Isar Floßfahrt – mit Familienunternehmern durch die Pupplinger Au – 2015
Was für eine Gaudi! Das sollte jeder einmal erleben dürfen. Leinen los! heißt es alljährlich vom 1. Mai bis Mitte September. Dann schippern die Flöße auf der Isar. Auf traditionellen Holzflößen geht's zur feucht-fröhlichen Sause. Auf den traditionellen Holzstammflößen, die auf der Isar noch heute nach alter Handwerkskunst zusammengebaut werden, finden bis zu 55 Personen Platz. Auf Einladung des Verbands der bayerischen Familienunternehmer darf auch ich zur gemeinsamen Floßfahrt auf der Isar mit an Bord sein. Stimmung und Unterhaltung auf den Holzstämmen sind bestens, wir haben auch herrliches Wetter und ausreichend Essen und Getränke an Bord. Organisator des lustigen Events war Markus Rieger, seit Anfang 2013 ist er ehrenamtlich Vorstandsmitglied im Regionalkreis München/Südbayern des Verbands DIE FAMILIENUNTERNEHMER/ASU. Schön war´s ... und vielen Dank, daß ich dabei sein durfte.
- Michael Kamm, Markus Rieger und ca. 50 Mitglieder des Familienunternehmerverbandes in Bayern
Mit dem Floß treiben wir durch die einmalige Flusslandschaft der Pupplinger Au bis wir nach dem Isarkanal die erste und längste der berühmten Floßrutschen erreichen. Ca. 300 Meter donnert das tonnenschwere Holzfloß über die Rutsche und taucht in hoher Gischt wieder in die Isar ein. Während der weiteren Fahrt durch die grünen Isarauen passieren wir noch mehrere kleinere Floßrutschen.
Herzlichen Dank, Markus Rieger, für dieses einzigartige, lustige und unvergessliche Spektakel auf der Isar!
Nicht nur die Isar ist an manchen Stellen zuweilen wild und gefährlich, auch an den Uferbereichen lauert die Gefahr.
Schnell abgedreht, da kommt schon das nächste Hindernis in Sicht.
Nicht zu unterschätzen! Allerdings, eine der größten Attraktionen der Floßfahrten ist das Gleiten über die Floßrutschen.
Aber keine Angst, die gesammelte Mannschaft ist wohlbehalten und vollzählig auf dem gutgelaunten Floß geblieben!
Leider schon auf der Zielgeraden angelangt! In der Ferne grüßt schon die Burg Grünwald, wir nähern wir uns der Landeshauptstadt München und erreichen gegen 15.30 Uhr die Floßlände nahe dem Tierpark in Thalkirchen.
Nach der Eröffnung der Isartalbahn zwischen München und Wolfratshausen wurden schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts Flöße von Vereinen für Vergnügungsfahrten gemietet. Auch wenn diese Art der Nutzung zwischen den beiden Weltkriegen zurückging, blühte sie seit den 1960er Jahren wieder auf. Heute gibt es während der Saison von Anfang Mai bis Mitte September regelmäßige Floßfahrten von Wolfratshausen-Weidach zur Zentrallände in München. Auf einem Großteil der etwa 24 km langen Strecke verkehren diese Ausflugsflöße allerdings auf den parallel zur Isar verlaufenden Kraftwerkskanälen (Mühltalkanal, Isar-Werkkanal). Die ersten 3 km werden auf der Loisach und der Isar bis zum Ickinger Wehr gefahren. Zwischen den beiden Kanälen liegen bei Baierbrunn die wohl schönsten 2,5 km auf der noch weitgehend frei fließenden Isar, auf der auch der immer noch nicht ganz einfach zu passierende Georgenstein steht. Um die Kraftwerke Mühltal, Höllriegelskreuth und Pullach passieren zu können, sind diese mit Floßrutschen ausgestattet. Dazu gehört die längste Floßrutsche Europas am Kraftwerk Mühltal mit einer Länge von 345 m und einem Gefälle von 17 m. Hier erreichen die Flöße 42 km/h. Auf der Floßrutsche im Kraftwerk Höllriegelskreuth werden 20 km/h und auf der am Kraftwerk Pullach 28 km/h erreicht. Besondere Engstellen sind außerdem die Durchfahrten durch die Wehre Icking, Baierbrunn und Großhesselohe sowie die Einfahrt in den Floßkanal am Flößerdenkmal in Hinterbrühl. Die Flöße sind in der Regel 18 m lang, 6,80 m breit und rund 20 Tonnen schwer. Sie werden von drei Flößern mit Hilfe von zwei langen Rudern vorne und einem hinten gesteuert. Auf einem quer über die Fichtenstämme gebauten Podest können bis zu 60 Personen mitgenommen werden. Bei Regen kann ein Zeltdach aufgebaut werden. Meistens buchen Gruppen ein ganzes Floß, die dann über mitzunehmende Getränke (meist in Bierfässern), Verpflegung und musikalische Begleitung sowie die Zahl und Länge der Brotzeit- Essens- und Kaffeepausen an einem der Wirtshäuser am Weg entscheiden. Die musikalische Ausrichtung der Musikgruppen ähnelt dabei sehr der Festzelt-Musik von Oktoberfest-Bands.Die Fahrt dauert je nach Wasserverhältnissen und der Länge der Pausen etwa sechs bis sieben Stunden. An der Zentrallände werden die Gruppen häufig von ihren Bussen abgeholt. Die Flöße werden zerlegt und auf Langholztransporter verladen, die die Stämme wieder nach Wolfratshausen fahren, wo sie erneut zu Flößen zusammengebaut werden. Die Anzahl der Floßfahrten ist von den vom Wetter beeinflussten Buchungen abhängig. 2010 wurden über 600 Floßfahrten durchgeführt. In jedem Frühjahr werden Floßrutschen und -gassen von der E.ON Wasserkraft repariert, die die Kraftwerke betreibt und der auch der Unterhalt der Kraftwerkskanäle insgesamt obliegt.
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