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Jahresrückblicke – 1966

Am Sa., 31. Dezember 1966

In Australien wird das Pfund Sterling durch den Australischen Dollar als Währung abgelöst und das englische Maßsystem wurde durch das metrische System ersetzt. In einer Erklärung unterstützt die Bundesregierung den Eintritt der USA in den Vietnam-Krieg. Südspanien entgeht einer atomaren Katastrophe, als über Palomares ein B-52-Bomber der US-Luftwaffe mit einem Tankflugzeug kollidiert. Vier Plutoniumbomben fallen vom Himmel und werden in aufwändiger Suche geborgen, das Absturzgebiet ist durch freigesetzte Strahlung verseucht. An der Heidelberger Universität wird mit der Chemieprofessorin Margot Becke erstmals in der Bundesrepublik eine Frau zur Rektorin einer Universität gewählt. Trauung von Kronprinzessin Beatrix der Niederlande mit Claus von Amsberg. Der Bundesparteitag der CDU wählt Ludwig Erhard zum neuen Parteivorsitzenden. Debatte im Deutschen Bundestag über den Einsatz des Kampfflugzeugs Starfighter, der bis dahin 27 Piloten das Leben gekostet hat (bei 51 Totalschäden). Die Parlamentswahlen in Großbritannien enden mit einem deutlichen Sieg der Labour Party. Der Wettbewerb "Jugend forscht" wird erstmalig ausgetragen. Leonid Breschnew wird zum Generalsekretär der KPdSU ernannt. Die UNO ermächtigt Großbritannien zur Blockade Rhodesiens. Mao Tse-tung leitet auf einer erweiterten Tagung des Politbüros der Kommunistischen Partei Chinas die "Große Proletarische Kulturrevolution" ein. Im Sommer: Bildung der Roten Garden, die den Kampf der chinesischen Kulturrevolution führen soll. Borussia Dortmund gewinnt als erste deutsche Mannschaft einen europäischen Fußball-Pokal: den Europa-Pokal der Pokalsieger mit einem 2:1-Sieg über FC Liverpool. Ausbruch schwerer Streiks in der englischen Handelsmarine, der schwere wirtschaftliche Schäden nach sich zieht. Willy Brandt wird zum Vorsitzenden der SPD gewählt. Mit einem unblutigen Staatsstreich übernimmt das Militär in Argentinien die Macht. Frankreich tritt aus der NATO aus und zieht seine Truppen aus dem Kommandobereich der NATO zurück und entzieht die in der Bundesrepublik stationierten französischen Verbände dem alliierten Kommando. Frankreich führt seinen ersten Atomwaffenversuch auf dem Muroroa-Atoll im Südpazifik durch. Das Bundesverfassungsgericht erklärt die bislang geltende Parteienfinanzierung aus dem Bundeshaushalt für unzulässig; nur angemessene Wahlkampfkosten dürfen erstattet werden. Die deutsche Fußball Nationalmannschaft verliert mit 2:4 gegen England das Endspiel um die Fußball Weltmeisterschaft im Wembley Stadion/ London. Der Inspekteur der Luftwaffe der Bundeswehr, General Werner Panitzki, kritisiert in einem Interview das Verteidigungsministerium anläßlich der "Starfighter-Affäre". Der südafrikanische Staat Botsuana erlangt seine Unabhängigkeit von Großbritannien. Der frühere NS-Reichsminister für Rüstung und Kriegsproduktion Albert Speer und der frühere NS-Reichsjugendführer Baldur von Schirach werden nach zwanzigjähriger Haft aus dem Kriegsverbrechergefängnis Berlin-Spandau entlassen. Lesotho wird unabhängig. Die Bonner Regierungskoalition zwischen CDU/CSU und FDP zerbricht an verschiedenen Ansichten zur Besserung der Finanzlage des Bundes. Erstmals wird im Bundesstaat Mississippi ein Weißer wegen Vergewaltigung einer Schwarzen verurteilt; die gesetzlich vorgeschriebene Todesstrafe wird in lebenslänglich umgewandelt. Ein 18-jähriger Schüler erschießt in Arizona, USA, fünf Frauen und ein Mädchen. Bei seiner Festnahme gibt er als Grund an, er habe bekannt werden wollen. Barbados wird von Großbritannien unabhängig. Bundeskanzler Ludwig Erhard (CDU) reicht den Rücktritt ein. Kurt Georg Kiesinger (CDU) wird vom Bundestag zum Bundeskanzler einer Regierung der Großen Koalition aus CDU/CSU und SPD gewählt. Vizekanzler und Außenminister wird Willy Brandt (SPD).

Im Deutschen Bundestag werden intensive Debatten über den Einsatz des Kampfflugzeugs Starfighter geführt. Bei 51 Totalschäden hat er bis dahin 27 Piloten das Leben gekostet

Südspanien entgeht einer atomaren Katastrophe, als über Palomares ein B-52-Bomber der US-Luftwaffe mit einem Tankflugzeug kollidiert.

Trauung von Kronprinzessin Beatrix der Niederlande mit Claus von Amsberg.

Der Bundeskanzler Ludwig Erhardt tritt zurück und sein Nachfolger, Kurt-Georg Kiesinger, nahm in der ersten Große Koalition in der BRD, bestehend aus SPD und CDU/CSU seine Arbeit auf.

Die deutsche Fußball Nationalmannschaft verliert mit 2:4 gegen England das Endspiel um die Fußball Weltmeisterschaft im Wembley Stadion von London.

In der UdSSR gab es einen Machtwechsel. Leonid Breshnew wurde Generalsekretär des Zentralkomitees der KPdSU. Die Menschen in der Sowjetunion nahmen die neue Führung zunächst mit Zuspruch an. Breshnew, der Unantastbare, stand für politische Stabilität ohne Reformen. Die Welt wurde außerdem Zeuge der beginnenden, vom chinesischen Machthaber Mao Zedong eingeleiteten „Großen Proletarischen Kulturrevolution“, die durch die „Vollstrecker“, die Roten Garden, umgesetzt wurde. Von der Beseitigung staatlicher Missstände war die Rede. Schließlich wurden Massenkampagnen daraus, die auch zur Zerstörung wertvoller Kulturgütern führten.

Hatte noch im Mai der Beluga-Wal im Rhein die Menschen in Atem gehalten und wochenlang die Presseberichte als „Moby Dick“ beschäftigt, so wurden die Nachrichten zum Ende des Jahres angefüllt vom Rücktritt des Bundeskanzlers Ludwig Erhard. Die Sommerschlagzeilen waren dem Fußball gewidmet. Deutschland war ins Endspiel gekommen und bestritt das Finale gegen England. Das sogenannte Wembley-Tor entschied die dramatischen 90 Minuten in der Verlängerung zugunsten der Engländer, die zum ersten Mal den Weltmeistertitel gewannen.

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