Harley Gäste der Sonnenalp – Ausfahrten der Party-Tiger – 1996
Durch die im Frühjahr 1995 erworbene schöne HD Softail Deluxe war meine Harley Leidenschaft wieder neu erwacht und so war ich von Murnau aus viel mit meiner geliebten Maschine unterwegs. Zunächst oft alleine - wie zum Beispiel auf meinen dann fast täglichen Rides ins Penzberger North Sails Büro - und abends oder auch am Wochenende mit Willy Fahrngruber, der sich im Harley Metier bestens auskannte - und verschiedene Maschinen besaß. Später auch gemeinsam mit seiner Ehefrau Ria. Carolina war mit Ria, die ebenfalls eine eigene Harley hatte, gut befreundet und die beiden Damen tauschten sich auch zum Thema Motorrad immer wieder aus. Dies führte sogar dazu, daß selbst Caro zügig ihren Motorradführerschein machte und wir eine weitere Harley anschafften. Caro wurde stolze Besitzerin einer chicen Sportster in dunkelgrün und wir konnten ab dann zu zweit, zu viert oder in noch größeren Gruppen unterwegs sein. Ein jährliches Highlight war in diesem Rahmen das Treffen der Harley begeisterten Gäste des Hotels Sonnenalp im Allgäu. Die zu uns gleichaltrigen Mitglieder der Besitzerfamilie Fässler waren ebenfalls alle Harley Fans und so organisierte Michael Fässler jährlich zweimal für jeweils knapp 100 Fahrer und ihre Begleitungen ein 4 tägiges Happening im Hotel, das sich durch grandiose Ausfahrten durch die Alpen und lustige abendliche Parties auszeichnete. Wir haben bei diesen Events immer jede Menge nette Gleichgesinnte kennen gelernt und viel Spaß miteinander gehabt.
- Carolina & Michael Kamm

Carolina bei einer Pause während unserer 4 Pässe Fahrt am Hahntennjoch. Das Hahntennjoch, ist ein 1894 m hoher Gebirgspass in Österreich, der das obere Inntal mit dem Tiroler Lechtal verbindet. Die von Imst nach Elmen führende Straße ist 29 km lang. Sie ist als Aussichtsstraße besonders bei Motorradfahrern beliebt.

So viele glänzende Maschinen in einer langen Schlange auf der Straße waren zwar toll anzusehen ... aber durch unsere gemütliiche Cruising Geschwindigkeit für eilige Autofahrer auch ab und zu ein Hindernis

Das hat uns überhaupt nicht gestört ... wir hatten Spaß miteinander und es gab immer was zu sehen und zu bereden

Durch Harley Helm und Lederjacke gut geschützt ging es dann gleich weiter

Wie bei einem Konvoi einer amerikanischen Rockergang, doch waren alle Fahrer ohne Ausnahme sozial verträgliche und durchaus erfolgreiche Geschäftsleute mit dem selben Hobby

Auch hier haben wir unsere Pferdchen alle brav geparkt

Am Abend ging es dann zur South Western Party .... das passende Outfit war immer wichtig

An einem anderen Abend gab es einen New Orleans Abend im Golfclub der Sonnenalp ...

... und der obligatorische Biker Cocktail mit Abendessen fehlte auch nie
Harley-Davidson: Wie es wirklich ist ... eine Harley zu fahren. Harley fahren ist ein teures Hobby: Allein die Maschine kostet an die 20.000 Euro. Als ich zum ersten Mal auf einer Harley saß, wusste ich: Das isses! Ich war damals in Kalifornien zu Besuch, und ein alter Freund nahm mich mit auf eine Motorradtour. Heute bin ich Direktor meines eigenen Chapters, so nennt man die Harley-Verbände. Dank der Chapters bin ich auf der ganzen Welt vernetzt. Alleine Motorrad zu fahren macht nämlich keinen Spaß. Und zu wissen, dass man selbst in San Diego oder in St. Petersburg Freunde hat, tut gut. Zu meinem Chapter gehören 50 Leute, unter ihnen sind Kieferorthopäden, Tischler und Haustechniker, ich selber war bis zum Ruhestand Textilkaufmann; normale Leute eben, die meisten haben wenig Geldsorgen. Harleys sind ja auch ein teures Hobby: Allein die Maschine kostet an die 20.000 Euro, und danach schmückt man sie auch noch aus. Jede Harley ist ein Unikat, da schraubt jeder etwas anderes an. Chrom ist besonders beliebt, das glänzt wie blöd und sieht toll aus. Vor allem aber muss eine Harley laut sein, das muss pöttern! Deswegen wird als Allererstes auch der Auspuff abmontiert und durch einen ersetzt, mit dem man über zwei eingebaute Schalldämpfer den Motorenlärm regulieren kann. Wenn die Polizei in der Nähe steht, drossle ich diesen herrlich kernigen Sound. Denn wenn wir zu laut sind, gibt es Ärger. Die Vibrationen machen das Erlebnis aus – das schüttelt ja so richtig auf einer Harley. Wer schnell sein will, ist hier falsch, Harleys fahren sich eher wie Trecker. Wenn wir sonntags gemeinsam cruisen, dann fühlt sich das an wie eine Spazierfahrt. Meine Frau sitzt immer hinter mir, liest die Karte und sagt, wo es langgeht. Darin ist sie so gut, dass ich sie liebevoll "mein Navigationsbär" nenne. Inzwischen haben wir fast das ganze Land rund um Hamburg entdeckt – den besten Kuchen gibt es auf einem Bauernhof in Müden! Wir Harley-Fahrer sind keine Rocker, in Gaststätten und Hotels sind wir sogar ganz gerne gesehen, denn wir essen und trinken viel. Eigentlich können wir ja besser feiern als fahren. Einmal wurde ich sogar von der Polizei erwischt, als ich nach einer Party alkoholisiert nach Hause wollte. Mit 1,14 Promille – allerdings war ich da mit dem Fahrrad unterwegs.
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