Karneval in Venedig & Gardasee Insights – 1998
Obwohl Annette und ich wahrlich beide keine leidenschaftlichen Faschingsjecken sind, war uns Ende Februar ein Abstecher zum Karneval in Venedig wichtig. Die Atmosphäre vor Ort wollten wir dann doch einmal erlebt haben. Nachdem wir im Rahmen dieser Reise sowieso schon an der oberen Adria waren, machten wir auch noch einen kurzen Kontrollbesuch im Porto San Vito in Grado, wo unsere Temptation den Winter an Land verbrachte. Im Vergleich zum in dieser Jahreszeit besonders ruhigen Grado ging es in Venedig richtig hoch her. So stürzten sich Ette und ich unverkleidet ins Touristengetümmel und besuchten den Karneval mit größtem Vergnügen. Der historische Karneval in Venedig ist mit seinen Masken, Tierkämpfen, Herkulesspielen und Feuerwerken der bekannteste neben denen von Florenz und Rom. Ausgehend von den italienischen Fürstenhöfen entwickelten sich seit dem Spätmittelalter immer prunkvollere und aufwändigere Formen des Karnevals. Die Kostüme sind überwältigend! Unsere Rückreise nach München verbanden wir dann noch mit einem weiteren Stop Over am Gardasee, mit einer netten Übernachtung in einem schönen Hotel in Bardolino und einem köstlichen Mittagessen in Malcesine ... damals noch nicht wissend, dass wir schon zwei Jahre später dauerhaft auf der anderen Seeseite landen werden.
- Annette & Michael Kamm
Der Karneval von Venedig ist ohne Zweifel nach dem Karneval in Rio die bekannteste Karneval-Veranstaltung der Welt. Von ihm geht, auch 900 Jahre nach seiner ersten geschichtlichen Erwähnung, eine Faszination aus, die andere Veranstaltungen dieser Art nicht erreichen.
Der Ursprung des Wortes Karneval ist auf „Carne vale" (Fleisch lebe wohl) zurückzuführen, denn mit dem Aschermittwoch beginnt für die Christen die Fastenzeit, die Zeit der österlichen Buße, die sich auf das 40-tägige Fasten Jesu in der Wüste bezieht.
Das älteste bekannte Dokument über die Benutzung von Masken in Venedig ist eine Chronik des Doge Vitale Falier, die auf das Jahr 1094 zurückgeht. In dieser Chronik werden öffentliche Belustigungen in den Tagen unmittelbar vor dem Beginn der Fastenzeit erwähnt. Etwa zweihundert Jahre später, im Jahr 1268, wurde der letzte Tag vor der Fastenzeit zum öffentlichen Fest deklariert.
Für die Kinder der Stadt sind das zweifelsohne die spannendsten und aufregendsten Tage des Jahres.
Aber erst im 16. Jahrhundert nach der großen Pest begann mit dem offiziellen Maskenball, mit dem das Ende der Seuche gefeiert wurde, der Karneval in Venedig. Bald wurden daraus ausschweifende Maskenbälle.
Im 17. und im 18. Jahrhundert erlebte der Karneval mit prunkvollen Festen seine Glanzzeit. Im Schutz der Maske konnte man das ausschweifende Leben genießen. Ein englischer Italienreisender stellte im Jahr 1686 fest: „Venedig ist der Ort in der Welt, in dem die Vergnügungen am raffiniertesten sind„.
Auf der Fahrt zurück nach München machen wir Halt am Gardasee.
Im malerischen Malcesine grüßen wir schon einmal das gegenüberliegende Ufer und unsere noch in der Zukunft liegende zweite Heimat hier am Gardasee.
Im 17. und im 18. Jahrhundert erlebte der Karneval mit prunkvollen Festen seine Glanzzeit. Im Schutz der Maske konnte man das ausschweifende Leben genießen. Ein englischer Italienreisender stellte im Jahr 1686 fest: „Venedig ist der Ort in der Welt, in dem die Vergnügungen am raffiniertesten sind." Der Karneval in Venedig, wie wir ihn heute kennen, wurde erst 1979 wiederbelebt. Ausgelöst wurde er durch den Film „Casanova" (1976) von Federico Fellini . Besonders die Hoteliers sahen in einer Wiederbelebung ein großes Potenzial. Dieses sich zum touristischen Spektakel entwickelte Ereignis hat aber mit dem des 18. Jahrhunderts kaum noch etwas gemeinsam. Nur in den Masken, die nach historischen Vorbildern angefertigt werden, erinnern an den Karneval jener Zeit.
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