Genschers gelbe Pullover – Checker bei der insolventen März Mode in Neuperlach – 2009
Durch Michael Hoesch lernte ich im Frühjahr 2009 seinen Schwager Kai Runge - den Ehemann von Heppels Schwester - kennen. Kai war damals interessiert, sich im Rahmen eines Investments selbstständig zu machen und hatte sich in diesem Rahmen die insolvente Firma März Moden in München ausgesucht. Nachdem er jedoch nichts von Mode und Textil verstand, bat mich Heppel, ob ich mir das Thema März nicht mit ihm gemeinsam ansehen könnte und ich stimmte zu. Daher vereinbarten wir zunächst einen Termin mit Dr. Martin Prager vom Insolvenzverwalter Plutha, der das Unternehmen seit einigen Jahren erfolgreich verwaltete. Im Anschluß organisierten wir ein Meeting mit Clemens Ode und seinem Team in Neuperlach. Interessanter Case, allerdings war der Deal für Privatunternehmer etwas zu teuer und passte auch nach meiner Meinung besser zu einem Strategen. Kurze Zeit später unterzeichnete dann auch Mark Bezner von Olymp einen Kaufvertrag, wobei wir vorher - mangels der geforderten Mittel - schon wieder aus dem Rennen waren.. Nur sehr selten schaffen insolvente Unternehmen einen Turnaround aus eigener Kraft. März agierte damals bereits unabhängig am Markt und erwirtschaftete Gewinn. Insolvenzverwalter Dr. Martin Prager von der Pluta Rechtsanwalts GmbH gab so auch bald bekannt, dass er das traditionsreiche Münchner Textilunternehmen März an Mark Bezner, Eigentümer des Bekleidungsherstellers OLYMP Bezner GmbH & Co. KG, verkauft hat. „Wir sind stolz darauf, dass wir einen so traditionsreichen Betrieb erfolgreich über eine Insolvenz ohne Investorenhilfe ganz aus eigener Kraft sanieren konnten und ihm damit eine Zukunftsperspektive bieten können“, erklärt Prager. „März ist wieder ein gesundes Unternehmen, das derzeit völlig unabhängig am Markt agiert." Bezner erwirbt mit Zustimmung der Gläubiger sämtliche Anteile an der März München AG und an der ungarischen Tochter März Fashion Kft. Das Unternehmen beschäftigt heute 450 Mitarbeiter, davon 90 Mitarbeiter am Standort in München und 360 Mitarbeiter im ungarischen Hodmezövasarhely. „In Bezner sehen wir einen finanzstarken und branchenerfahrenen Investor, der die erfolgreiche Linie der Insolvenzverwaltung fortführen und dem Unternehmen langfristig eine Perspektive geben kann“, bestätigt Prager. Das Textilunternehmen März München AG ist fokussiert auf das Design, die Produktion und die Vermarktung hochwertiger Strickmode. Die Mode wird in dem ungarischen Tochterbetrieb überwiegend selbst hergestellt. Aufgrund strategischer Fehlentscheidungen des Managements musste die Firma am 11. Februar 2004 Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens stellen. Das Verfahren wurde am 26. April 2004 eröffnet. Dem Unternehmen März München AG wurde in den vergangenen sechs Jahren ein scharfer aber sehr erfolgreicher Restrukturierungsprozess auferlegt mit dem Ergebnis, dass der Turnaround geschafft wurde und das Unternehmen dauerhaft in die Gewinnzone zurückkehren konnte. Abschluss der Restrukturierung war in 2008 die Ausgliederung des operativen Geschäfts in eine neu gegründete Gesellschaft. Kai Runge zog weiter und erwarb dann einige Zeit später mit der Firma Bibo & Runge ein Weinunternehmen
- Clemens Ode, Michael Kamm, Martin Prager, Kai Runge, Katja Beibl
Katja Beibl ist seit April 2012 die neue Geschäftsführerin der März München GmbH & Co. KG. Während Co-Geschäftsführer Clemens Ode den kaufmännischen Bereich verantwortet, ist die erfahrene Textilfachfrau für die Bereiche Vertrieb, Produkt und Marketing zuständig. In dieser Funktion berichtet sie direkt an Mark Bezner, dem geschäftsführenden Gesellschafter der Olymp Bezner GmbH & Co. KG, der März im April 2010 übernommen hatte.
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