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Facettenreiches Mittelgebirge mit Kannen-Bäckerland – Besuch von Udo Schütz bei Fanatic in Selters – 1996

Von Di., 13. Februar 1996 bis Mi., 14. Februar 1996

Anfang des Jahres 1996 sondiere ich im Auftrag meines Eigentümers Klaus J. Jacobs den deutschen Markt der Windsurfing Produzenten, um über eine Buy & Build Strategie unseren Mistral Sports Group Umsatz und die entsprechenden Erträge zu optimieren. Um die Firmen Fanatic und ART besser kennen zu lernen entschliesse ich mich zu einem Besuch beim Eigentümer Udo Schütz im Westerwald. Die Schütz-Werke GmbH & Co. KG ist die Konzernobergesellschaft einer Unternehmens-Gruppe, die im Bereich der Kunststoff- und Metallverarbeitung tätig ist. Der Hauptsitz befindet sich in Selters im Westerwald. Die Schütz-Werke befinden sich vollständig im Besitz der Familie Schütz. Die Schütz-Werke sind Weltmarktführer bei der Produktion von Intermediate Bulk Containern sog. IBCs Udo Schütz gründete bereits 1958 eine Firma zur Produktion von Heizöllagertanks aus Metall. Das Unternehmen expandierte in weitere Geschäftsfelder. So war es in den 1980er Jahren auch als Zulieferer für die Automobilindustrie und als Sportartikelhersteller tätig. Insbesondere die Surfbretter der Firma, die unter dem Markennamen Fanatic vertrieben wurden, waren bekannt. Mitte der 1990er Jahre wurden die Sparten Automobilzulieferung und Sportartikel verkauft und die heutige Struktur eingeführt. Vierzig Jahre sind eine lange Zeit und so stand 1981 auch die Berliner Mauer noch, der Kalte Krieg war gar nicht so kalt und das Windsurfen - tja, das erlebte rückblickend einen besonders prägenden Moment. Denn die Marke Fanatic wurde im selben Jahr gegründet! Das bevorstehende 40-jährige Jubiläum feiert die Bretterschmiede nicht nur mit einer bunten Retro-Kollektion, sondern teilt auch die Geschichte der Marke mit der Öffentlichkeit, die so wohl nur die wenigsten kennen. Wer wann Weltmeister wurde, wer Udo Schütz ist und seit wann eigentlich Shaper Sebastian Wenzel an Bord ist, erfahrt man alles mit der perfekten Dosis Retro-Windsurfing.

Mit dabei
  • Udo Schütz, Michael Kamm

Die Schütz GmbH & Co. KGaA wurde 1958 gegründet. Der Sitz der Unternehmenszentrale befindet sich in Selters im Westerwald. Weltweit verfügt Schütz über 38 Produktionsstandorte mit rund 3.000 Mitarbeitern auf allen Kontinenten. Durch die Besetzung von zum Teil unangefochtenen Spitzenpositionen in den drei Geschäftsfeldern Packaging Systems, Energy Systems und Industrial Services ist das Familienunternehmen inzwischen wichtiger Trendsetter und Innovationsgeber. Schütz verfügt über eine hohe Fertigungstiefe und damit Wertschöpfung im eigenen Unternehmen. Sämtliche Produkte werden mit eigenen Anlagen gefertigt, alle wichtigen Produktions- und Fertigungsanlagen im Haus entwickelt und auch hergestellt.

Der am 11. Januar 1937 geborene Udo Schütz ist ein ehemaliger deutscher Automobilrennfahrer, Segler und Unternehmer. Udo Schütz begann seine Karriere als Rennfahrer Anfang der 1960er-Jahre. Mit einem Porsche 904 hatte er erste Erfolge und wurde alsbald von Porsche für Werkseinsätze engagiert. 1967 gewann er mit Joe Buzzetta auf einem Porsche 910 das 1000-km-Rennen auf dem Nürburgring und 1969 mit Gerhard Mitter auf einem Porsche 908/2 die Targa Florio.

Insgesamt gewann Schütz 50 Rennen und die Deutsche Sportwagen-Meisterschaft 1966, zudem trug er zum Gewinn der Langstrecken-WM 1969 für Porsche bei. Der schwere und hochgewachsene Schütz, auch „Stier von Selters“ genannt, war jedoch für die flachen Rennwagen eher ungeeignet, besonders dann, wenn die Wagen geschlossen waren. So ragte sein Kopf sogar ohne Helm bei Trainingsfahrten zur Targa Florio 1967 im Porsche 910 mit der Nummer 184, der heute im Porsche-Museum steht, über die Windschutzscheibe hinaus.

Beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans 1969 verunglückte er nach 199 Runden im 908-Langheck nach einer Kollision mit dem Porsche 917 von Gérard Larrousse bei hoher Geschwindigkeit schwer, wurde beim Überschlag aus dem Wagen geschleudert, aber nur leicht verletzt. Da nur wenig später Gerhard Mitter beim Training zum Großen Preis von Deutschland tödlich verunglückte, trat Schütz vom Rennsport zurück. Er blieb bei seiner Entscheidung, auch, als die Scuderia Ferrari 1970 für den Ferrari 512S geeignete Fahrer suchte. Schütz konzentrierte sich auf die Schütz-Werke im heimatlichen Selters (Westerwald), einen überregional bedeutsamen Anbieter von Containern. „Container“ war auch der Name seiner Rennyacht, die 1993 zusammen mit Pintaund Rubin XII für Deutschland den Admiral’s Cup gewann

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