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Marktcheck Manchester – Hop oder Top – 2011

Von Di., 26. April 2011 bis Mi., 27. April 2011

Im April ging es zum Sympatex Markt-Check auf die britische Insel. Eigentlich ein perfekter Markt für uns, denn Niederschläge sind dort an der Tagesordnung und die Outdoor-Aktivitäten der Engländer sind bekanntlich ebenfalls zahlreich. Leider hatte unser bedeutenster Wettbewerber Gore den Markt schon vor unserem Aufschlag voll im Griff und sogar die wichtigste Produktionsstätte von GORE war in Schottland beheimatet. Wir mussten uns entscheiden wie wir mit dem blinden Fleck auf unserer Distributions Landkarte nun umgehen wollten. Hop oder Top. Mit dieser Vorgabe ging es für mich im April nach Manchester zu den "Mancs" wie die Bewohner der Stadt genannt werden. Die Multi-Kulti Stadt mit Charakter im Nordwesten des Königreichs ist mit knappen 600 Tsd Einwohnern die grösste und battelt sich seit jeher mit Birmingham um den Titel "UK's second city". Das Stadtbild wird dominiert von rotem Backstein und viktorianischer Architektur. Die Baumwoll-Industrie spielte im 17. Jahrhundert eine gewichtige Rolle, daher auch noch die zahlreichen alten Fabrikgebäude, die mittlerweile zu schicken Büros und Wohnungen umfunktioniert wurden. Ich traf auf unseren Sympatex Vertriebsverantwortlichen - Ian Gourley - der ein sehr übersichtliches Niederlassungs-Büro in einem seltsamen Gebäude unterhielt. Ein Mann wie ein Baum und die sonore Stimme den abendlichen und nächtlichen Aktivitäten angepasst. Keine Kneipe war vor ihm sicher. Da rückte das Business ab und an in weite Ferne. Mit seinem "Manc" Dialekt hatte auch ich so meine Probleme. Die Situation in UK war ziemlich trostlos und so entschieden wir uns nach meiner Rückkehr, die Mini-Niederlassung zu schliessen und die Vertriebsaktivitäten von München aus zu führen. Keine schöne Entscheidung für unseren Ian, denn jetzt war noch mehr Zeit für gemütliches Abhängen in den Pubs. Die musste man sich aber gut einteilen, denn da war ja noch Manchester United. Wie immer alles eine Frage der Prioriäten!

Mit dabei
  • Ian Gourlay & Michael Kamm

Im Glaspalast der "ManUs" kocht die Fußball-Seele wenn gespielt wird. 1878 gegründet und mit 20 Meistertiteln englischer Rekordmeister. Und wenn dann noch Oasis im Stadion spielt...

Lunch Pause im gemütlichen Stretton Fox, bevor es zum Termin in die City geht. Ein wenig wie aus der Zeit gefallen

Downtown Manchester - so richtig gemütlich ist es hier nicht mehr. Verkehr wie überall auf der Welt und die Betonriesen wachsen auch schon in den Himmel

United Trinity steht in der Fußballkultur von Manchester United für das Spielertrio George Best, Denis Law sowie Sir Bobby Charlton. Sie halfen Manchester United zum ersten Titel im Europapokal der Landesmeister eines englischen Vereins im Jahr 1968.

Unser "Manc" vor Ort. Ian ganz vertieft in Zahlen, die einfach nur tiefrot waren. Motto: harte Arbeit, gute Party

Unser wichtigster potentieller Kunde in England war übrigens die Firma Bench, die wir dann auch vor Ort besuchten. Bench ist eine ursprünglich britische, weltweit vertriebene Modemarke, die 1989 von Americana International Limited in Manchester gegründet wurde. Bekannt geworden durch ihre Streetwear und Skateboard Hoodies für die cool kids. Das Unternehmen kam durch viele Verkäufe einfach nicht zur Ruhe und wurde ab 2014 von Bruno Sälzer, seineszeichens ehemaliger CEO von Hugo Boss und Escada und uns gut bekannt, geführt. Der gab seinen Job dann 2017 auch auf und die Marke verschwand gänzlich vom deutschen Markt.

Mehr Platz braucht die One Man Show nicht. Ians übersichtliches Büro. Da hat er sich täglich "niedergelassen"

Manchester spielte eine Schlüsselrolle während der Zeit der Industriellen Revolution. Die zahlreichen Bäche, die in den Pennines nördlich und östlich der Stadt entsprangen, waren ideal für die Errichtung von Baumwollspinnereien, die durch Wasserkraft angetrieben wurden. Die Stadt profitierte außerdem von der Nähe zum Seehafen in Liverpool. Nach der Erfindung der Dampfmaschine waren die Baumwollspinnereien nicht mehr länger auf die Wasserkraft angewiesen und in der Folge entstanden noch größere Betriebe in der Stadt selbst sowie in den umliegenden Dörfern und Städten. Viele Bewohner ländlicher Gegenden zogen auf der Suche nach Arbeit nach Manchester. Innerhalb weniger Jahrzehnte stieg die Bevölkerungszahl um ein Vielfaches an und Manchester wurde zum wichtigsten industriellen Zentrum der Welt. Die Eröffnung des Bridgewater-Kanals 1761, der von den Kohlegruben des Duke of Bridgewater in Worsley bis nach Manchester führte, stellte einen Verkehrsweg zur Verfügung, der für den sicheren und preiswerten Transport von Kohle für die Dampfmaschinen und die Haushaltungen in Manchester einerseits und andererseits für den Abtransport von Fabrikgütern aus Manchester sorgen konnte. Das ungebremste Bevölkerungswachstum brachte die Stadt an die Grenzen der Belastbarkeit. Die meisten Arbeiter wurden zu Hungerlöhnen angestellt und mussten in erbärmlichen Zuständen leben. So kam es 1797 als Folge einer Rezession in der Textilindustrie zu Aufständen und Plünderungen.

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