Traditionsregatta am Starnbergersee – Herbert & Michele auf Safari – 1990
Am letzten Juni Wochenende findet am Starnbergersee die jährliche 24 Stunden Regatta statt, die von unserem Heimatclub - dem Yachtclub Seeshaupt am Starnberger See (YCSS) - ausgerichtet wird. Herbert Vogl und ich haben uns dazu entschieden diese Wettfahrt mit seiner Dufour Safari 27 mitzusegeln. Generell werden beim Segeln alle Regatten nach den Richtlinien des Deutschen Segler-Verbandes und der World Sailing Association durchgeführt. Man unterscheidet dabei zwischen Klassen-Regatten und Ausgleichs-Regatten. Klassenregatten werden zwischen Booten einer Einheitsklasse oder Konstruktionsklasse ausgetragen. Bei Ausgleichs-Regatten können Boote unterschiedlicher Klassen (oder einer Ausgleichsklasse) teilnehmen. Es gibt relativ einfache Ausgleichssysteme (Yardstick-System) und komplizierte Berechnungssysteme (IMS – International Measurement System; ORC – Offshore Racing Congress). Die Anzahl der Teilnehmerboote bei Segelregatten ist bei Fleet Races normalerweise nicht beschränkt. Einschränkungen bei der Starterzahl gibt es aber je nach Austragungsrevier bei den meisten Deutschen Meisterschaften oder Internationalen Deutschen Meisterschaften – hier vor allem im Jugend- und Jüngstenbereich. Außerdem werden beispielsweise die Teilnehmer des größten Katamaranrennens der Welt, der Ronde om Texel, eingeschränkt, um das Risiko von Zusammenstößen zwischen den mehreren hundert Teilnehmern zu reduzieren. Bekannte Fleet Races sind das Volvo Ocean Race (früher Whitbread Round the World Race) und die Regatta Vendée Globe ebenso die Regatten der olympischen Bootsklassen. Es gibt noch sogenannte Match-Races, bei denen nur zwei baugleiche Boote oder Boote mit dem gleichen Rennwert gegeneinander antreten. Das bekannteste Match-Race ist der America’s Cup. Bei Kurzstrecken-Segelregatten haben sich verschiedene Kursabläufe eingebürgert. Früher wurde fast ausschließlich das „Olympische Dreieck“ verwendet, ein Kurs, der etwa die Form eines gleichschenkligen Dreiecks hat. Die erste Strecke führt dabei immer gegen den Wind, um das Feld beim Kreuzen am Anfang etwas zu entzerren. Im Jollenbereich wird der Dreieckskurs zunehmend durch die Trapezbahn ersetzt, bei der vier Bojen als Wendemarken verwendet werden. Bei Katamaranen und bei vielen Jollen- und Kielbootklassen mit Spinnaker oder Gennaker hat sich der Up-and-Down-Kurs durchgesetzt, bei dem es neben der Startlinie nur noch zwei Wendebojen gibt. Zudem gibt es an größeren Seen auch die 24 Stunden Regatten, bei denen derjenige Sieger wird, der nach einem Tag und einer Nacht die längste Strecke zurück gelegt hat. Dieses Ergebnis wollten Herbert und ich diesmal bei unserem Rennen nicht abwarten. Eine sehr feuchte Nacht ohne Wind veranlasste uns zum Abbruch noch vor Mitternacht, wodurch wir dann auch in unseren eigenen Betten und nicht im harten Cockpit schlafen konnten.
- Herbert Vogl & Michael Kamm

Am Starnberger-, Ammer- und Chiemsee sind bei den Langstreckenregatten wie auch den 24 Stunden Regatten viele Traditionsklassen wie Schärenkreuzer oder L-Boote unterwegs, die unter dem Motto "Länge läuft" immer noch gute Ergebnisse abliefern



Die Safari von Dufour ist eine zeitlos schöne Segelyacht mit 27 Fuss Länge, mit der man bei ordentlichem Wind sehr flott unterwegs ist
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