Erkundungs-Doublette in der oberen Adria – Grado, Porec, Rovinj & Caorle – Tagliamento Flusstrip nach Lignano – 1998
Den ersten gemeinsamen Törn auf unserer Princess Temptation unternehmen Annette und ich Ende Mai. Wir fahren nur zu zweit von unserem Heimathafen Porto San Vito in Grado nach Istrien und klarieren im kroatischen Porec - wo wir auch über Nacht bleiben - ein. Von hier aus geht es zu einer weiteren Übernachtung weiter in das hübsche Rovinj. Das Wochenende verbringen wir wieder in Italien, wobei von Rovinj aus Kurs auf Bibione und Caorle anliegt. Durch etwas unruhiges Wetter und entsprechend unangenehme Wellen im Norden der Adria suche ich nach einer alternativen Strecke zurück in das östlich gelegene Lignano. Auf meinen Karten entdecke ich die Lagune von Caorle, die zu einem Flüssesystem namens Idrovia Litoranea Veneta - Venetischer Küstenwasserweg - gehört, der über ein Netz aus Wasserstraßen Kulturstädte wie Chioggia, Venedig, Grado und Triest sowie historisch hochinteressante Ortschaften wie Concordia Sagittaria und traditionelle Badeorte wie Caorle, aber auch Lido di Venezia, Cavallino, Sottomarina, Jesolo, Eraclea und Bibione miteinander verbindet. Die Adria-Küste im eigentliche Sinne erstreckt sich über 109 km. Sie beginnt in der Conca di Cavallino und endet am Isonzo; dazwischen liegt ein komplexes Kanalsystem, das die Flüsse Sile, Piave, Livenza, Lemene, Tagliamento, Stella und Isonzo sowie die Lagunen von Venedig, Caorle und Bibione, Marano und Grado miteinander vernetzt. Der Wasserweg verbindet die Lagune von Venedig mit der Lagune von Marano und Grado auf einer 134 km langen Strecke sowie in der anderen Richtung mit dem Po auf weiteren 60 km. Annette und ich müssen nur knapp 10 Kilometer auf einem allerdings sehr schmalen Kanal zurücklegen, der im Osten in den Fluß Tagliamento mündet, von dem aus wir problemlos nach Lignano kommen. Klang alles gut und wäre ein problemloser Trip geworden, wenn nicht die Brücke vor dem Fluss Tagliamento niedriger als die Aufbauten der Temptation gewesen wäre. Mit etwas Schwund haben wir es dennoch geschafft und sind so wieder sicher nach Hause gekommen.
- Annette Hoischen & Michael Kamm

Caorle ist eine Stadt in der Metropolitanstadt Venedig mit 11.476 Einwohnern und einer Fläche von 151 km². Damit zählt Caorle flächenmäßig zu den größten Gemeinden Norditaliens. Die Stadt liegt an der Mündung der Livenza in die Adria. Caorle wird häufig „Klein-Venedig“ genannt.

Poreč ist ein beliebter Sommerbadeort an der Küste der Halbinsel Istrien im Westen von Kroatien. Die Euphrasius-Basilika aus dem 6. Jahrhundert befindet sich in der historischen Altstadt und ist berühmt für ihre mit Edelsteinen übersäten byzantinischen Mosaiken. Die Küstenabschnitte nördlich und südlich der Stadt bieten Campingplätze, Yachthäfen und Strände mit Wassersportmöglichkeiten und ziehen so zahlreiche Besucher an.

Der Tagliamento im Friaul, Oberitalien, ist der bedeutendste der letzten Wildflüsse der Alpen. Er ist der letzte Alpenfluss, der heute noch jene Eigenschaften aufweist, die ursprünglich für die Flüsse im Alpenraum charaktergebend waren: ein ausgedehntes Schotterbett mit verzweigten Gerinnen, ein mächtiger alluvialer Grundwasserkörper, massenhaft Totholz und Inselbildungen in allen Entwicklungsstadien.

Bei jedem Hochwasser verändert sich die Gestalt des Flussbettes; Inseln, Tümpel und freie Schotterflächen werden neu geschaffen. Es entsteht ein komplexes Mosaik an Lebensräumen, welches erst die große Vielfalt aquatischer, amphibischer und terrestrischer Organismen, die natürliche Flüsse kennzeichnen, ermöglicht.
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