Liebesgrüße aus Moskau – auf den Spuren von Rosa Klebb – 2014
Anfang März besuchte ich bei herrlichem Wetter erstmals Moskau, eine gigantische 17 Millionen Einwohner zählende Super Metropole an der Moskwa. Die Innenstadt ist durchzogen von breiten Chausseen, alles hat viel größere Dimensionen als wir es von Mitteleuropa gewohnt sind. Dennoch liegen das Regierungsviertel, der Kreml, der Rote Platz und das bekannte Kaufhaus Gum relativ nah beieinander. Der im Zentrum gelegene Kreml und der Rote Platz stehen seit 1990 auf der UNESCO-Liste des Weltkulturerbes. Die Einkaufsstrassen sind voller Menschen. Die Moskauer Metro wurde 1935 eröffnet und gehört zu den U-Bahn-Systemen mit den tiefsten Tunneln und Bahnhöfen der Welt. Mit 2,4 Milliarden Fahrgästen jährlich ist sie auch eine der am stärksten in Anspruch genommenen U-Bahnen weltweit. Als eine der teuersten Städte der Welt überrascht die hohe Anzahl von Top Restaurants keinesfalls. In den edlen Autohäusern warten die teuersten Fahrzeuge auf zahlungskräftige Kunden. Der Rhythmus dieser Stadt ist so, dass ein Tag im Land durch drei ersetzt werden kann. Sagt Elena Jakowlewa.
- Patrice Morin und Michael Kamm
Wunderschön, wie aus einem Märchen. Man ist regelrecht verzaubert, wenn man vor ihr steht. Die Basilius Kathedrale auf dem Roten Platz in Moskau ist ein einzigartiges Meisterwerk der altrussischen Baukunst aus dem 16. Jahrhundert und ist eines der Sieben Russland Wunder.
Als Sozialistischer Klassizismus (abwertende Bezeichnung: Zuckerbäckerstil) wird der Baustil von repräsentativen Bauten in der Sowjetunion in der Zeit des Machthabers Josef Stalin (1878–1953) bezeichnet. In vielen sowjetischen Großstädten, besonders in Moskau, wurden Monumentalgebäude errichtet. Berühmte Beispiele in Moskau sind der Stalinsche Neubau der Lomonossow-Universität, die Hotels Ukraina und Leningradskaja und das Außenministerium. Zusammen mit drei anderen Hochhäusern bilden diese die Gruppe der sogenannten „Sieben Schwestern“.
Aber diese riesige Metropole hat auch moderne Bauwerke zu bieten. Der 2017 fertiggestellte 374 Meter hohe Turm Federazija in Moskau City ist der höchste Wolkenkratzer Europas. Moskau liegt am Fluss Moskwa, hier im Bild, daher hat die Stadt auch ihren Namen.
Obwohl ich mit offenen Augen ein paar Mal um die gigantischen Gebäude des Kreml gelustwandelt bin, habe ich den Chef selber nicht entdeckt. Allerdings den gut versteckten Hubschrauberlandeplatz, den Wladimir Putin für gewöhnlich nutzt.
Hier kaufen die Oligarchen ihre teuren Spielzeuge, staunen kann hier aber ein jeder ... der vor dem Schaufenster stehen bleibt
Und hier kaufen die Ehefrauen oder "Kurtisanen" der obigen Herren. Das Universalkaufhaus "GUM" befindet sich im Zentrum Moskaus am Roten Platz und ist nicht nur das älteste Einkaufszentrum der russischen Hauptstadt, sondern auch der größte Einkaufstempel Russlands. Keine andere Kaufhalle des Landes erfreut sich eines so großen Prestiges wie das GUM – oder hat eine abwechslungsreichere Geschichte vorzuweisen. Was zu Zeiten des ersten russischen Zars als reihenartige Ansammlung von nach Produkten geordneten Verkaufsständen begann, wandelte sich Ende des 19. Jahrhunderts schlagartig zu einem der luxuriösesten Einkaufszentren der westlichen Welt.
Hier ruht Lenin. Die Nekropole an der Kremlmauer ist ein direkt am Roten Platz liegendes Teilstück der Kremlmauer, die den Moskauer Kreml umgibt. Sie diente der Sowjetunion als Ehrenfriedhof. Neben politischen und militärischen Führern des Landes wurden hier auch ausländische Kommunisten wie Clara Zetkin und John Reed beigesetzt. Auf dem Roten Platz vor der Kremlmauer wurde das Lenin-Mausoleum errichtet, und zwar direkt vor dem 1491 erbauten Senatsturm. Der Ehrenfriedhof wurde dahinter angelegt. Heute finden sich entlang der Befestigung 12 Einzel- und 15 Gemeinschaftserdgräber, während die Urnen von weiteren 114 Verstorbenen in der Mauer selbst untergebracht sind. Die Urnen befinden sich zu beiden Seiten des Senatsturms auf dem gesamten Abschnitt zwischen dem Nikolaus- und dem Erlöserturm.
Richtig was los hier. Die Arbat - Einkaufsstraße in Moskau. Erstmals wurde die Arbat im Jahre 1493 erwähnt, als Moskau von einem Feuer heimgesucht wurde. Der Name stammt wahrscheinlich aus dem Arabischen oder Tatar und heisst “Aussenbezirk”. Im 19. Jahrhundert zogen viele Adlige in diesen Aussenbezirk und liessen herrschaftliche Patrizierhäuser erbauen. Während der Sowjetherrschaft wurde die Arbat zum beliebten Wohn- und Arbeitsort vieler Funktionäre der Kommunistischen Partei. Sie liessen die erste Fussgängerzone erbauen, welche die Arbat in Moskau schnell zu einem der populärsten Orte Moskaus mit Cafés und Bars werden liess. Heute ist die Arbat zum Mekka der Straßenkünstler, Souvenirjäger und Touristen mutiert. Es ist ein Muss, während Ihrer Reise mit der transsibirischen Eisenbahn in Moskau einen Halt einzulegen. Sehenswert neben der alten Arbatstraße ist auch der Smolensker Platz sowie die umgebenden Hochhäuser im typisch sowjetischen Baustil. Ein kurzer Spaziergang von der Hauptstraße führt zum “Puschkin-Haus”, wo der Dichter ab 1826 wohnte. Das Museum ist nur bei vorheriger Anmeldung mit Führung zu besuchen. Am Ende der Arbat steht das luxuriöse Arbat Hotel. Die Straße ist sehr einfach mit der Metro erreichbar.
Die Stationen der Moskauer Metro sind aufgrund ihrer teilweise sehr anspruchsvollen Architektur als unterirdische Paläste bekannt.
Alles begann mit einem französischen Chansonier: Gilbert Becaud sang in seinem Welthit „Nathalie”, er wünschte er würde mit seiner Geliebten in Moskau im Café Pushkin sitzen und eine heiße Schokolade trinken. Nachdem sämtliche Fans vergeblich nach diesem romantischen Ort suchten, der lediglich in Becauds Fantasie existierte, eröffnete Andrey Dellos 1999 das gleichnamige Café in einem Stadtpalais aus dem 18. Jahrhundert – inklusive Gilbert Becaud, der „Nathalie“ am Eröffnungstag sang. Der barocke Stil des Restaurants wurde dabei originalgetreu nachempfunden, dass man sich in einen russischen Salon der damaligen Zeit hineinversetzt fühlt: altmodisch gekleidete Kellner, live vorgetragene Violinenmusik, Kerzenschein, Bücherschränke bis zu den Kassettendecken und zahlreiche Antiquitäten wie einen Samowar. Doch nicht nur die authentische Kulisse und Atmosphäre machen den Besuch zu etwas Besonderem. Auch die gehobene Küche – ein Mix aus russischen und französischen Speisen – lockt selbst Gourmets an diesen Ort, der wie kein anderer unsere russisch-romantischen Vorstellungen Wirklichkeit werden lässt.
Der Abschied von Moskau fällt schwer. Diese Stadt ist eine faszinierende Mischung aus zu groß, zu laut, zu protzig auf der einen Seite, aber auch romantisch, märchenhaft und nostalgisch. From Moskau with Love.
Moskau ist das ökonomische und politische Zentrum Russlands und mit gut siebzehn Millionen Einwohnern die bevölkerungsreichste Stadt Europas. Die Moskauer haben für ihre Stadt viele zärtliche Namen: Sie nennen es das Herz Russlands oder Mütterchen Moskau. Manchmal sprechen sie mit geschwellter Brust auch vom "Dritten Rom". Offiziell gibt es Moskau seit dem Jahr 1147. Die meiste Zeit war Moskau auch russische Hauptstadt, ab 1480 - bis Zar Peter der Große im Jahr 1712 das Privileg an Sankt Petersburg vergab. Im Zuge der Oktoberrevolution erklärten die Bolschewiki Moskau am 12. März 1918 wieder zur Hauptstadt. Die russischste aller russischen Städte durchlebt seit Jahren einen gewaltigen Wandel. Seit 2012 hat sie sich flächenmäßig mehr als verdoppelt und durch eine massive Eingemeindung eine Fläche in etwa der Größe von Berlin zugeschlagen bekommen. Experten schätzen die Kosten für die neue Infrastruktur auf mehrere Milliarden Euro. Ursprünglich war sogar der Bau eines neuen Regierungsviertels angedacht, ein Vorhaben, um das es aber inzwischen äußerst ruhig geworden ist. Doch gibt es auch viele Konstanten in Moskau. Touristenattraktion Nummer eins ist weiterhin der Rote Platz mit dem Lenin-Mausoleum und dem Kreml. Auch die Matroschka gehört heute noch zu den beliebtesten Mitbringseln aus der Stadt. Selbst die Kommunalka, eine sehr enge und sehr russische Form des Zusammenlebens hat in Moskau überlebt, auch weil die Millionenmetropole die teuerste Stadt Europas ist. Zum Mythos Moskau gehört aber auch der legendäre Moskwitsch, die einstige Vorzeigekarosse der Sowjetrepublik, die in der russischen Hauptstadt bis 2001 produziert wurde. Inzwischen erlebt der Fahrzeugtyp eine Art Comeback, in der Stadt gibt es eine regelrechte Retro-Welle. Vor allem junge Moskauer fahren aufgetunte Moskwitsch-Modelle. Und natürlich brauchen die Moskauer hin und wieder auch etwas Abstand von ihrer Lieblingsstadt. Statistiken zufolge hat fast jeder dritte Moskauer Haushalt eine sogenannte Datscha, ein Land- oder Ferienhaus. Im Moskauer Umland gibt es etwa eine Millionen dieser Sommerhäuser. Startet im Mai die Datschen-Saison, staut sich am Freitagabend der Verkehr Richtung Stadtrand und am Sonntagabend wieder zurück.
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