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Familiengrab im Ingolstädter Stadtbiotop – Beisetzung unserer Großmutter Rosa Kleebinder – 1998

Am Mi., 28. Oktober 1998

Nach mehreren Jahren in einem Pflegeheim verstarb unsere Großmutter - die Mutter unserer Mutter - Ende Oktober in Ingolstadt. Wir drei Kinder hatten - genauso wie auch unsere beiden Cousinen Alexia und Barbara sowie unseren Cousin Hans-Peter alle ein inniges Verhältnis zu unserer herzlichen Oma, die viele Jahre allein in ihrem Haus in der Gerolfinger Strasse lebte, in dem wir als Kinder of unsere Ferien verbrachten. Sie wurde auf dem Ingolstädter Westfriedhof im Familiengrab beigesetzt, wo auch schon unser Großvater beerdigt war. Der Friedhof ist ein wertvolles Stadtbiotop, insbesondere für Brutvögel aller Art. Neben den Baumbeständen dienen die rund 6.400 Meter langen Hecken aus Hainbuche, Feldahorn, Hartriegel, Eibe als Futter- und Nistmöglichkeit. Bedingt durch das Alter des Friedhofes befinden sich auf dem Westfriedhof eine Vielzahl von Denkmälern vergangener Kriege. Besonders zu erwähnen ist der Ehrenhain nahe der Aussegnungshalle für die Gefallenen der beiden Weltkriege aber auch die zivilen Opfer dieser Zeit. Viele Persönlichkeiten und angesehene Familien aus Ingolstadt fanden hier ihre letzte Ruhestätte, so zum Beispiel der Komponist Adolf Scherzer, die Schriftstellerin Marieluise Fleißer, der Motorradweltmeister Hermann Müller, der letzte Scharfrichter Johann Ritzer und andere. Nicht wenige, heute als historisch zu bezeichnende Grabmale, gelten als wertvoll und bedürfen der Erhaltung für künftige Generationen. Eine Beisetzung oder Beerdigung ist die Verbringung des Leichnams oder der Asche eines Verstorbenen an einen festen, endgültig bestimmten Ort in der Erde oder die Ausbringung der Asche in die Natur. Eine Bestattung schließt in der Regel eine religiöse oder weltliche Trauerzeremonie ein. Markante Unterschiede bestehen insbesondere zwischen Erdbestattung und Feuerbestattung. Beisetzung und Bestattung werden umgangssprachlich häufig gleichgesetzt. Die Beisetzung im eigentlichen Sinne ist das Setzen der Urne, während Beerdigung und Begräbnis sich auf das Einbringen in die Erde beziehen. Das Substantiv von begraben, das Begräbnis, stellt noch heute eine populäre Sprachform dar. Der Begriff Beerdigung leitet sich von der seit Jahrtausenden im Judentum, Christentum und Islam gebotenen Bestattungsform her: Der Leichnam wird „der Erde anvertraut, damit er wieder zu Erde werde, davon er genommen ist“. Deswegen wird vor allem der Begriff Beerdigung für eine religiös motivierte Erdbestattung verwendet, ist sprachlich aber gleichbedeutend. Im bayerischen und österreichischen Sprachraum ist „Leich(e)“ für die Zeremonie des Begräbnisses in Benutzung, eingeschlossen die Nachfeier. Daraus erklärt sich die Bezeichnung „Leichenschmaus“. Diese Feier steht in Ergänzung zur vorherigen Erinnerung, mit einer Rede über den Toten. Das anschließende besinnliche Beisammensein dient der geselligen Erinnerung an das Leben des Verstorbenen und der Trauerbewältigung für die Hinterbliebenen. Die ersten bewusst vorgenommenen heute bekannten Bestattungen fanden in der Qafzeh-Höhle und der Skhul-Höhle in Israel statt und sind 90.000 bis 120.000 Jahre alt.

Mit dabei
  • Familien Kleebinder und Kamm, Annette & Michael Kamm

Der Westfriedhof ist als charakteristischer Heckenfriedhof mit kreuzförmig ausgerichteten Wegen angelegt, begleitet von Alleen, Baumreihen und grabfeldüberstellenden Einzelbäumen überwiegend heimischer Arten wie Linde, Ahorn, Eiche oder Birke.

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