Landschaftsgartenbau aus Stourhead und Stowe in Schwetzingen – Forum der Textilwirtschaft in Heidelberg – 2010
Anfang Mai geht es für mich - erstmals als Sympatex und Ploucquet CEO - zum TW Forum nach Heidelberg und Schwetzingen. Ich fahre mit dem ICE ab München und bin im Hotel Crowne Plaza in Heidelberg untegebracht. Der erste Abend der Veranstaltung ist jeweils dem Networking gewidmet und am nächsten Morgen geht es zu Vorträgen in das Schwetzinger Schloß. Friedrich Ludwig von Sckell (1750–1823) schuf seine erste Gartenpartie in Schwetzingen im Stil eines englischen Landschaftsgartens. Mit dem Arborium Theodoricum, einem Baumlehrgarten, wurde er zum Wegbereiter des neuen Gartenstils in Süddeutschland. Der in Weilburg an der Lahn geborene Sckell kam über seinen Vater, der Hofgärtner in Schwetzingen war, bereits sehr früh in Kontakt mit Kurfürst Carl Theodor. Der Landesherr scheint Sckells Begabung erkannt zu haben und entsandte ihn auf Staatskosten nach Paris. Dort studierte er unter anderem Botanik, Gartenplanung und das Baumschulwesen. Im Anschluss daran machte sich Sckell in den berühmten Gärten von Stourhead und Stowe mit dem Stil des englischen Landschaftsgartens vertraut. In Schwetzingen erhielt Sckell ab 1777 die Gelegenheit, am Nord- und Westrand des Schlossgartens erste landschaftliche Partien um den französischen Garten herum zu gestalten. Sckell schuf reizvolle Gartenareale, durchzogen von Schlängelwegen mit Gehölz-Gruppen und überraschenden Aussichten. Im Arborium Theodoricum, dem Baumlehrgarten Carl Theodors, verwirklichte er zum ersten Mal das Hauptmotiv seines Schaffens, ein Wiesentälchen mit bewegter Bodenmodellierung und Waldsaum. Im Jahr 1799 stieg Friedrich Ludwig von Sckell zum Gartenbau-Direktor für die Rheinpfalz und Bayern auf. 1804 wurde Sckell als bayerischer Hofgartenintendant nach München berufen. Zu seinen Hauptwerken zählen dort die Umgestaltung des Nymphenburger Schlossgartens und die Anlage des Englischen Gartens, der bereits unter Carl Theodor begonnen wurde.
- Team der Textilwirtschaft & Michael Kamm
Hofbaumeister Alessandro Galli da Bibiena schuf ab 1752 mit der Anlage des Marktplatzes und damit dem späteren Schlossplatz eine Verbindung zwischen Schloss und dem Schwetzinger Ober- und Unterdorf.
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