche, Begehrlichkeit auf dem Plan. Das Prada Outlet "Space" in Montevarchi, ca 40 km von Florenz entfernt. In den Anfängen ein kleines Outlet mit Ausschussware oder Retouren, hat es sich mittlerweile zum Prada Parallel-Universum entwickelt. Riesen Hallen vollgestopft mit sogenannten "must-haves", die speziell für diesen Distributionskanal produziert werden. Wenn man Pech hat und zu spät kommt, hat man Horden von Asiaten vor sich und es ist ein einziges Gewimmel. Die Mega-Tüten, die dann rausgetragen werden, stehen meistens nicht im Verhältnis zur Körpergrösse, aber Stolz lässt einen ja bekanntlich wachsen.
- Michael Kamm, Haymo Strubel und Achim Stelzer
Die Fashion Crowd auf Trüffeljagd für die nächste Saison
Fortezza da Basso - steinerne Wucht aus dem 16. Jahrhundert und spannende Location für innovative und coole Looks
Firenze di notte - mit Blick auf die wunderbare Ponte Vecchio, die seit 1345 spannende Geschichten erzählen kann
Vorsichtshalber bringt man schon mal den Trolley selbst mit, sollten die Tüten nicht ausreichen. Immer mitzubringen beim Prada Outlet Space: Geduld und Kreditkarte
Die Pitti Immagine ist eine unter diesem Namen seit 1988 mehrmals jährlich für Fachpublikum ausgetragene Messeveranstaltung in Florenz mit Schwerpunkt Mode, deren Wurzeln bis in die 1950er Jahre zurückgehen. Die bedeutendste Veranstaltung ist die seit 1972 zweimal jährlich stattfindende Herrenmodemesse Pitti Uomo, seit 1988 genannt Pitti Immagine Uomo. Der Name geht auf den florentinischen Palazzo Pitti zurück, in dem zwischen 1952 und 1982 die Modenschauen der anfangs noch lediglich als Pitti bezeichneten Veranstaltung abgehalten wurden. Geschichte Am 12. Februar 1951 organisierte Markgraf Giovanni Battista Giorgini, ein wohlhabender toskanischer Geschäftsmann, in seiner Villa Torrigani in Florenz die erste Nachkriegsmodenschau für Damenmode Italiens für die internationale Presse. Heutzutage größtenteils vergessene Designer wie Fontana, Jole Veneziani, Fabiani, Simonetta, Germana Marucelli, Emilio Pucci, Noberasco, Carosa oder Schuberth präsentierten dort ihre Modelle. Dieses Datum gilt als Geburtsstunde der Erfolgsgeschichte der 'Made in Italy' Mode. 1952 wurde die Sala Bianca des Palazzo Pitti als Austragungsort der Modemesse auserkoren und damit der Name der Modemesse etabliert. 1954 wurde das Centro di Firenze per la moda italiana (CFMI) als Veranstalter der Messe gegründet. In den 1950er Jahren war Pitti die größte Modemesse Europas. 1963 wurde erstmals Herrenmode präsentiert. Spätestens ab den späten 1960er Jahren wanderten die Hersteller hochwertiger italienischer Designermode allerdings nach Rom oder Paris ab, wobei sich in Rom die Sparte der italienischen Alta Moda ansiedelte. Namen wie Gucci (mit Firmensitz in Florenz), Missoni, Valentino, Sarli, Roberto Cavalli oder Krizia uvm. waren einst bei der Pitti vertreten. Ab Ende der 1970er Jahre entwickelte sich zudem die Industriestadt Mailand zum Zentrum der italienischen Mode. 1972 wurde die erste Pitti Uomo Modenschau für Herrenmode in Florenz veranstaltet. 1975 kam mit Pitti Bimbo die Fachmesse für Kindermode hinzu, 1977 mit Pitti Filati eine eigene Stoffmesse, 1978 mit Pitti Casa eine Veranstaltung für Heimtextilien. Viel später, im Jahr 2004, kam mit Pitti Fragranze eine Parfüm-Messe hinzu. 1983 wurde das Centro Moda als Organisation für das operative Geschäft des CFMI gegründet. 1988 wurde die Messeveranstaltung offiziell in Pitti Immagine umbenannt. Das italienische Substantiv 'immagine' bedeutet soviel wie '(Ab-)Bild', 'Image'. Seit Anfang der 1980er Jahre werden die Pitti Immagine Messen hauptsächlich auf dem Gelände des Fortezza da Basso abgehalten. Seit Ende der 1980er Jahre ist Mailand mit der Mailänder Modewoche Veranstaltungsort für die bedeutenden Modenschauen der italienischen Damenmode (bspw. Giorgio Armani, Bottega Veneta, Etro, Fendi, Gianfranco Ferré, Gucci, Max Mara, Moschino, Prada, Versace uvm.) sowie der internationalen Herrenmode (bspw. Alexander McQueen, Burberry, Calvin Klein, Dirk Bikkembergs, Dolce & Gabbana, Iceberg, Jil Sander, John Varvatos, Missoni, Moncler, Salvatore Ferragamo, Trussardi, Vivienne Westwood, Ermenegildo Zegna uvm.). Die dortigen Modewochen werden von der bereits 1958 etablierten Camera Nazionale della Moda organisiert. Bei der Pitti Immagine in Florenz verlieben internationale, aufstrebende Herrenmodemarken. Gelegentlich zeigen auch die großen Designer – zumeist als offiziell eingeladene Stargäste der Pitti, wie bspw. Jil Sander 2010 – ihre Herrenmode in Florenz. Einige etablierte Modemarken feierten auf der Pitti Uomo mit ihrer Herrenmode Premiere: Vivienne Westwood (1990), D&G (1994), Prada Sport (1997), Zegna Sport (1999).[5] Die Messe versteht sich als wichtiger Präsentationsort für junge, bisweilen unkonventionelle Herrenmodelabels. Die Damenmode spielt in Florenz seither eine untergeordnete Rolle und wird im Rahmen der Pitti Immagine W (ehemals Pitti Donna) vorgestellt. Im Juni 2011 fand die Pitti Uomo 80, die achtzigste Veranstaltung dieser Art seit 1972, statt. Ebenso 2011 wurde e-Pitti lanciert, eine Online-Plattform, in der sich die Aussteller auch nach Ende der Messe im Internet präsentieren können. Weltweit gelten die Mailänder Herrenmodewochen – zusammen mit der zeitlich kurz vorher stattfindenden Pitti Immagine Uomo in Florenz – vor den Standorten Paris, London oder New York als wichtigster Veranstaltungsort für die internationale Herrenmode.
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