Hiking zum Branderschofen am Tegelberg – Ausblicke auf Alpsee & Neuschwanstein – 1985
Ein herrliches Herbst Wochenende im schönsten Allgäu mit den nettesten Freunden am Tegelberg, zu dessen Füßen sich die beeindruckendsten Märchenschlösser König Ludwig's II. von Bayern befinden. Besonders der Blick vom Tegelberg streicht das großartige Schloß Neuschwanstein perfekt heraus. So ist das Bergmassiv in den Ammergauer Alpen zu einem der beliebtesten Ausflugsziele im Allgäu geworden. Der höchste Punkt des Tegelberg ist der Branderschrofen mit 1.879 Metern über dem Meeresspiegel. Von hier hat man eine tolle Aussicht auf Schwangau, die urige Gemeinde im Tal, und die glitzernden Königsseen Alpsee und Schwansee. Zur anderen Seite hin entdeckt man die markanten Gipfel des herrlichen Naturschutzgebietes Ammergebirge. Hinauf kommen wir komfortabel von Schwangau aus mit der Tegelbergbahn. Von der Bergstation führen zahlreiche Berg-, Wander- und Klettertouren in das Naturschutzgebiet. Auch die Themenwege sind spannend, denn sie vermitteln Wissenswertes über Eiszeiten, Geologie und Kultur sowie die Geschichte der bayerischen Königsfamilie. Den Abstieg bewältigen wir über Neuschwanstein und den Alpsee. Unser Gordonsetter MacBeth ist immer ganz vorn mit dabei und gewohnt haben wir auf dem nahegelegenen Filserhof meiner Schwiegermutter und das alles kurz nach unserer Hochzeit zu Anfang des Monats.
- Nicola & Michael Kamm, Hans-Werner Bendix, Karoline von Richthofen, Siegfried & Birgit Nuemann
In unmittelbarer Nähe zu Hohenschwangau, wo er einen Teil seiner Jugend verbrachte, ließ Ludwig II. ab 1879 sein Märchenschloss Neuschwanstein bauen. Es ist mittlerweile eines der bekanntesten Wahrzeichen Bayerns, zieht jedes Jahr etwa 1,4 Millionen Besucher an und zeugt wie kein anderer Bau von den Sehnsüchten des Königs. Hier konnte er sich, umringt von Motiven etwa aus Mittelalter-Sagen, in eine Traumwelt zurückziehen. Allerdings fand sich hier auch für damalige Zeit moderne Technik, etwa eine Heißluft-Zentralheizung, fließendes Wasser auf allen Etagen, automatische Spülungen für die Toiletten und sogar Telefonanschlüsse. Das Traumschloss endete aber für Ludwig im Alptraum: 1886 wurde er hier festgenommen.
Das Styling stimmt, die Stimmung auch! Mit Biggi & Ziggy Nuemann sowie Hans-Werner Bendix
Wandern macht in der Gruppe einfach am meisten Spaß!
Besonders wenn es bergab geht, läuft es quasi wie von selbst.
Der Blick in die Ferne lenkt auf ein weiters Juwel. Im 12. Jahrhundert wurde Schloss Hohenschwangau, Burg Schwanstein, wie es damals genannt wurde, das erste Mal urkundlich erwähnt. Bis in das 16. Jahrhundert war es im Besitz der Ritter von Schwangau und wechselte in der darauf folgenden Zeit mehrfach seinen Besitzer. Während der Napoleonischen Kriege wurde es schwer beschädigt. 1832 erwarb es der spätere König Maximilian II, Vater König Ludwigs II, und ließ es unter Leitung von Domenico Quaglio im neugotischen Stil wiederaufbauen. Die bayerische Königsfamilie nutzte es als Sommer- und Jagdresidenz. Seit 1928 ist Schloss Hohenschwangau im Besitz des Wittelsbacher Ausgleichfonds.
Der Alpsee liegt eingebettet in der bewaldeten Berglandschaft des Ostallgäus. Er gehört zu den saubersten, aber auch kältesten Seen Bayerns. Er liegt im Landschaftsschutzgebiet „Alpsee, Schwansee und Faulenbacher Tal“, direkt unter den beiden Königsschlössern Hohenschwangau und Neuschwanstein. Eigentümer des Alpsees ist der Wittelsbacher Ausgleichsfonds.
Zum Baden ist es nun schon zu spät im Jahr.
Ob hier das Echo widerhallt? Macbeth ist das egal, aber Nici geht der Sache auf den Grund
Dafür lauert MacBeth auf seine Chance eine kleine Maus oder einen Federball zu erhaschen
Leider Pech gehabt. Dank Nicis Ballgeschick bleibt der Federball immer lange im Spiel.
Vor solch einer zapfigen Wanderung muss erst einmal richtig kernig gefrühstückt werden. Wo könnte es schöner sein, als auf der sonnigen Terrasse des Filserhofes.
König Ludwig II. war ein Visionär. Seine Ideen waren grenzenlos. Von dieser beeindruckenden Phantasie zeugen noch heute die weltberühmten Schlösser Neuschwanstein, Herrenchiemsee und Linderhof. Gerade das Schloss Neuschwanstein fasziniert die Besucher aus allen Ländern der Welt bis in die Gegenwart. Doch bei diesen drei Schlossprojekten sollte es nicht bleiben. Als Ludwig II. 1886 verstarb, waren die Planungen für drei weitere Schlösser bereits in vollem Gange. So sollte bei Pfronten, anstelle der Burgruine Falkenstein, eine Ritterburg mit einem überdimensionierten Schlafzimmer im byzantinischen Stil entstehen. Auch im Graswangtal im Ellmau-Wald wurde ein weiteres Schloss geplant – ein byzantinischer Palast. Doch das wohl ungewöhnlichste Schlossprojekt sollte am Nordostufer des Plansees gebaut werden. Ein chinesischer Prachtbau, nach den Vorbildern des Winterpalastes in Peking und des Sommerpalastes Yuen Ming Yuen. Allerdings befasste sich König Ludwig II. zwischen Bauplänen und Skizzen für neue Schlösser auch mit weiteren Projekten, die durch die technischen Neuerungen seiner Zeit möglich wurden. So ließ er auf der Münchener Residenz einen Wintergarten bauen, der sich unter einer freitragenden Eisen-Glas-Konstruktion 80 Meter über dem Nordwestflügel des Festsaalbaus der Residenz erstreckte. Er barg Rasenflächen, Bananenstauden, Dattelpalmen, Sträucher und einen See. Unterschiedliche Bauwerke wie ein Maurischer Kiosk und eine indische Fischerhütte rundeten die Einrichtung ab. Nach dem Tod des Königs wurde dieser Dachgarten abgebaut. Das elektrische Licht faszinierte den König besonders, so ließ er für nur eine Nacht die Gartenanlagen und die Außenfassade des Schlosses Herrenchiemsee beleuchten. Zweieinhalb Stunden wurden ihm dann die unterschiedlichen Lichteinstellungen vorgeführt. Auch ließ er sich eine künstliche Grotte, im Stil der Venusgrotte der Sage Tannhäuser, in den weitläufigen Parkanlagen des Schlosses Linderhof errichten, die mit elektrischem Licht in unterschiedlichen Farben beleuchtet werden konnte. Eigens dafür wurde sogar ein Dampfkraftwerk gebaut. Ludwig bewunderte aber nicht nur Beleuchtung und Kulissenbau und Schlossbauten in unterschiedlichsten Stilrichtungen, sondern auch die Luftfahrt. Der ,,Traum vom Fliegen“ hatte es ihm angetan. So wurde bereits ab 1869 ein „Luftwagen“ geplant, der über den Alpsee, von der Sperbersau bis zum Schloss Hohenschwangau fliegen sollte. Dies ist neben den geplanten Schlössern eines seiner technischen Projekte, das nicht mehr verwirklicht wurde. Durch die virtuellen Rekonstruktionen von Prof. Gerhard Hirzinger und Jürgen Dudowits wird es den Besuchern des Museums der bayerischen Könige eindrucksvoll möglich gemacht, all diese Träume und Visionen zu bewundern. Schon seit der Eröffnung des Museum der bayerischen Könige im Jahr 2011 werden diese computeranimierten Filme zu den weiteren Schlossbauten und technischen Projekten König Ludwigs II. gezeigt, jedoch ab Ende Mai 2017 neu und eindrucksvoll auf großflächigen Leinwänden in Szene gesetzt. Durch die großen Projektionsflächen hat man beinahe das Gefühl man befände sich in der Venusgrotte oder im Wintergarten, fliege an der Seite des Luftwagens über den Alpsee oder stünde vor Schloss Herrenchiemsee, das gerade für den König beleuchtet wird.
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