Bei Airbus in Finkenwerder und zur IVGT Sitzung ins Louis C. Jacob – 2013
Im November besuchte ich anläßlich des Jahresmeetings und der Mitgliederversammlung des Industrieverbands IVGT - welche im hanseatisch vornehmen Hotel Louis C. Jacob in Blankenese stattfindet - mit meinen Präsidiumskollegen auch das südlich der Elbe vor den Toren der Stadt gelegene Airbus Werk Hamburg-Finkenwerder. Der Industrieverband IVGT vertritt die Interessen der deutschen Textil-Unternehmen aus den Bereichen Veredlung, Garne, Gewebe und Technische Textilien, wobei wir auch zahlreiche Mitglieder haben, welche Produkte in die Luftfahrtindustrie liefern. Daher gab es im Rahmen einer geführten Tour über das Gelände auch spannende Einblicke in den Innenausbau, sowie die Struktur- und Endmontage der A320 Familie. Je nach Produktion gibt es auch Einblicke in die großen Flugzeugmuster wie A330, A350 oder A380. Für technisch interessierte Zeitgenossen wie mich ein toller Tag in einem High Tech Unternehmen. Im Hotel Louis C. Jacob habe ich mich nach unserer Präsidiumssitzung zur Abrundung meines Hamburg Besuchs noch mit meiner Trauzeugin Bettina Poullain getroffen, die in Hamburg als Mitglied des Vorstands der HASPA (Hamburger Sparkasse) beruflich tätig ist.
- Bettina Poullain, Michael Kamm
Bei diesem Werksrundgang zu Fuß durch die Teile der Ausrüstungsmontage und die Endmontage A318/A319/A320/A321 gibt es allerhand Interessantes zu erfahren.
Der Flugplatz Hamburg-Finkenwerder ist ein Sonderlandeplatz im Südwesten von Hamburg und Teil des Werksgeländes der Airbus Operations GmbH in Hamburg-Finkenwerder an der Elbe. Er verfügt über eine Start- und Landebahn, auf der im Rahmen von Test- und Auslieferungsflügen sowie Materialtransporten und Werksflugverkehr werktäglich etwa 10 bis 15 Flugzeuge starten und landen.
Wirklich spannend! In Hamburg Finkenwerder sieht man die einzelnen Produktionsschritte vom "Single Aisle" Flugzeug der A320neo bis zu den großen "wide body" Flugzeugen A350, A330 oder A380.
In Deutschland hat Airbus sein weltweit zweitgrößtes Werk. In Hamburg-Finkenwerder arbeiten mehr als 13 000 Mitarbeiter am Bau von Verkehrsflugzeugen mit. Dort feiert Airbus an diesem Mittwoch seine Geburtsstunde auch mit den Mitarbeitern. In Finkenwerder werden zum Beispiel für den Riesen-Jet A380 Teile des Rumpfs produziert sowie die Kabine ausgestattet. Mehr als die Hälfte aller jährlich produzierten Maschinen der A320-Familie stammt aus Hamburg. Insgesamt zählt Airbus in Deutschland mit mehr als 46 000 Beschäftigten an 27 Standorten zu den größten Arbeitgebern. Auch wenn die Geschichte der Airbus-Gründungsfirmen viel weiter zurückreicht, ist der Konzern selbst nicht einmal halb so alt wie sein Rivale Boeing, der 2016 sein 100-jähriges Bestehen feierte. Doch kurz nach der Jahrtausendwende sammelte Airbus erstmals mehr Bestellungen ein als der US-Konzern. Und im Jahr 2018 rückten die Europäer mit 800 ausgelieferten Verkehrsjets auf nur sechs Maschinen an Boeing heran.
Das Werk im Stadtteil Finkenwerder liegt auf dem Gelände der 1933 gegründeten Hamburger Flugzeugbau (speziell für den Bau von Wasserflugzeugen gegründet, da Finkenwerder eine Halbinsel ist) und besitzt einen eigenen Werksflughafen. Um neue Produktionshallen für den Airbus A380 zu errichten, wurde ein Teil des ehemals für den Bau von Wasserflugzeugen vergrößerten Mühlenberger Lochs wieder zugeschüttet. Der Standort war umstritten. Kritiker monierten, dass sich das Areal schlecht für Erweiterungen des Werkes eigne, schlecht zu erreichen und auch nicht sicher vor Sturmfluten sei (siehe Sturmflut 1962). Die Entscheidung für die Halbinsel Finkenwerder sei politisch motiviert gewesen. Airbus beschäftigte in Finkenwerder im Jahr 2000 7.628 Mitarbeiter und im Jahr 2006 11.449 Mitarbeiter, 2017 bereits 12.500 Mitarbeiter. In Hamburg findet in zwei Fertigungsendlinien die Endmontage (FAL, engl. Final Assembly Line) für die A318, A319 und A321 statt. Wegen großer Nachfrage wird seit März 2008 die A320 in einer dritten Fertigungslinie auch in Hamburg endmontiert. 2018 wurde eine vierte Fertigungslinie für die Endmontage der A320-Familie eröffnet. Für die A380 wird in Hamburg die Sektionsmontage mehrerer Rumpfsektionen sowie die Kabinenausstattung und Lackierung durchgeführt. Über das Hamburger Airbus-Gelände und durch ausgewählte Werkshallen gibt es mit gültigen Ausweispapieren nach Voranmeldung und mit Werksschutzbegleitung eine Führung.
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