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Letzte Ausfahrt vor der Grenze – Abschied als Vorstand der Etienne Aigner AG – 2008

Am Do., 14. Februar 2008

Mitte Februar führte ich mein finales Gespräch mit Evi Brandl, in dem ich meiner Aufsichtsratsvorsitzenden und Mehrheitsgesellschafterin meine Entscheidung mitteilte, daß ich keinen neuen Vorstandsvertrag bei der Etienne Aigner AG abschließen werde. Meine Entscheidung, den Vertrag ab April nicht mehr zu verlängern fiel bereits im Dezember. Der für mich wichtigste Grund war die fehlende finanzielle Perspektive, um die Marke weiter zu entwickeln. Evi Brandl war in keiner Weise an einem Verkauf ihres Unternehmens - wie von mir bevorzugt und gewünscht - an eine größere Gruppe interessiert und hatte in diesem Rahmen bereits zwei Kandidaten abgelehnt. Sie war allerdings auch nicht bereit Fresh Money zur Verfügung zu stellen und wir sparten uns daher weiter klein. Mir gingen daher die Ideen für eine Trendwende aus, zumal alle Wettbewerber von den großen Luxushäusern wie LVMH und Kering übernommen worden waren. Es gab für mich allerdings auch andere wichtige persönliche Gründe. So hatte ich den Wunsch, mich durch mehr verfügbare private Zeit um die Besorgnis erregende Magersucht von Larissa zu kümmern und damit verbunden sechs Monate Sabatical zu nehmen. Zudem lief auch Annettes Zeitvertrag bei Conde Nast aus und es war nicht ausgeschlossen, daß wir einen Standortwechsel nach Hamburg vornehmen, da sich hier ein Projekt bei Jil Sander anbot. Ich ging nicht gerne von Aigner weg, da ich die letzten Jahre - auch wenn sie nicht leicht waren - geliebt habe. Andererseits sah ich mich nicht in der Lage, die Marke mit Evi Brandl dorthin zu führen, wo sich Team und Geschäftspartner sahen. Daher verliess ich das Unternehmen mit Ende meiner regulären Vertragslaufzeit. Seit 2003 war ich bei der Münchner Leder-Lifestyle-Marke für deren Entwicklung zu einem international renommierten Top Premium Unternehmen verantwortlich. Die Etienne Aigner AG gehört mehrheitlich der Münchner Unternehmerin Evi Brandl, die mit mir in ihrer Funktion als Vorsitzende des Aufsichtsrates in den letzten fünf Jahren eng zusammen gearbeitet hat. Sie wird das Unternehmen nach seinem Ausscheiden leiten, bis ein geeigneter Nachfolger - es wurde Sybille Schön - gefunden ist. Die Etienne Aigner AG ist heute das führende deutsche Lederaccessoire-Unternehmen im Top Premium Segment weltweit. Mit 142 Stores in 40 Ländern ist Aigner neben dem deutschsprachigen Homemarket in den wachstumsstarken und luxusorientierten Märkten im mittleren Osten, Südostasien sowie China, Korea und Japan besonders gut vertreten. Die Marke ist weiter auf dem richtigen Weg – sagt Kamm zur aktuellen Geschäftsentwicklung – obwohl die Gesellschaft im abgeschlossenen Geschäftsjahr 2007 die geplanten Umsatz- und Ertragsziele nicht erreicht hat. Umsatzsteigerungen im Homemarket konnten die als Folge eines Importeurswechsels in Japan rückläufigen Absätze nicht kompensieren. Des weiteren hat die unbefriedigende Margensituation im DOB Lizenzbereich dazu beigetragen, dass der Ertrag hinter den Erwartungen zurückblieb. Es war daher nicht alles perfekt ... jedoch war es eine großartige Zeit mit einem Super Team in der Marbachstrasse gewesen

Mit dabei
  • Evi Brandl & Michael Kamm

Die Etienne Aigner AG mit Hauptsitz in München ist ein deutscher Hersteller von exklusiven Lederwaren wie Handtaschen, Gepäck, Gürteln, Geldbörsen sowie Lederaccessoires für Damen und Herren. In Lizenz werden unter dem Namen Aigner auch hochpreisige Bekleidung für Damen und Herren, Schuhe, Uhren, Schmuck, Brillen und Parfüm angeboten.

Das Unternehmen wurde 1965 als Etienne Aigner GmbH in München gegründet, nachdem von einem deutschen Geschäftsmann eine Lizenzvereinbarung für den weltweiten Markt – außer USA und Kanada – mit dem damals in New York City ansässigen, ungarisch-US-amerikanischen Mode- und Accessoires-Designer Etienne Aigner getroffen worden war. In den USA besteht unabhängig davon seit 1950 die Etienne Aigner, Inc. mit Sitz in New York, welche die Lizenzrechte am Namen Aigner für den amerikanischen Markt hält.

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