Mistral Europa Meisterschaft in der Bucht vor Nizza – Rennfahrer im Hinterland von Monte Carlo – 1996
In der ersten Maiwoche geht es für mich gemeinsam mit Florian Brunner bei herrlichem Wetter an die Cote d´Azur zur Europa Meisterschaft der Windsurfer in der Olympischen Mistral Klasse. Die Klasse war im Sommer des Jahres 1992 in Barcelona zur Olympischen Marke gekürt werden und wird in zwei Monaten im Juli in Savannah ihre Feuertaufe auf olympischen Parkett zu bestehen haben. Die letzte Chance der Surfer die Qualifikation zu schaffen ist hier vor Ort. Da hiess es auch für mich als damaliger CEO der Marke auch in Frankreich noch einmal Farbe zu bekennen und unsere "Werksfahrer" zu unterstützen. Kaum ein Landstrich ist derart mit Top-Spots gesegnet wie die französische Mittelmeerküste. Filmfestspiele, Formel 1, Luxus-Messen und Windsurf Weltmeisterschaften, … die Liste der Top-Events ist ebenso lang. Das waren Zeiten, als Robby Naish, Björn Dunkerbeck, Jason Polakow & Co noch im Worldcup mitfuhren. Windsurfen war auf dem Höhepunkt, jeder war begeistert von den noch relativ neuen Trendsportart. Für viele war es der absolute Lieblingssport, eine herrliche Mischung aus Freiheit, Unbeschwertheit und ungezähmter Natur. Der Mistral Wind, der Namensgeber unserer ehemals Schweizer Produktmarke im Windsurfsport war, ist berüchtigt für seine Heftigkeit und die von ihm ausgehende Bedrohung für Segler. Gerade die hohen, kurzen und teilweise quer zu den Hauptschifffahrtsrouten verlaufenden Wellen sind gefährlich – nicht nur für kleine Boote. Ursprünglich wurden unter diesem Markennamen Surfbretter vertrieben, mittlerweile umfasst das Produktangebot neben Windsurfen, Segeln und Zubehör auch Sportbekleidung, Schuhe und Stehpaddel-Boards. An die damalige Kombination aus Surf Regatten, Auto Rennen und einer ausreichenden Nahrungsaufnahme erinnere ich mich gerne zurück.
- Florian Brunner und Michael Kamm
Die damals noch großen Felder an Surfern bei Regatten waren noch toll mit anzusehen, obwohl man leider ohne eigenes Motorboot nie besonders nah ran kam
Im Worldcup geht es enger und noch schneller zu ... auch hier benötigt man ein gutes Fernglas, um den Kampf der Besten zu verfolgen
Persönlich bleibe ich Fan der großen Segler, wobei auch die legendäre Promenade de la Croisette in Cannes noch einmal im Rampenlicht stehen wird, wenn die Régates Royales über achtzig klassische Yachten sammeln wird. Cannes begrüßt Gaffler, Schoner, Sloops, J Class Boote und One-Designs aus vielen Jahrzehnten. An der Startlinie erscheinen einige der der berühmtesten klassischen Yachten: Elena von London (55 Meter, Nathanaël Herreshoff, 1909), Cambria (40 Meter von William Fife im Jahre 1928 gebaut) , Sunshine (38 Meter, William Fife Junior, 1903), Aschanti IV (34,67 Meter, ein Henry Gruber Riss, 1954), Moonbeam of Fife (30 Meter, William Vife, 1903 gebaut) und Moonbeam IV (35 Meter, William Vife, 1914 ) oder die 15 mR Mariska (27,00 Meter, William Vife, 1908) und Tuiga (23,18 Meter, William Vife, 1909)
Ein weiteres Highlight konnte ich mir nicht entgegen lassen: Formel 1 Rennwagen selber fahren. Auf der Rennstrecke Le Luc - Circuit du VAR - nahe Nizza hatte ich damals das Ultimative aus einem Renault Renner herausgeholt. Le Luc befindet sich inmitten gewachsener Natur windgeschützt auf einem Plateau im ganzjährig milden Klima des VAR in Südfrankreich. Die Rennstrecke erfüllt alle Voraussetzungen um ein adrenalinreiches Erlebnis mit Formel 1 oder Formel 3 bzw. Opel Lotus, Formel 4 selber fahren Rennwagen zu erleben. Ein schönes Klima, eine tolle Gegend, und das Ganze garniert mit Steigungen, Gefällen, sowie verschiedene Kurvenradien auf überschaubarem Raum.
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