Kultur in Brescia – Motorsport in Lonato – Hummer Spagetti im Nablus – Ostern am Gardasee – 2002
Die Osterferien Ende März nutzen wir für eine abwechslungsreiche Urlaubswoche am Gardasee. Da es noch noch etwas zu früh für tägliche Bootsfahrten ist, unternehmen wir verschiedenen Ausflüge in die Region. So besuchen wir mit Larissa und Paul die Provinzhauptstadt in Brescia, sind auf der Go Kart Bahn in Lonato aktiv und machen auch einen Tagesbesuch im Freizeitpark Gardaland. Zudem geht´s mit Quodts auf den Golfplatz und abends ins Ristorante Casino sowie einem Absacker im Torre.
- Annette, Larissa, Paul und Michael Kamm, Charly, Heike, Quirin, Dominik & Mariius Hornberger, Nani & Jürgen Schunda, Sabine & Mikel Hanewacker, Hans-Peter & Elke Quodt, Klaus & Birgit Schneider
Sightseeing und Shopping in Brescia, dessen Innenstadt knapp 45 Minuten von Gardone-Riviera entfernt ist
Ein Besuch in Brescia ist Geschichte zum Anfassen. Über 2000 Jahre haben sich hier Kulturen abgewechselt und ihre Zeugnisse der Nachwelt hinterlassen. Neben vielen Sehenswürdigkeiten sind die nachfolgenden besonders zu empfehlen: Der alte Dom, auch liebevoll La Rotonda genannt, entstand wahrscheinlich im 11. Jh. Seine runde Bauweise ist einzigartig. Im Inneren der Kirche mit ihrer fünfschiffen Krypta kann man verschiedene Grabmäler und Gemälde unterschiedlicher Meister bewundern. An der Museumsstraße am Fuße des Cidneo-Hügels, mitten im Stadtzentrum befindet sich das römische Capitolium. Der von Kaiser Vespasian 73 n. Chr. erbaute Tempel lag zu Zeiten der römischen Herrschaft mitten im wirtschaftlichen, kulturellen und religiösen Zentrum des antiken Brixia und war von einem großen Theater und dem Marktplatz umgeben. Seit 2011 gehört das Capitolium zum UNESCO Weltkulturerbe. Das Castello di Brescia befindet sich auf der Spitze des Hügels Cidneo, der das Stadtzentrum majestätisch überragt. Die Burg ist eine der größten Festungsanlagen Italiens. Die Visconti haben hier ebenso ihre Spuren hinterlassen wie die 400 Jahre währende venezianische Herrschaft. Heute bietet das Schloss neben interessanten Führungen und Ausstellungen auch friedliche Spaziergänge im Grünen und eine imposante Aussicht über die Stadt.
Paul checkt die Lage beim Boxenstop und Quirin Hornberger arbeitet an der Poolposition ... ärgerlich war, daß während unserer sportlichen Aktivitäten mit den Karts auf der Piste das Auto von Hornbergers Freunden auf dem Parkplatz hinter der Tribüne aufgebrochen und leergeräumt wurde
Schwarze Flagge für den Rennkurs in Lonato: Die Szenen des WM-Finales der Cart Profis aus Lonato gingen in durch die weltweiten Medien, die von dem Vorfall während und nach dem finalen Lauf der Weltmeisterschaft im Jahr 2020 berichteten. Der italienische Pilot Luca Corberi konnte sich nach einem Zwischenfall mit Paolo Ippolito während des Rennens nicht mehr beherrschen und bewarf den gegnerischen Fahrer mit dem Frontspoiler seines Karts. Der Frontspoiler verfehlte zum Glück sein Ziel, brachte aber zwei unbeteiligte Piloten in Bedrängnis. Danach marschierte Corberi auf direktem Weg und dabei direkt über die noch befahrene Strecke in Richtung Fahrerlager und missachtete die Anweisungen der Streckenposten und Verantwortlichen. Nach dem Rennen folgte dann der große Eklat: In der Wartezone vor dem Wiegen der Karts wartete Corberi auf seinen Kontrahenten Ippolito und prügelte auf ihn ein. Nur das Eingreifen anderer Fahrer und Betreuer konnte Corberi stoppen. Doch nicht nur Luca Corberi stürmte auf Ippoliti zu – auch Lucas Vater Marco Corberi griff den gegnerischen Piloten an. Nun hat der ACI Sport (vergleichbar mit dem ADAC) die Aussetzung der Lizenz während des Untersuchungszeitraums gegen Luca und Marco Corberi sowie Corberis Firma So.Fin. Pa Srl. bestätigt. Die Firma So.Fin. Pa Srl. ist der Betreiber der Kartbahn in Lonato. Das Aussetzen der Lizenz führt zu Problemen bei der weiteren Saisonplanung einiger Rennserien, denn ab sofort und bis mindestens zum 5. Dezember wird es keine Rennveranstaltungen mehr auf dem Kurs in der Nähe des Gardasees geben. Private Testfahrten hingegen können auf dem South Garda Karting Circuit weiterhin durchgeführt werden.
Larissa mit Dominik und Quirin Hornberger abends im Torre unterwegs ... weit unterhalb der zugelassenen Altersgrenze
Charly geht zum Angriff auf seine eigene Gattin über
Nani und Bine sitzen im gemütlichen Haus von Udo Lambsdorff in Fasano
Und Elke und Hans-Peter Quodt schauten auch für ein paar Tage zum Golfen und zum Nightlife im Torre vorbei
Birgit und Klaus Schneider dürfen abends beim Essen nie fehlen ... dem Lätzchen nach zu urteilen haben wir wohl Hummer Spagetti im Ristorante Nablus bestellt
Brescia ist eine italienische Stadt mit circa 200 Tsd Einwohnern sowie Hauptstadt der gleichnamigen Provinz Brescia und nach Mailand zweitgrößte Stadt der Lombardei. Ihr Einzugsbereich, der insgesamt 350.000 bis 500.000 Einwohner umfasst, gilt als drittgrößte italienische Industrieregion. Die Bevölkerung von Brescia war immer selbstbestimmt und so führte eine kommunale Bewegung bereits in den späten 1130er Jahren zu schweren Auseinandersetzungen der Bürgerschaft mit dem Bischof, an der auch der junge Arnold von Brescia beteiligt war. Ab 1167 war Brescia eines der aktivsten Mitglieder des Lombardischen Städtebundes. Bei einem Erdbeben 1222 entstanden schwere Schäden in der Stadt. 1258 ergriff Ezzelino III. da Romano die Macht, und die Scaliger herrschten bis 1421. Danach fiel Brescia an die Visconti aus Mailand und 1426 schließlich an die Republik Venedig. Im frühen 16. Jahrhundert war Brescia eine der wohlhabendsten Städte der Lombardei, litt aber nach 1512 noch lange unter der Plünderung durch Gaston de Foix. Weite Teile der Stadt wurden 1769 beschädigt, als der Turm eines Stadttors – der Porta San Nazaro - von einem Blitz getroffen wurde. Grund für die großen Schäden war die Explosion von 90 Tonnen Schießpulver, die man in den dortigen Befestigungsanlagen gelagert hatte. Die Behörden zählten nach dem Unglück 400 Tote und 800 Verletzte. Zeitungsberichte sprachen von bis zu 3000 Todesopfern. Irrtümlich wird der Ausgangspunkt des Unglücks oft in den Turm der nahe gelegenen Kirche San Nazaro e Celso verlegt. Das Unglück erreichte europaweite Aufmerksamkeit und brachte Bewegung in die Diskussion um den wenige Jahre zuvor erfundenen Blitzableiter, der daraufhin mehr und mehr auf öffentlichen Gebäuden eingesetzt wurde. Bis 1797 gehörte Brescia zu Venedig und kam dann unter österreichische Herrschaft. Im Frühjahr 1849 wurde die Stadt berühmt wegen der Revolte gegen die österreichische Herrschaft. Der zehntägige Volksaufstand unter Führung von Tito Speri begann am 23. März, nachdem die Stadt die Zahlung eines Bußgeldes an österreichische Stellen verweigert hatte. Während der Kämpfe beschoss die österreichische Garnison mit Kanonen unter anderem den Dom, den Palazzo della Loggia, das Theater und zahlreiche Privatwohnungen. Am vierten Tag des Aufstandes schlug Tito Speri mit Freiwilligen die aus Mantua heranrückende, 1000 Mann starke Verstärkung des Generals Nugent, der tags darauf bei der Porta di Torrelunga erneut scheiterte. Am neunten Tag des Aufstandes gelangten österreichische Truppen unter Julius von Haynau in die Stadt, der eine sofortige bedingungslose Kapitulation der Aufständischen verlangte und drohte, die Stadt in Schutt und Asche zu legen. Die Kapitulationsforderungen wurden jedoch von den Brescianern abgelehnt. Bei den nachfolgenden Kämpfen verlor der österreichische General Nugent das Leben. Am zehnten Tag gelang es den österreichischen Truppen (mittlerweile in Stärke eines Korps), den Widerstand zu brechen. Danach kam es zu Plünderungen und willkürlichen Erschießungen. Brescia blieb bis zum zweiten italienischen Unabhängigkeitskrieg für zehn weitere Jahre unter österreichischer Herrschaft. Am 13. Juni 1859 zog Giuseppe Garibaldi mit seinen Alpenjägern in die Stadt ein, nachdem er die Österreicher zuvor bei Varese und San Fermo geschlagen hatte. Für ihren Freiheitskampf im Risorgimento erhielt die Stadt Brescia den Beinamen Leonessa d’Italia („Löwin Italiens“). Am 28. Mai 1974 fand auf der Piazza della Loggia ein Anschlag von Neofaschisten statt, bei dem acht Menschen starben und 102 Menschen verwundet wurden. Am 19. und 20. September 1998 besuchte Papst Johannes Paul II. die Diözese. Im Stadion von Brescia Calcio versammelten sich 50.000 Gläubige. Brescia zählte im Frühjahr 2020 mit der Lombardei zur am stärksten von der COVID-19-Pandemie in Europa betroffene Region.
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