Kuppeln, Schalten & Lenken ohne Automatik & Servo – Fuhrparkhistorie – 1977
Seit meiner am 31. Mai 1977 bestandenen Führerscheinprüfung - auf welche ich wie meine Geschwister und auch Kinder bei der Fahrschule Wurm in Neubeuern vorbereitet wurde - habe ich bis heute ein buntes Sammelsurium unterschiedlicher Autos dauerhaft als Privat- oder Firmenwagen über mehr als 2 Mio Straßen-Kilometer bewegt. Glücklicherweise habe ich in dieser Zeit nur einen einzigen ernsthaften selbst verschuldeten Unfall gehabt, zwei Crashs mit Fremdeinwirkung durch Glück und Umsicht weitgehend unbeschadet überstanden und eine ganze Reihe kleiner Dellen und Kratzer an den Fahrzeugen gedanklich längst verdrängt. Mein Führerschein war einmal in Deutschland und einmal in Italien für jeweils einen Monat nicht in meinem Besitz. Beide Male war dies "Speed" bedingt - Alkohol am Steuer war bei mir glücklicherweise nie ein Thema! Die Bandbreite bei meinen Fahrzeug Modellen war umfangreich, allerdings stammten sie vorwiegend aus deutschen Produktionen. Insgesamt 9 verschiedene Audi Modelle führen meine Fahrzeugliste an; gefolgt von 4 verschiedenen Porsche Varianten und noch einmal der selben Anzahl an Volkswagen. Vom Zweizylinder Fiat, über Vier-, Sechs-und Achtzylinder bis zur Zwölfzylinder Mercedes-Benz S-Klasse war alles dabei. Sogar zwei in meinem Frosch grünen Audi Avant und schwarzen Volvo Kombi verbaute Turbo-Fünfzylinder gab es. Besonders die Sechszylinder gelten bei Audi, BMW und Mercedes immer noch als die leistungsfähigsten Antriebsaggregate, wobei die großen Achtzylinder natürlich noch mehr Freude machten. Zudem gilt für schöne Autos natürlich noch viel mehr Style und Flair. Was klassische Coupés und Roadster neben der Leistung seit jeher auszeichnet ist natürlich der Geruch von Leder, heißem Öl, zu Staub gewordenen Reibbelägen, sowie nicht vollständig verbrannter Kraftstoff und frischer Gummiabrieb. Um diese Autos artgerecht und zügig zu bewegen, war früher zudem immer eine klare physische Aufgabenteilung essenziell. Die Oberarme müssen lenken, der eine Wadenmuskel bremst, der andere kuppelt, die rechte Hand schaltet, die linke hält die Fuhre auf Kurs. Viele meiner Fahrzeuge zeichneten sich genau dadurch aus, und so kamen automatische Getriebe und Servolenkungen auch bei mir erst spät in den Bestand. Meine absoluten Lieblinge kamen immer aus Zuffenhausen ... Ausnahme war der Schneewittchensarg von Volvo, allerdings ist das eine andere Geschichte.
- Michael Kamm

Das weiße Opel Kadett Coupe unserer Mutter war das erste Auto, daß ich als 10jähriger selber starten und in unsere Renninger Garage fahren konnte. Anfangs noch etwas holprig und teilweise mit finalem Wandkontakt der Front-Stoßstange. Doch Übung macht den Meister und so war ich als Jugendlicher schon bald souveräner "Schwarzfahrer" auf einsamen Straßen und privatem Gelände. Dies alles mit den Autos unserer Mutter, da ich hier immer wußte, wo der Schlüssel liegt.



Schon lange vor dem Erhalt meines Führerscheins übte ich bei meiner Großmuttter in Ingolstadt das Autofahren mit dem hellblauen Käfer meines verstorbenen Grossvaters. Mein erstes eigenes Fahrzeug nach dem Erhalt meines Führerscheins am 31. Mai 1977 war der von meiner Mutter übernommene Opel Manta Berlinetta, in dem ich 1978 auf der Landstrasse alleine fahrend von einem LKW massiv auf der Beifahrerseite gerammt wurde. Das Auto war Schrott, mir ging es gut und ich stieg im selben Sommer auf einen feuerroten VW Polo GT um, den ich bis 1979 fuhr.



Im Jahr 1979 übernahm ich - damals als leidenschaftlicher Regatta-Segler - einen Audi Avant mit Anhängerkupplung aus dem Fuhrpark der Firma unseres Vaters, um damit meinen Bootsanhänger ziehen zu können. Der Audi war technisch super, seine lindgrüne Lackierung allerdings optisch kein wirkliches High Light. Ich arbeitete daher hart an der von meinem Vater genehmigten Bestellung eines weissen Golf GTI auf Pirelli Breitreifen, den ich dann begeistert für einige Jahre fuhr. Parallel gönnte ich mir zu meinem bestandenen BWL Examen mit dem Volvo 1800 ES sogar einen Oldtimer, den ich ebenfalls liebte



Meine Fuhrpark Phase von 1986 bis 1991 war in erster Linie extrem zweckmäßig ausgerichtet: Auf einen sehr schönen und voll ausgestatteten sowie Allrad getriebenen VW Passat Variant folgte mit einem Ford Sierra Turnier 4x4 mein erstes Firmenfahrzeug von North Sails und gleichzeitig ein Fiat Uno für Carolina



Bei der Firmenübernahme von North Sails gab es zunächst einen damals noch von Eckart Wagner bestellten sehr eleganten DB 300 SL in unserem Firmenfahrzeugbestand, der jedoch bald weiterverkauft wurde; mein gewöhnlicher Firmenwagen war ein sehr schöner Audi A6 Avant, wobei wir uns für Carolina noch einen privat genutzten VW Passat Variant dazu gekauft haben, der als Kindertransportmobil diente



Mit meinem ersten Audi A6 Avant (1991 - 1993 mit 174 PS) hatte ich in der Weihnachtswoche 1993 bei vereister Landstrasse einen Abflug ins Hochufer der Loisach und dabei viel Glück, daß ich die Bäume im Rückwärtsflug absägte und mich nicht ernsthaft verletzt habe.



Mitte der 90er Jahre versuchte ich es das erste Mal mit drei verschiedenen Automobil Marken: Der BMW 540 Touring war ein cooles und flottes Firmenfahrzeug, der Carrera 993 Allrad ein wichtiges Statement in meiner Sportwagen Karriere und der Voyager integraler Bestandteil des familiären Rundum Glücklich Pakets für Carolina, Larissa und Paul. Auf den 911er donnerte mir an einer roten Ampel ein unaufmerksamer Familienvater mit ziemlichem Schwung drauf, wodurch ich eine Dens-Axis Fraktur (Genickbruch) erlitt. Den Crash überstand ich glücklicherweise ohne OP und mein Halswirbelsäulenproblem verwuchs sich mit der Zeit.



Drei weitere Firmenwagen prägten meine automobile Entwicklung in der zweiten Hälfte der 90er Jahre: Da war zunächst der erste martialisch auftretende Audi A6 S Plus in feuerrot, wobei Michi Plank den selben in einem stechenden Hellblau hatte. Etwas zu auffällig für den Geschmack unseres damaligen CFO! Es waren dann auch die letzten Chef-Fahrzeuge unserer Mistral Sports Group Karriere; die AMG Zwölfzylinder S-Klasse erbte ich bei Abgang von Hank Tauber als Marker Chef - er war für den leidenschaftlichen amerikanischen Autofan in der Eschenloher Firmengarage dauerhaft reserviert und geparkt und dann übrig geblieben



Ins neue Jahrtausend starteten wir mit Porsche Carrera Cabrios - einem der ersten aus der 996er Baureihe in Vesuvio Metallic und als dessen Nachfolger mit einem chicen 996er in Schiefergrau Metallic. Geschäftlich kam ein Volvo Kombi als Firmenwagen bei der m2b zum Einsatz



Meine Jahre bei Aigner verbrachte ich mehr im Flieger als im Auto ... dennoch gab es drei verschiedene dunkle Modelle. Vom Audi A6 Avant über einen BMW X3 ging es in der letzten Ausbausstufe bis zu einem Audi Q7 .... der ein grandioses Reisefahrzeug war



Audi blieb ich auch bei Nici treu, wobei wir uns gleichzeitig erstmals einen Mini anschafften und in der Übergangsphase zu Sympatex den neu auf den Markt gekommenen Audi Q5 besorgten



Mini und Audi blieben wir auch weiterhin treu ... nach dem Clubman kam ein Mini Cabrio ... und der Q5 wurde zweimal durch einen Audi A7 ersetzt .... im übrigen war auch dieses Auto für zwei Personen mit Hund als Reisefahrzeug von München nach Gardone ein Traum



In den letzten Jahren haben wir sowohl bei Porsche mit einem 998er Carrera Cabrio wie auch einem Achtzylinder BMW X5 Monster zugeschlagen. Letzterer war mein CBR Firmenfahrzeug ... und wurde von Anfang an durch einen Fiat 500 Cabrio der Riva Editition ergänzt, das wir bis heute glücklich fahren
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