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Gepflegt in den Himmel geblickt – in der historischen Sternwarte in Bogenhausen – 2019

Am Fr., 12. April 2019

Schon sehr lange hatte ich mir vorgenommen die Bogenhauser Sternwarte zu besuchen, die nur wenige hundert Meter von unserer Wohnung in der Möhlstrasse entfernt liegt. Sie entstand bereits in den Jahren 1817 bis 1819 – damals noch weit vor den Toren Münchens – auf einer Anhöhe als die »Königliche Sternwarte zu Bogenhausen«. Mit optischen Instrumenten, in den Werkstätten von Reichenbach und Fraunhofer entwi­ckelt, war es seinerzeit das bestausgestattete Observatorium der Welt. Es wurden Grundsteine gelegt für noch heute gültige Beobachtungsmethoden der modernen Astrophysik. Die Sternwarte gehört heute zur LMU. Sie forscht weltweit. Ein wissenschaftlicher Mitarbeiter infor­miert die Besucher bei der Führung über den Stand der Wissenschaft zur Extra­galaktischen Astronomie – Wie entstehen Sterne? Was ist dunkle Materie? Was ist Plasma-Astrophysik? Der Besuch der Sternwarte war sehr interessant, unglaublich spannend und informativ und ich kann ihn nur empfehlen. Es ist ein historischer Ort, für die Astrophysik von großer Bedeutung. Die Sternwarte versteckt sich dabei mitten in Bogenhausen hinter hohen Bäumen. Zwei kleine Gebäude, das eine in hellen Farben verputzt, das andere silber glänzend, beide haben eine metallisch schimmernde Kuppel, doch von innen sind sie noch viel imposanter. Endlich konnte ich sie mir einmal anschauen, nach einem lange im Voraus vereinbarten Termin.

Mit dabei
  • Michael Kamm

In der Sternwarte Bogenhausen ist die Zeit stehengeblieben. Sie ist 200 Jahre alt und beherbergt so manche spannende Geschichte.

Alte Dielenböden, zwei vier Meter lange Teleskope, 100 und 180 Jahre alt. Schmuckstücke, wie sie in einem Museum stehen könnten, stattdessen ermöglichen sie nach wie vor einen stark vergrößerten Blick gen Himmel.

Damals das Maß der Dinge: Joseph von Fraunhofer erbaute das Teleskop in Bogenhausen und forschte damit.

Vor 200 Jahren haben berühmte Forscher wie Joseph von Fraunhofer und Johann von Lamont noch an den Planeten unseres Sonnensystems geforscht, die Ringe des Saturn näher betrachtet und die Laufbahn des Neptun. Dass außerhalb andere Galaxien existieren, wusste niemand. Die Teleskope, an denen sie damals ihre Nächte verbracht haben, sind genau die, die auch heute noch unter den zwei Kuppeln stehen. Das ältere, gebaut von Fraunhofer höchstpersönlich, galt als das beste der Welt.

Diese historische Sternwarte befindet sich zudem in direkter Nachbarschaft zu meiner Schwägerin Patrizia - der Schwester von Carolina - die sich mit Ihrem Ehemann Mathias in einem großen Grundstück in der Sternwartstraße zwei tolle Villen als Büro und Wohnhaus gekauft und restauriert haben

1816, Bogenhausen wurde damals als „Dorf am Stadtrand von München bezeichnet“. Für die Astronomen war das der optimale Ort für eine Sternwarte: Weit weg von den Lichtern der Stadt, „eine kleine Anhöhe inmitten eines flachen, nur mit Wiesen und Feldern bestellten Geländes“ – so steht es in den Überlieferungen. Die Sicht zum Horizont war fast in alle Richtungen frei. Niemand konnte sich so recht vorstellen, dass sich all das bald schon drastisch ändern würde. München hatte damals gerade einmal 60 000 Einwohner, der erste Direktor der Sternwarte, Johann Gregor von Soldner, kam täglich mit seinem Dienstpferd angeritten – das Fahrrad, geschweige denn das Auto, waren noch gar nicht erfunden.

Fehler entdeckt, Änderungen & Ergänzungen gewünscht sowie eigene Photos zur Vervollständigung verfügbar? Bitte gerne per Mail an Michael@Kamm.info.