Hahn im Korb – Damenwahl in der Kardinal-Faulhaber-Strasse – Julia & Brigitte – 2007
Anfang Januar bin ich von Julia Jäkel - der neuen Chefin des Magazins Brigitte - zu einem Event in das Gebäude der ehemaligen Königlichen Filialbank in der Kardinal-Faulhaber-Strasse in München eingeladen. Der Event richtet sich an Opinion Leader und Entscheider im Dunstkreis der Zeitschrift und ich bin einer der wenigen Männer vor Ort. Brigitte ist eine deutsche Frauenzeitschrift, die im Verlag Gruner + Jahr zweiwöchentlich erscheint. Die Zeitschrift beschäftigt sich vor allem mit den Themen Mode, Kultur, Psychologie, Partnerschaft, Medizin, Umwelt, Wohnen, Beruf und Politik. Das Grundkonzept der Zeitschrift ist seit der Gründung 1954 fast unverändert. Es blieb eine Mischung aus Mode, Beauty, Kultur, Reise, Kochen, Gesundheit und Wohnen. Das Magazin hatte 2013 die größte Redaktion unter den deutschen Frauenzeitschriften. Die Leserschaft von Brigitte bewegt sich zwischen 17 bis 60 Jahren Alter. Brigitte geht auf die Zeitschrift Dies Blatt gehört der Hausfrau! zurück, die am 3. Juli 1886 erstmals im Berliner Friedrich Schirmer Verlag erschien. Ab 1952 wurde „Brigitte“ dem Titel hinzugefügt und nach und nach optisch immer stärker betont, bis seit dem 1. Mai 1954 der Schriftzug „Blatt der Hausfrau“ gänzlich entfiel – dieser Tag wird heute in der Verlagswerbung von Gruner+Jahr als Gründungsdatum der Brigitte bezeichnet. Damals lag die Auflage bei 200.000 Exemplaren. 1957 wurde sie vom Constanze-Verlag übernommen, dem Herausgeber der damals marktführenden Frauenzeitschrift Constanze, die im Dezember 1969 in Brigitte aufging. Der Constanze-Chefredakteur Hans Huffzky und seine Redakteure Peter Brasch und Hannelore Holtz erarbeiteten die inhaltliche Struktur des Blattes. Sie gilt im Wesentlichen noch heute. Nach der Gründung von Gruner + Jahr im Juli 1965 wurde Brigitte ab Juni 1968 in der verlagseigenen Druckerei in Itzehoe gedruckt. 1970 konnte die Brigitte mit Constanze ihre verkaufte Auflage von rund einer Million von 1969 um rund 400.000 Exemplare steigern. Bis heute werden mehrere Zeitschriften wie Geo, Schöner Wohnen und Gala mit einem zusätzlichen Schweizer Split ergänzt. Nach einem weiteren Relaunch des Konzeptes im Januar 1980 wurde Brigitte 1985 Marktführerin, vor Für Sie und freundin. Bereits Ende der sechziger Jahre wurde die politische Berichterstattung verstärkt. Insbesondere die politische Repräsentanz von Frauen in den Parlamenten wurde von der Redaktion aufgegriffen. Ab den 1990er Jahren wurde das Magazin durch weitere Angebote, wie Bücher und Ableger-Zeitschriften kontinuierlich erweitert. Seit 2001 erscheint Brigitte Woman, seit 2011 Brigitte Mom und seit 2015 Brigitte Wir. Zuletzt kamen Brigitte Be Green und Brigitte Leben hinzu. Regelmäßig werden mit Partnern Studien und Analysen erstellt. 2001 erschien die Brigitte EuroKA Beauty 2001. Die EuroKA Beauty 2001 war die erste Studie, die einen Vergleich der Positionierung von 76 Beauty-Marken in fünf europäischen Kernländern nach den Kriterien Bekanntheit, Sympathie, Verwendung in den Ländern Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien und Spanien erlaubte. Seit 2004 ist Brigitte als E-Paper-Ausgabe verfügbar. Mit den digitalen Angeboten werden aktuell pro Monat insgesamt 6,98 Millionen Unique User erreicht. Dabei sind 27 % der User männlich und 73 % sind weiblich. Brigitte hat in den vergangenen Jahren erheblich an Auflage eingebüßt. Die verkaufte Auflage ist seit 1998 um 74,5 Prozent gesunken. Sie beträgt gegenwärtig 239.613 Exemplare. Das entspricht einem Rückgang von 701.177 Stück. Der Anteil der Abonnements an der verkauften Auflage liegt bei 49,5 Prozent.
- Julia Jäkel & Michael Kamm
Die ehemalige Königliche Filialbank gehörte lang zum Immobilienportfolio der HypoVereinsbank und wurde in den letzten Jahren für die Nutzung bei Events umgebaut
Julia Jäkel wurde am 13. November 1971 in Mainz geboren und ist nicht nur die Ehefrau von Ulrich Wickert, sondern auch eine deutsche Managerin und Verlegerin. Sie ist in mehreren Aufsichtsräten aktiv, unter anderem bei der Holtzbrinck Publishing Group und im Board of Directors von Adevinta. 2012 wurde Jäkel in den Vorstand des Verlagshauses Gruner + Jahr berufen, war ab 2013 dessen Vorstandsvorsitzende und ab 2015 Chief Executive Officer. Unter ihrer Führung wurde der Verlag umgebaut und transformiert, insbesondere durch den Ausbau digitaler Angebote, die im Jahr 2020 knapp die Hälfte des Umsatzes erbrachten. Für ihr unternehmerisches und publizistisches Engagement wurde sie mehrfach ausgezeichnet. Die Zeit bezeichnete Jäkel als eine der mächtigsten Managerinnen in Deutschland. 2021 verließ sie Gruner + Jahr und Bertelsmann.
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