Kabeljau auf lauwarmem Spargel-Linsensalat – Ingwer Prozess versalzt dem Platzl Koch die Suppe – 2005
Ende November lädt Martin Ette und mich zu einem köstlichen Abendessen in die Südtiroler Stuben von Alfons Schuhbeck am Platl ein. Alfons Schuhbecks kleines Imperium am Platzl hat hier seine Keimzelle. In gewohnt elegantem Ambiente hat man sich der weltoffenen bayerischen Küche verschrieben - dazu gehört z. B. "Kabeljau auf lauwarmem Spargel-Linsensalat". Ebenfalls am Platzl zu finden: Eis, Schokolade und Gewürze ... und alles gibt es heute nicht mehr in bekanntem Umfang. Am 5. Oktober hat nämlich der Prozess mit dem Namen "Ingwer" gegen Promi-Koch Alfons Schuhbeck in München begonnen. Der Münchner Starkoch Alfons Schuhbeck ist in 25 Fällen wegen Steuerhinterziehung und versuchter Steuerhinterziehung angeklagt worden. Das teilte das Landgericht München I am Montag mit, welches die Anklage gegen Schuhbeck zugelassen hat – und das Verfahren gegen den Koch nach dessen gerne verwendeter Zutat "Ingwer" nennt. Einem mitangeklagten Angestellten wird nach Gerichtsangaben Beihilfe zur Steuerhinterziehung und Beihilfe zur versuchten Steuerhinterziehung zur Last gelegt. Der Prozess soll am 5. Oktober beginnen, bis zum 22. Dezember sind 18 Verhandlungstage angesetzt. Anfang August hatte das Landgericht die Anklage zugelassen. Dass gegen den prominenten Koch ermittelt wird, war Ende Juni 2019 bekannt geworden. Auch Geschäftsräume waren damals untersucht worden. Schuhbeck hatte daraufhin erklärt, er wolle eng und offen mit den Behörden zusammenarbeiten. Der 73-Jährige ist einer der bekanntesten Köche und Gastronomen der Republik. Mit seinem Namen als Marke schuf er ein Imperium mit Restaurants, einem Catering-Service, einem Eissalon und Gewürzläden. Vergangenes Jahr wurde bekannt, dass sein Unternehmen in finanziellen Schwierigkeiten steckte. Er meldete Insolvenz an und begründete das mit dem Ausbleiben von Staatshilfen im Zuge der Corona-Pandemie.
- Eva & Martin Kühner, Annette & Michael Kamm
Gehobene bayerische Küche mit mediterraner Note in einem Nobelrestaurant mit Kronleuchtern und Holztäfelung.
Alfons Schuhbeck wurde am 2. Mai 1949 als Alfons Karg in Traunstein geboren. Er ist ein deutscher Koch, Kochbuch-Autor, Gastwirt, Fernsehkoch und Unternehmer, wuchs im oberbayerischen Chiemgau auf und absolvierte zunächst eine Ausbildung zum Fernmeldetechniker. Seinen Wehrdienst leistete er u. a. durch Dienst an einer Feldküche ab. Als er mit seiner Rockband Die Scalas im bayerischen Ferienort Waging am See unweit von Salzburg Station machte, stieß er auf den Gastwirt Sebastian Schuhbeck, der ihn davon überzeugte, eine Ausbildung zum Koch zu machen. Schuhbeck adoptierte Alfons, beschäftigte ihn in seinem Lokal und setzte ihn als Erben ein.
Nach dem Besuch der Hotelfachschule Bad Reichenhall arbeitete Alfons Schuhbeck in Salzburg, Genf, Paris, London und München unter anderem bei Feinkost Käfer, Dallmayr und im Restaurant Aubergine von Eckart Witzigmann. Anfang der 1970er Jahre pachtete er die Kantine der Hauptverwaltung des Bayerischen Roten Kreuzes und kochte regelmäßig für über 300 Helfer und Angestellte. Im Jahr 1980 übernahm Schuhbeck das Kurhausstüberl in Waging, das zum Geheimtipp für die Münchner und Salzburger Prominenz wurde und vom Dorfgasthaus zu einem Spitzenrestaurant avancierte. Schuhbeck erwarb sich den Ruf eines „Prominentenkochs“, bei dem Politiker, Fernsehstars und Führungskräfte ein- und ausgingen.
Mit Martin war ich bereits ab 1978 gemeinsam bei der Bundeswehr und arbeite heute bei der Proterus GmbH zusammen
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