Klar zur Wende auf der Bootsmesse – Private & berufliche Veränderung in Bogenhausen & Düsseldorf – 1988
Am 13. Januar war ich aus der mit Nici gemeinsam gemieteten Wohnung in der Mandlstrasse ausgezogen und vorübergehend in die Bogenhausener Wohnung meines Freundes Peter Schmitz in der Pfistermeister Straße umgesiedelt. Hier fing ich schnell an, mir auf Basis meiner neuen Situation Gedanken über mein zukünftiges Leben zu machen. Den Plan zusammen mit Nici in Lindau eine Steuerberatungs- und Wirtschaftsprüfungskanzlei zu eröffnen, konnte ich knicken. Angestellter Steuerberater wollte ich auch nicht werden, weshalb ich meine Zukunft bevorzugt in einem interessanten Industrie-Unternehmen sah. Zum damaligen Zeitpunkt hatte ich drei völlig unterschiedliche Angebote auf dem Tisch liegen: Controller beim führenden Tabakkonzern Philip Morris, Junior Finanzer beim aufstrebenden Computerhersteller Compaq und kaufmännischer Geschäftsführer bei der angeschlagenen Windsurfmarke North Sails, für die ich in den vergangenen Jahren bereits als Arthur Andersen Berater tätig war. Meine noch alle im Januar stattfindenden Interviews brachten mir Klarheit. Die Marlboro Truppe rauchte mir deutlich zu viel und als Nichtraucher war ich ein Aussätziger. Der damalige Compaq Geschäftsführer war extrem anstrengend und Eckart Wagner - Gründer und charismatisch chaotischer Geschäftsführer der Firma in Penzberg - benötigte dringend Unterstützung. Daher nahm ich dessen Angebot an, schrieb selbst noch den Entwurf für meinen Arbeitsvertrag und flog mit diesem Schriftstück nach Düsseldorf, um mich im Rahmen der Messe Boot mit Eckart zu finalen Verhandlungen und unseren abschliessenden Unterschriften zu treffen. Hat alles geklappt ... ich konnte meine Gehaltsforderungen sowie den gewünschten Firmenwagen durchsetzen und wir einigten uns auf den 1. April als Arbeitsbeginn. Ich hatte zudem am Sonntag noch einen schönen Messetag in Düsseldorf, bevor es wieder zurück in die Pfistermeisterstrasse ging, um bis zum 15. Februar meine Kündigung an Arthur Andersen zu schreiben ... damals noch sechs Wochen bis zum Quartalsende, damit ich am 1. April in Penzberg starten konnte.
- Eckart Wagner und Michael Kamm
Zwischen bunten Windsurf Segeln traf ich mich in Düsseldorf mit Eckart Wagner, um mit ihm auf der Messe Boot meinen Arbeistvertrag zu verhandeln und zu unterschreiben
Die Ausstellungsfläche der Messe Boot beträgt mehr als 220.000 m² in 17 Messehallen. In den besten Jahren kamen ca. 300.000 Besucher. Die jeweils ca. 1.650 Aussteller werden von etwa 2.000 Mitarbeitern der Messe Düsseldorf betreut. Zudem reisen in der Regel etwa 4.500 Journalisten zur Berichterstattung an.
Von der eleganten Mandlstrasse in Altschwabing - hier das Gästehaus der Katholischen Akademie - zog ich in die eher unauffällige Pfistermeister Strasse in Bogenhausen um
Franz Seraph Freiherr von Pfistermeister wurde am 14. Dezember 1820 in Amberg geboren und verstarb am 2. März 1912 in München. Er war Hofsekretär und Staatsrat im Königreich Bayern. Nach dem Besuch des Gymnasiums in Amberg begann Franz Seraph Freiherr von Pfistermeister seine Laufbahn in den königlich bayerischen Staatsdiensten als Militärfiskaladjunkt. Im Jahre 1849 erfolgte seine Berufung in das Hofsekretariat in München.
Bis zum Jahr 1866 war von Pfistermeister dann als Sekretär der Könige Maximilian II. und Ludwig II. tätig. Wegen seiner Opposition zu Richard Wagner und dessen kostspieliger Förderung durch König Ludwig II. erfolgte 1866 seine Amtsenthebung aus dem „Allerhöchsten unmittelbaren Dienst“. Er lebte von 1881 bis 1912 in der Knöbelstraße in München. Sein denkmalgeschütztes Grab mit Büste befindet sich im alten Südfriedhof in München.
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