Better Times in Venezuela – Caracas – weltweit führende Gewaltmetropole – 1989
In einer Rangliste der Städte nach ihrer Lebensqualität belegte Caracas im Jahre 2018 den 193. Platz unter 231 untersuchten Städten weltweit. Das war auch schon einmal ganz anders. Als Carolina und ich Ende der achtziger Jahre von München via Amsterdam und Saint Marten mit der KLM nach Caracas in die Hauptstadt Venezuelas gereist sind, war es noch eine richtig schöne und grüne Großstadt. Viele großartige Museen, eine gerade frisch gebaute neue U-Bahn, hervorragendes Essen in hübschen Restaurants. Damals hatten wir zentral im Hilton in der Stadt gewohnt. Beeindruckend fanden wir auch die tropischen, herrlich angelegten Parks und die gepflegte Innenstadt. Schon damals waren zwar korrupte Präsidenten wie Carlos Andrés Perez an der Macht. Doch leider kam es noch viel schlimmer als es war, besonders mit den Ultra Linken unter Hugo Chávez und seinem Nachfolger Nicolas Maduro. Heute ist die venezolanische Hauptstadt Caracas laut einer neuen Statistik der gefährlichste Ort der Welt. Mit fast 120 Tötungsdelikten pro 100.000 Einwohner weist die südamerikanische Metropole die höchste Mordrate außerhalb von Kriegsgebieten auf. Zwar hatten auch Carolina und ich 1989 erheblichen Stress mit dem Taxifahrer, der uns am frühen Morgen vom Hotel zum Flughafen brachte und uns dann Fahrpreis mäßig übervorteilen wollte. Nachdem wir uns darauf nicht einliessen und nach Zahlen des normalen Preises ausstiegen, fuhr er mit unserem Gepäck im Kofferraum vom Abflugsterminal davon. Zum Glück hat er unsere Koffer dann noch in Sichtweite 200 Meter entfernt weiter auf die Strasse geschmissen und uns nicht gleich umgebracht.
- Carolina und Michael Kamm
Caracas liegt im Norden Venezuelas in 760–920 m Höhe im Caracas-Tal, welches zum Küstengebirge (Cordillera de la Costa) Venezuelas gehört. Das Klima ist tropisch mit einer mittleren Jahrestemperatur von 22,5 °C und jährlichen Niederschlägen zwischen 900 und 1300 mm.
Caracas liegt dabei in einer Bergschlucht, die sich in der venezuelanischen Küstenregion befindet. Die Temperaturen im Tal sind frühlingshaft. Das Tal liegt nahe der karibischen See und wird von einer steilen Bergkette des Cerro Ávila (2.600 m) vom Meer getrennt. Richtung Süden gibt es weitere Hügel und Berge. Etwa 3,3 Mio. Menschen leben in der Hauptstadt einschließlich den umliegenden Einzugsgebieten
Nach soviel Großstadt Abenteuern, Museen und Shops genießen wir die grünen Oasen der Stadt.
Einer der populärsten Parks von Caracas ist der Park vom Osten. Mit einer schönen Aussicht auf den Ávila und künstliche Teiche, in denen man rudern kann, ist es ein idealer Platz zum sich erholen.
Besonders traumhaft ist die üppige Vegetation und die Schatten spendenden Alleen.
Im Hintergrund türmt sich unser Hotel auf, das damals sehr gut geführte Hilton
macht auch als Fotohintergrund noch etwas her.
Als Christoph Kolumbus auf seiner dritten Reise 1498 die Küste des heutigen Venezuela entdeckte, glaubte er dem Garten Eden nahe zu sein, da er den Orinoco für einen der paradiesischen Ströme hielt. Wenig später folgte Alonso de Ojeda seinen Spuren und benannte die Region Venezuela, Klein-Venedig, da ihn die Pfahlbauten an die italienische Stadt erinnerten.
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