Fête des Lumières soll Alpex Verhandlungen erhellen – Lyoner Lichterfest reicht aber nicht – 2011
Unsere Sympatex Wachstumsstrategie beinhaltete primär die Eroberung neuer Märkte in Asien und Amerika und sah als zweite Variante auch die Übernahme von passenden Wettbewerbern vor. Einer dieser von mir bereits über längere Zeit beobachtete Konkurrenzfirmen war das im französischen Saint-Chamond inmitten des Textildreiecks Clermont-Ferrand, Valence und Lyon ansässige Unternehmen Alpex Protection. Mehrfach traf ich mich mit deren Management sowie unserem französischen Geschäftsführer Hervé Clerbout vor Ort, um gemeinsam die sich ergebenden Möglichkeiten auszuloten. Auch diesmal ging es für mich Ende November nur aus diesem Grund hierhinh. Die Chemie hat nach einigen köstlichen gemeinsamen Abendessen mit passenden Weinen gepasst und so ging es am Ende nur noch ums Geld. Da mussten dann irgendwann unsere Eigentümer den Kopf hinhalten und mit nach Lyon kommen, in dessen Nähe die Firma ansässig ist. Lyon - die drittgrößte Stadt Frankreichs - wird von vielen auf ihrer Reise in den Süden rechts liegen gelassen. Schade. Denn Lyon leuchtet. Besonders im späten Herbst, wenn die Dunkelheit schon früh am Abend hereinbricht. Der Höhepunkt ist die "Fête des Lumières", das Lichterfest im Dezember. Es geht zurück auf das Jahr 1852, als in der Basilika Nôtre-Dame-de-Fourvière eine Statue der Jungfrau Maria aufgestellt werden sollte - ursprünglich am 8. September, doch wegen eines Saône-Hochwassers wurde die Zeremonie um drei Monate verschoben. Am 8. Dezember jedoch fegte ein Sturm durch die Straßen Lyons, wieder wurde die Feier - nun ja: abgeblasen. Als die Winde abends abflauten, zündeten die Bewohner Kerzen in ihren Häusern an und versammelten sich auf den Straßen, der Jungfrau zu Ehren. Daraus wurde ein Ritual. Die Bewohner von Lyon dekorieren seither am 8. Dezember ihre Fenster und Balkone mit Lichtern. 1989 - hundert Jahre nach Einrichtung der ersten künstlichen Straßenbeleuchtung - wurde in Lyon überdies ein Beleuchtungskonzept realisiert, das 2004 modernisiert worden ist. Seither werden 250 Orte in der Stadt so illuminiert, dass ganzjährig ein Gesamtkunstwerk entsteht. Je länger es dunkel ist, desto mehr hat man davon. Und die "Fête des Lumières" setzt für vier Tage noch einmal Glanzlichter, indem Künstler Lyon zusätzlich kreativ ausleuchten. Einen überraschenden Blick auf die nächtliche Stadt beim Sightseeing zu ungewohnter Stunde. Sowie urbane Behaglichkeit.
- Hervé Clerbout, Michael Kamm
Im Westen der Altstadt erhebt sich der Hügel Fourvière. In der Antike befand sich hier eine römische Siedlung. Heute ist der Hügel aber vor allem für die unglaubliche Aussicht über Lyon bekannt, die man von seiner Spitze aus genießt, sowie die katholische Basilika Notre-Dame de Fourvière, die auf ihm thront. Die Basilika zählt zusammen mit anderen historischen Städten in der Stadt zum UNESCO-Weltkulturerbe. Zwei der ältesten Standseilbahnen der Welt führen auf den Hügel.
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