Masterplan nach umfassender Sanierung – Schachener Strasse 153 in Lindau-Schachen – 1984
Die Villa Hüber an der Schachener Strasse in Lindau am Bodensee war für einige Jahre fester Bestandteil meiner Lebensplanung. Nici hatte die oberhalb des Hotels im schönen Lindauer Stadtteil Schachen gelegene Villa mit drei riesigen Etagenwohnungen von ihrem Vater geerbt, wobei an dem schönen Haus seit vielen Jahren ein erheblicher und auch sichtbarer Investitionsbedarf bestand. Grund für die noch nicht begonnenen notwendigen Arbeiten waren Denkmalschutz und Mieterstruktur. Die oberste Denkmalschutz Behörde erliess harte - und damit teure - Auflagen, was Fassadengestaltung, Fenster und Dachgauben betraf, wodurch sich der Investitionsbedarf annähernd verdoppelte, ohne daß es wesentliche Zuschüsse gegeben hätte. Die drei Mietparteien waren zum Teil ehemalige pensionierte Schielin Mitarbeiter, die für ihre herrlichen Wohneinheiten mit 200 qm Fläche seit vielen Jahren weniger als 200 DM Monatsmiete bezahlten. Nach dem Ableben von zwei Mietern und dem Auszug des dritten konnte das Projekt gestartet werden. Nur eine vollständige "Luxus" Renovierung mit neuen Bädern, schönen Parkettböden und grosszügigen Balkons ließ die Kalkulation für die anstehenden Investitionen sinnvoll erscheinen. Als zusätzliche Maßnahme wurde der leerstehende Speicher noch in eine besonders chice Dachwohnung umgestaltet. Unser langfristiges Ziel war darüberhinaus längst definiert. Mit Start in unsere gemeinsame berufliche Selbständigkeit als Wirtschaftsprüfer, Steuerberater und Rechtsanwältin wäre die Villa noble Adresse für unsere spätere Kanzlei geworden. Wohnen im Ober- und Dachgeschoß nicht ausgeschlossen. Das Projekt konnte beginnen, wurde erfolgreich umgesetzt und aus der gemeinsamen beruflichen wie langfristigen privaten Zukunft wurde nichts ...
- Nicola Schieliin & Michael Kamm
Im neuen Glanz ... die fast italienisch anmutende Villa Hüber nach der Renovierung mit der Erweiterung durch eine hochherrschaftliche Dachgeschosswohnung
Zuvor sah das Gebäude noch sehr trist aus und hatte z.B. auch diverse unterschiedliche Fenster aufzuweisen
Die Gerüstbauer waren da und bleiben auch erst einmal eine Weile .... so ein Projekt kann sich hinziehen, wenn der Denkmalschutz Beauftragte nicht so will, wie man selbst
Der noch dunkle Speicher bekam jede Menge große Gauben und Dachfenster verpasst, wurde damit wunderbar hell und bot im Anschluß einen herrlichen Ausblick auf den See und die Alpen
Auch die Dachterrasse wurde ein Highlight und ein toller Platz zum Sitzen, solange kein Feueralarm die Ruhe störte ... der Rundumblick war grandios ... im Norden der Hoyerberg und im Süden die Alpen und der Bodensee
Zwischen Villa und Hotel wurde Obst angebaut und das kleine Weinhäuschen zunächst nicht angerührt ... das packte Nici dann erst knapp 40 Jahre später im Jahr 2020 an ... leider wurde zwischenzeitlich auch der Hotel eigene Tennisplatz abgeschafft
Anpfanzungen mit Büschen und Bäumen waren Nicis Lieblingsthema ... da wurde jede Menge Gehölz bestellt und gemeinsam mit Marions Hausmeister in der Erde verbuddelt
Der Hausmeister war zum Glück mit vielen Talenten gesegnet ... und wurde zudem später Benjamins bester Gassigeh Freund
Der Aufwand hat sich auf jeden Fall gelohnt ... die Villa Hüber wurde ein Schmuckstück und zog auch nette Mieter an. Neben Tozzis haben Holderrieds und weitere Bekannte in dem Haus gewohnt
Besonders schön sah es aus, wenn die Obstbäume geblüht haben
Blick von der alten Hotel Gärtnerei zur Villa ... mein geplantes chices Büro hat es nicht bis zum Einzug geschafft
Eintrag in der Denkmal Liste: Villa Schielin, ehemals Villa Hübner, dreigeschossiger, kubischer Bau, Flachwalmdach mit Überstand und Plattform, klassizisierende Putz- und Hausteingliederungen, gemalter Fries unter dem Dach, Eisenbalkons, von A. Kanzler 1897 errichtet; Pavillon, zweigeschossig mit Zeltdach, 19. Jahrhundert
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