Advent in Harlaching – Gold im Kamin von drei Jungfrauen – früher gab es Stiefel & Socken für den Nikolaus – 2022
In der Adventszeit sind wir von Jasmin & Michael Plank zu schönen gemeinsamen Stunden in ihr Harlachinger Haus eingeladen. Leider ist Annette an diesem Sonntag schon auf dem Weg zu einem beruflichen Termin in Mailand, weshalb ich früh alleine bei der Party aufschlage und mich zunächst noch in aller Ruhe mit Kerstin und Tim Zimmermann austauschen kann. Michi hat - wie er in seiner Rede eindeutig formuliert - fast alles vorbereitet, eingekauft und dann gemeinsam mit Jasmin das Haus geschmückt. Früher war die heutige Adventsparty immer ein Nikolaus Event mit Kids, von denen es heute keine megr gab. Eigentlich schade, denn besonders Michi gibt sehr glaubwürdig einen Nikolaus ab. Das Fest war schön vorbereitet und sehr nett, wobei ich bei geschätzt 35 Gästen ausser Zimmermanns und Tolles niemanden wirklich kannte. Der Nikolaustag verdankt seinen Namen dem heiligen Bischof von Myra, der im dritten Jahrhundert in Lykien im Südwesten von Antalya und damit der heutigen Türkei geboren und mit dem Namen "Nikolaus" getauft wurde. Der Name entstammt dem Griechischen und bedeutet so viel wie "Sieg des Volkes". Nachdem Nikolaus mit 19 Jahren in seiner Heimat zum Priester geweiht wurde, zog es ihn in die Stadt Myra, ebenfalls eine Stadt der heutigen Türkei. Dort wurde er im Jahr 325 n. Chr. zum Bischof geweiht und somit zum Bischof von Myra. Erzählungen zufolge machte der Bischof seinem Namen alle Ehre und handelte stets barmherzig und uneigennützig. So soll er das beträchtliche Vermögen, das er von seinen wohlhabenden Eltern erbte, vollständig an die Armen gespendet haben. Der 6. Dezember gilt gemeinhin als der Todestag des heiligen Nikolaus. Dieser Tag wird in Andenken an seine guten Taten gefeiert. Hierin ist auch der Ursprung des Feiertages zu sehen. Um den Bischof von Myra kreisen viele Legenden und Mythen. Von besonderer Bedeutung für die heutige Tradition, den Festtag zu begehen, ist die legendenhafte Geschichte von einem sehr armen Mann: Ihm fehlte das Geld für die Heirat seiner drei Töchter, weshalb er sie in die Prostitution schicken wollte. Als Nikolaus davon erfuhr, warf er Gold in den Kamin der Mädchen. Dieses fand sich in ihren Stiefeln und Socken wieder, die dort zum Trocknen hingen. So rettete er die Mädchen vor ihrem Schicksal. So ist der Brauch und die Tradition an die Legende der drei Jungfrauen angelehnt worden. Der Nikolaus soll seitdem jedes Jahr an seinem Todestag durch den Kamin kommen und Kinder, die brav und artig waren, mit Geschenken bescheren. Dabei legt er die Geschenke in die Stiefel, Schuhe oder Socken, die am Kamin aufgehängt werden. Oft ist er dabei in Begleitung von Furcht einflößenden Gehilfen. Während der Nikolaus als der gutherzige Geschenkgeber dargestellt wird, ist die Aufgabe seiner gemeinen Gehilfen, unter anderem Knecht Ruprecht, verzogene und unartige Kinder zu bestrafen. Die Ruine einer frühmittelalterlichen Basilika erinnert am Rande der Kleinstadt Demre noch an das erste Grab des Bischofs Nikolaus. Der Körper des Heiligen befindet sich jedoch längst nicht mehr in dem Sarkophag, denn dieser wurde an der Seite aufgebrochen und ist leer. 1087 sollen seine Gebeine nach Bari in Italien gebracht worden sein. Gut fünf Dutzend italienische Seefahrer und Kaufleute sollen mit drei Schiffen an der Küste vor Myra gelandet und in die fast verlassene Stadt eingedrungen sein. Dort raubten sie das Skelett und brachten es ungehindert in ihre Heimatstadt. Die Überreste befinden sich noch immer als von Katholiken und Orthodoxen verehrte Reliquie in der Basilika San Nicola in Bari in Süditalien.
- Jasmin & Michael Plank
Zwar ist der Nikolaustag in Deutschland kein gesetzlicher Feiertag, dennoch gehört er nicht nur in Deutschland, sondern weltweit zu den wichtigsten Traditionen. Vor allem in Ländern wie Russland, Kroatien oder Serbien wird der Heilige Nikolaus von Myra als ein Schutzpatron und einer der beliebtesten Heiligen gesehen. Weltweit wird der Tag verschieden ausgelegt.
Vor allem in Österreich steht mit dem Nikolaus auch der Krampus – eine Schreckgestalt – im Mittelpunkt. Ganze Krampusumzüge werden als Nikolaustradition in Städten und Dörfern veranstaltet. In Luxemburg ist der Nikolaustag sogar ein Schulfeiertag. Dort wird der sogenannte Klees'chen offiziell empfangen: Mancherorts reist er mit dem Boot an oder wird vom Bürgermeister begrüßt. Die Kinder stellen nicht nur die Stiefel vor die Tür, sondern dem Klees'chen auch einen Teller mit Keksen auf den Tisch.
Der Nikolaustag am 6. Dezember wird in den USA mittlerweile aus Konsumgründen beliebter. Traditionell bringt Santa Claus allerdings erst an Weihnachten Geschenke und stellt den deutschen Weihnachtsmann dar. Dieser Brauch geht auf niederländische Einwanderer zurück, bei denen Santa Claus wiederum Sinterklaas heißt. Sinterklaas geht traditionell auf Nikolaus von Myra zurück.
Für Russland ist der Heilige Nikolaus ein wichtiger Landespatron. Allerdings bringt hier Djed Moros, also Väterchen Frost, die Geschenke. Dieser stammt aus einem Märchen und sieht dem Nikolaus sehr ähnlich. Djed Moros wird von seiner Enkelin Snjegurotschka (Schneeflöckchen) begleitet. Zum sogenannten Jolkafest am Silvesterabend rufen die Kinder vor dem Weihnachtsbaum dreimal nach Väterchen Frost und werden dann beschenkt.
Im Wallfahrtsort Saint-Nicolas-de-Port in Lothringen wird der Heilige Nikolaus mit einer großen Messe geehrt. Der traditionelle Umzug endet vor der Wallfahrtskirche. Nach der Messe singen die Besucher mit Kerzen in den Händen.
Jasmin und Michi hielten eine schöne Rede und wir Gäste haben gesungen ... auch nett
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