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Elternball in Neubeuern – wenn Schüler zu ihrem Glück gezwungen werden – 2005

Am Sa., 30. April 2005

Auf Schloss Neubeuern hat man als Schüler das Privileg, auf eine Vielzahl verschiedener Charaktere zu treffen und zu erfahren, wie jeder von ihnen die Gemeinschaft bereichern kann. Es entstehen Freundschaften und Kontakte fürs Leben. Die Gemeinschaft Neubeuerns ist international geprägt. Sie legt Grundsteine und Anker, mit denen die Schüler in einer globalisierten Welt das Beste aus ihren Möglichkeiten und ihrer Zukunft machen können. In Neubeuern ist es jedoch ebenso Pflicht einmal am Tanzkurs teilzunehmen. Ob man will oder nicht, da führt kein Weg dran vorbei. Für manche ist es wohl Fluch und Segen zugleich, denn wenn man hochgradig verliebt in seinen Tanzpartner ist - so wie ich es war - und zudem selber wie ich begeisterte Tänzerin und auch Leiterin der Tanzgilde ist, war es für mich mehr ein Segen. Ich bin mir jedoch ziemlich sicher, dass unser Tanzlehrer - der extra hierfür engagiert wurde - öfter die Hände über dem Kopf zusammenschlagen hat als sich in die Hände zu klatschen. Denn Koordination und Motorik mancher Schüler liessen stark zu wünschen übrig, nicht zu vergessen die pubertären Kommentare die noch hinzugefügt wurden. Aber genau das brachte für uns den Spaßfaktor und machte es zu einem unvergesslichen Ereignis. Ich bin mir sicher, dass auch für die anderen Tänzer es am Ende des Tages ein witziges und intensives Erlebnis gewesen ist. Wie wir ja bekanntlich wissen, muss man manchmal zu seinem Glück gezwungen werden. Der programmreiche Tag gipfelt in unserem traditionellen Elternball, der auch den Rahmen für den Abschluss unseres Tanzkurses bietet und den Schülerinnen und Schülern die Gelegenheit gibt, das neu Erlernte an ihren Vätern und Müttern auszuprobieren. Das haben Papa und ich dann gekonnt ausgelassen, jedoch haben wir nebeneinander am Tisch sitzend - auch ohne Tanz - eine gute Figur abgegeben. Auf die wundervolle Tanzeinlage unter uns Schülern, folgte ein wohlverdientes Candle-Light-Dinner. Anschliessend ein schneller Outfit-Wechsel und dann folgte die "Neubeurer-Bar-Nacht"... in der dann auf engstem Raum alle (Alt-) Schüler zu den aktuellen Hits tanzten. Heute, mit der momentanen COVID-Situation, kaum vorstellbar. Solche Abende bleiben jedoch auch mit für immer in Erinnerung und Gott sei Dank gibt es da auch Bilder von den Events, die Papa nicht hat, um sie zu digitalisieren.

Mit dabei
  • Larissa & Michael Kamm, Roger Sinnett, Jörg Müller

Ein wesentlicher Charakterzug der Standardtänze ist die von Tanz zu Tanz unterschiedlich schnelle und raumgreifende Fortbewegung. Bei den Standardtänzen spricht man von Bewegungstänzen. Im Langsamen Walzer ist die Fortbewegung schwingend, im Wiener Walzer unaufhörlich drehend, im Tango mehr schleichend, im Quickstep in spritzigem Flug und im Slowfox in fließenden Wellen. Dabei bewegen sich die Tänzer im wesentlichen in Tanzrichtung vorwärts. In allen Standardtänzen ist eine ruhige, stabile Oberkörperhaltung Voraussetzung für den etwas unterkühlt wirkenden und doch temperamentvollen, geschmeidigen „englischen Stil“, der ein Maximum an Bewegung mit einem Minimum an Anstrengung verbindet. Die Partner sind bei den Standardtänzen ständig durch den Körperkontakt miteinander verbunden. Es soll eine völlig aufeinander abgestimmte, harmonische Paarbewegung entstehen. Tanzbereich im Speisesaal und alle schön im Takt - mehr oder weniger. Der ein oder andere hatte garantiert einen blauen Zeh oder eine verkrampfte Haltung um auch ja keinen Fehler rein zu bringen.An der harmonischen Bewegung sollte man also noch üben. Es führte kein Weg dran vorbei, das ein oder andere Mal gegen das Tanzpaar nebenan zu stoßen, sich in die falsche Richtung zu drehen und das mit einem Lächeln zu kaschieren. Wichtig ist: Wir haben alle unser Bestes gegeben!

Dass wir Vater und Tochter sind kann man definitiv nicht leugnen. Keine Oberlippe ..... und die große Nase ist auch nicht zu übersehen. Die Haarpracht hab ich zum Glück von Mama, jedoch werden bei mir jetzt schon die weißen Haare sichtbar wie es auf dem Bild bei Papa schon seit längerem der Fall gewesen ist. Beziehungs- oder beruflicher Stress? Was wäre Schloss Neubeuern ohne seine Altschülerinnen und Altschüler, die uns in vielfacher Hinsicht unterstützen und begleiten? Netzwerke sind für das Berufsleben unverzichtbar – in Schloss Neubeuern legen die Schüler das Fundament für ein vielschichtiges und weltweites Beziehungsnetzwerk, das ihnen später an vielen Stellen sehr hilfreich sein kann. Als stolzer Altschüler, ließ Papa sich natürlich solche Events nicht entgehen. Zurück versetzt in seine Zeit in Neubauer, erzählte er stets Geschichten und vor allem die von seinem Zwillingsbruder Thomas - der laut Papa - der größere Schlawiner gewesen ist.

Ein geselliges Miteinander auch der Eltern - Generation, die zeigen wollten, dass sie das Tanzbein auch noch schwingen können.

Schnappschuss von Paparazzi Michael, der mich und Max Armbrust im richtigen Moment abgepasst hat.

Drehung nach links, Drehung nach rechts und die Frisur sitzt.

„Wir streben danach, junge Menschen zu einzigartigen Persönlichkeiten jeder Richtung zu formen.“ Zu dieser Aussage bekennt sich Neubeuern und vor allem Herr Müller mit seiner Ansprache voller Überzeugung, dafür setzt er und alle anderen in Neubeuern sich mit Herzblut und Begeisterung ein. Es steckt oft so viel mehr in jungen Menschen, als sie es selbst glauben. Welche pädagogische Aufgabe könnte erfüllender und befriedigender sein, als ihnen dabei zu helfen, dieses Potenzial zu entdecken und zu entfalten? Was könnte schöner sein als der Auftrag, als eine Art Potenzial-Geburtshelfer tätig zu sein? Und so wurde jahrelange Entwicklungsarbeit geleistet und Systeme geschaffen, die diese Aufgabe nachhaltig unterstützen und erleichtern. Wir wissen alle, dass derartige Prozesse nicht einfach von alleine passieren, sie brauchen ständige Reflexion und Rückmeldung, Herausforderung und Unterstützung. Wer glaubt, dass dies den Jugendlichen immer nur Freude bereiten kann, hat nicht verstanden, was Erziehung bedeutet. Ohne Reibung, ohne Widerstand, ohne Diskurs kann es keine Entwicklung und keine Erkenntnis geben. Schüler müssen lernen es zuzulassen, dass Ihnen wohlmeinende Erwachsene immer wieder einen Spiegel vorhalten und ihnen damit dabei helfen, das anfänglich häufig vorhandene Delta zwischen Eigen- und Fremdwahrnehmung zu erkennen und zu verstehen. Das kann manchmal auch wehtun, zumindest am Anfang. Die Schüler lernen aber dabei, konstruktive Kritik nicht nur nicht als Kränkung zu verstehen, sondern als wertvollen Entwicklungsimpuls, der ihnen bei der Entwicklung ihrer einzigartigen Persönlichkeit helfen kann. Wer uns auf Schloss Neubeuern besucht, spürt dann auch sehr schnell, wie unterschiedlich unsere Schüler sind, wie einzigartig sie in den verschiedenen Facetten ihrer Persönlichkeit tatsächlich sind. Will man sein Potenzial entdecken und schließlich auch entfalten, bedarf es möglichst vielseitiger Beschäftigung mit den unterschiedlichsten Themen. Wir als Schüler sind daher idealerweise neugierig und kreativ. Sie haben in unserem Gildenprogramm, aber vor allem auch im Horizonteprogramm immer wieder erlebt, dass Unvoreingenommenheit und Begeisterungsfähigkeit die Schlüssel zu befriedigenden und erfüllenden Lernerfahrungen sind. Hätten Sie das jedoch alles auch erfahren, wenn wir Ihnen die Teilnahme an diesen Programmen frei gestellt hätten? Und wenn im Laufe der Jahre dann bei den Schülern aus Disziplin Selbstdisziplin geworden ist, und die zahllosen Feedbackgespräche zu einer realistischen Eigenwahrnehmung und zu echter Kritikfähigkeit geführt haben, und schließlich auch das Gefühl und die Überzeugung entstanden sind, aus den vorhandenen Anlagen und Potenzialen das Beste gemacht zu haben – dann sind wir stolz auf das gemeinsam Erreichte. Recht hat Herr Müller wohl und ich wiederhole gerne nochmal, dass manch einer eben zu seinem Glück gezwungen werden muss.

"Lasst die Tänze beginnen" - die Begeisterung steht den Schülern ins Gesicht geschrieben ... die Eltern waren begeistert und stolz wie immer.

Hier alle nochmal nett Lächeln für das Familienalbum oder das Bild der Neubeuern-Website. Ob diese schimmernden Kleider die alle Mädchen getragen haben wohl damals stark im Trend waren? die Frage stellt sich mir bis heute, aber scheint wohl der Fall gewesen zu sein.

Piep piep piep, wir haben uns alle lieb. Jeder tanzt so viel er kann und bleibt stets mit seinem Mann. Hat gut funktioniert und wäre Corona damals ein Thema gewesen, sieht es mir ganz danach aus als hätte man die Abstände zum nächsten Tanzpaar auch brav eingehalten. Gratulation!

Fehler entdeckt, Änderungen & Ergänzungen gewünscht sowie eigene Photos zur Vervollständigung verfügbar? Bitte gerne per Mail an Michael@Kamm.info.