Malaga & Granada – Gibraltar & Tanger – 1980
Zu Ostern trafen sich mein Bruder Thomas und ich - jeweils vom Studium aus Regensburg und München kommend - mit unseren Eltern in unserem Familienhaus in Warmbronn. Unsere Schwester Ulrike war zu dieser Zeit für ein Jahr in den USA in Kalamazoo (Michigan) in der Schule. Das Wetter war extrem scheußlich und keine Besserung in Sicht, daher entschieden wir uns innerhalb einer Stunde die Koffer zu packen und den nächsten Flug von Stuttgart nach Malaga zu buchen. Es war zwar auch in Südspanien noch nicht richtig warm, aber zumindest überraschten einen dort keine Schneeschauer. Dafür war vor Ort Full Time Sightseeing Programm angesagt. Von unserem schönen und direkt am Meer gelegenen Hotel in Torremolinos - allerdings in der Vorsaison noch mit einer großen Baustelle daneben ging es nach Granada, Gibraltar und mit dem Boot nach Tanger in Nordafrika. Torremolinos liegt ja direkt an der Autobahn in der Nähe von Malaga und man ist schnell an der Costa del Sol unterwegs. Die Reise war spontan, sehr interessant und erinnert an eine sehr nette Woche von Thomas und mir gemeinsam mit unseren Eltern.
- Thomas & Michael Kamm, Uta & Karl-Heinz Kamm
Granada ist eine Stadt in der südspanischen Region Andalusien in den Ausläufern der Sierra Nevada. Bekannt ist Granada hauptsächlich für seine prächtige mittelalterliche Architektur aus der Zeit unter den Mauren, darunter vor allem die Alhambra. Die weitläufige, auf einem Hügel gelegene Festungsanlage umfasst Königspaläste, beschauliche Innenhöfe und spiegelnde Wasserbecken aus der Dynastie der Nasriden sowie den Park des Palacio de Generalife mit Brunnen und Obstgärten
Granada ist die Hauptstadt Ihrer Provinz mit gleichem Namen. Sie liegt an den Füssen der Sierra Nevada, welche die höchste Bergerhebung ist auf dem Festland. Granada liegt im östlichen Teil Andalusiens, dem Süden Spaniens. Sie ist eine der historisch und kulturell gesehenen reichsten Provinzen Spaniens. Nicht nur die Weltbekannte Alhambra und dem ältesten Stadtteil,dem Albaizin, beides Weltkulturerbe, sondern auch die Kathedrale aus der Zeit der Rennaissance, begonnen im 16.Jahrhundert. Eine vielfalt von Monumenten in der ganzen Stadt und Provinz verteilt.
Torremolinos ist ein mediterraner Ferienort an der Costa del Sol in Südspanien, bekannt für Sandstrände wie El Bajondillo und La Carihuela. Nachtclubs, Restaurants und Geschäfte befinden sich an der Calle San Miguel. Abseits der Strände und der Hotelhochbauten gibt es mehrere Golfplätze und Freizeitparks sowie viel traditionelle andalusische Kultur, beispielsweise in der Ortschaft El Calvario.
Das schnell eingepackte Outfit könnte stimmiger nicht sein!
Mit Begeisterung lauschen wir dem Reiseführer. Die Alhambra ist die berühmteste Sehenswürdigkeit von Granada. Sie thront auf dem begrünten Plateau der Sabika hinter imposanten Mauern und ist die einzige erhaltene maurische Palastanlage ihrer Art in Andalusien.
Im regen Austausch mit meinem Bruder Thomas.
Unser Vater bereut diese Spontan Aktion keineswegs. Dieser Trip ist großartig!
Unsere Mutter ist geradezu entzückt. "Gut Ding will Weile haben", diese altbackene Weisheit haben wir getrost zuhause gelassen.
Meeresluft belebt und setzt frische Energien frei. Deswegen geht es gleich weiter, auf einen neuen Kontinent. Afrika!
Auf der Fähre nach Tanger. In nur 35 min. bei 17 km Strecke durchquert die Schnellfähre die Meeresenge zwischen Europa und Afrika und passiert dabei den beeindruckenden Felsen von Gibraltar
So schnell ist man in einer völlig anderen Welt. Die Hafenstadt Tanger liegt im Norden von Marokko in der Provinz Tanger-Asilah und zählt mittlerweile etwa eine Million Einwohner. Zwar liegt die Stadt auf dem afrikanischen Kontinent, doch aufgrund ihrer geringen Entfernung zum europäischen Festland gilt sie schon lange als „Tor zu Afrika“, welches Europa und Afrika über die Straße von Gibraltar miteinander verbindet. Schon seit dem 19. Jahrhundert setzen Fähren und Schiffe von einem Kontinent zum anderen über und machen dabei in Tanger Halt. So behielt die Stadt lange die Monopolstellung für politische und wirtschaftliche Beziehungen mit Europa.
Die Medina, die Altstadt von Tanger ist ein Anziehungspunkt für Händler, Touristen und Einheimische – hier treffen verschiedenste Kulturen aufeinander. Zwischen Cafés, Geschäften und kleinen Handwerksbetrieben finden immer wieder Märkte statt, auf denen man nach Lust und Laune shoppen kann. Unsere unerschrockene Mutter macht hier gerade Bekanntschaft mit einer anschmiegsamen Schlange.
Während ich mich auf ein friedliches Kamel gewagt habe. Exotik und Abenteuer überall - was für eine brillante Idee, die kalte Heimat für eine heisse Woche zu tauschen.
Die meisten Städte in Marokko haben eine Menge Geschichten zu erzählen, aber nur wenige haben einen solch freizügigen Ruf wie die alte Hafenstadt Tanger Tanger ist eine Stadt voller Mythen. Der klassischen Mythologie zufolge befand sich hier eine der Säulen Herakles‘, die das Ende der bekannten Welt markierten, hinter dem der versunkene Kontinent Atlantis lag. Die Stadt liegt an der Meerenge zwischen Afrika und Europa und die enge Verbindung zwischen den beiden Kontinenten ist vermutlich auch für den ungewöhnlichsten Abschnitt in ihrer Geschichte verantwortlich. Als die europäischen Kolonialmächte Afrika unter sich aufteilten, wurde die Stadt Tanger aufgrund ihrer großen strategischen Bedeutung zu einem Freihafen gemacht. Marokko konnte nur zusehen, wie Großbritannien, Frankreich, die USA und eine Reihe anderer Länder einen Sitz in dem Rat beanspruchten, der über Tanger regierte und sich einen Großteil der Reichtümer der Stadt unter den Nagel riss. Selbst Schweden mischte dabei eifrig mit. Während des Kriegs war Tanger ein Brennpunkt internationaler Intrigen. Agentennetzwerke der Alliierten und der Achsenmächte spionierten einander tagsüber aus und trafen sich abends beim Cocktail. Heute können Besucher der Stadt einige der alten Schauplätze dieses Spionagekriegs besuchen, etwa Caid‘s Bar im Hotel El Minzah, angeblich das Vorbild für Rick‘s Bar im Filmklassiker Casablanca. Richtig los ging die Party dann in den 1950er Jahren, als die „Alles geht“-Atmosphäre in Tanger Künstler und Schriftsteller in die Stadt lockte. Bei einer Tasse Kaffee im Gran Café de Paris auf dem Place de France, einem einst beliebten literarischen Salon im Art-Déco-Stil, kannst du dir lebhaft vorstellen, am Nebentisch einer Unterhaltung zwischen Truman Capote und Tennessee Williams oder dem lange Jahre in Tanger lebenden Paul Bowles, Autor von Himmel über der Wüste zu lauschen. Von dort kannst du zum kürzlich renovierten Grand Hôtel Villa de France spazieren, wo der Maler Matisse gewohnt hat. Sein Lieblingszimmer (Nr. 35) wurde im Originalzustand aus seinen Tagen erhalten, wobei die aktuellen Besitzer jedoch zumindest eine moderne Toilette eingebaut haben.
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